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Auch Söder zu Gast

Trump weg, Putin da - Bei "Caren Miosga" wird vor "echter Kriegsgefahr im Herbst" gewarnt

  • Aktualisiert: 10.03.2025
  • 15:51 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Wie geht es weiter mit Deutschlands Verteidigungsbereitschaft? CSU-Chef Söder plädiert für eine starke Bundeswehr, Expert:innen warnen eindringlich vor Putin.

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Inhalt

Die Bedrohung durch Russland und die Zukunft der deutschen Verteidigungspolitik standen im Mittelpunkt der Diskussion in der ARD-Talkshow "Caren Miosga" am Sonntagabend (9. März). CSU-Chef Markus Söder fordert die Wiedereinführung der Wehrpflicht, während Historiker Herfried Münkler vor neuen russischen Angriffen warnt.

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Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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Söder muss Seehofer-Vorwurf parieren

Söder steht gleich zu Beginn unter Druck, als Talkmasterin Caren Miosga ihn mit Vorwürfen des Wortbruchs konfrontiert, die von seinem Amtsvorgänger Horst Seehofer stammen. Seehofer kritisierte Söder für das Einlenken in den Sondierungsgesprächen zwischen Union und SPD, bei denen ein rekordverdächtig hohes Schuldenpaket für Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur vereinbart wurde. Söder entgegnet selbstbewusst: "Ich habe mich gefreut, ihn mal wieder zu sehen. Wir haben eigentlich abgesprochen, dass wir nicht übereinander sprechen, ich habe mich daran gehalten."

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Mit den Grünen soll besser Merz reden

Söder machte auch deutlich, dass die Grünen eine zentrale Rolle spielen sollen, um den Kurs der Union und SPD mitzutragen und einer dafür notwendigen Grundgesetzänderung im Bundestag zuzustimmen. Auf die Frage, wie es sich anfühle, eine zentrale Forderung von Intimfeind und Noch-Wirtschaftsminister Robert Habeck umzusetzen, antwortet der bayerische Ministerpräsident diplomatisch: "Das würde ich so nicht sehen. Ich fühle mich okay, weil wir in Deutschland Kompromisse finden können." Bei den Gesprächen mit den Grünen, wo es um deren Unterstützung gehen soll, will Söder aber dem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz überlassen: "Das passt besser."

"Dürfen unser Land nicht wehrlos machen"

Mit Blick auf die wachsende Bedrohung durch Russlands Machthaber Wladimir Putin und den Rückzug aus der gemeinsamen Verteidigungspolitik durch die USA unter Donald Trump plädierte Söder für eine starke Bundeswehr. "Wir dürfen unser Land nicht wehrlos machen", warb er für milliardenschwere Investitionen in die deutschen Streitkräfte. Die Bedrohung durch Moskau sei so groß, dass alle über "ihren Schatten springen müssen, egal ob dieser schwarz, grün oder rot ist".

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Zugleich forderte der CSU-Vorsitzende eine Rückkehr zur Wehrpflicht. Man brauche sie zur "Verteidigung der Landesgrenze" und der "NATO-Grenze" sowie zur "Abschreckung" gegenüber Putin. Sabine Adler, Osteuropa-Expertin bei Deutschlandradio, forderte ebenfalls die Wehrpflicht, sah aber auch die Notwendigkeit einer veränderten gesellschaftlichen Einstellung gegenüber der Bundeswehr. Sie kritisierte den "Igitt-Faktor", der mit der Bundeswehr verbunden sei, und betonte die Bedeutung einer robusten Verteidigungsstrategie angesichts der Bedrohung durch Russland.

8. März 2025, USA, West Palm Beach: US-Präsident Donald Trump winkt aus seiner Limousine, als er in seinem Golfclub in West Palm Beach ankommt.
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"Vor einer echten Kriegsgefahr im Herbst"

Der renommierte Historiker Münkler war beim Thema Wehrpflicht eher skeptisch. Er bevorzuge eine Berufsarmee, die zwar teurer, aber "eine größere Abschreckung" sei, sagte er. Einig war sich Münkler mit Adler aber in der Einschätzung der Bedrohung durch Russland. Adler weist auf bevorstehende Manöver Russlands in Belarus hin und erinnerte daran, wie beim letzten großen Manöver dieser Art 2021 an der Grenze zur Ukraine die russischen Streitkräfte dort stationiert blieben und wenig später angriffen. "Wir stehen vor einer echten Kriegsgefahr im Herbst", warnte Adler. Sie sah in Litauen "Europas Achillessehne". Dort "könnte es bald um Europas Sicherheit gehen".

Auch Münkler betonte, dass Putin demnächst das nächste Land angreifen werde. Der Historiker hielt allerdings Estland noch mehr gefährdet als Litauen. Putin werde behaupten, die dortige russische Minderheit schützen zu wollen "und wird dann schauen, wie Europa reagiert".

  • Verwendete Quellen:
  • n-tv: ""Geld verteidigt noch kein Land"
  • ARD
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