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"Deutliche Warnung an die Feinde"

Trotz UN-Resolution: Nordkorea testet Marschflugkörper für Atomwaffen

  • Veröffentlicht: 13.10.2022
  • 12:02 Uhr
  • glö
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© dpa

Nordkorea setzt seine Serie an Raketentests weiter fort. Machthaber Kim Jong Un sprach von einer "deutlichen Warnung an die Feinde".

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Nordkorea setzt seine Raketentests mit dem Abschuss zweier Langstrecken-Marschflugkörper fort.
  • Nach Angaben Nordkoreas sollen die Raketen nukleare Sprengköpfe führen können.
  • Experten rechnen nun mit dem ersten Atomwaffentest Nordkoreas seit 2017.

Nordkorea hat seine Serie an Raketentests trotz internationaler Proteste weiter fortgesetzt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag (13. Oktober) berichtete, habe Machthaber Kim Jong Un bereits am Mittwoch (12. Oktober) dem Abschuss zweier Langstrecken-Marschflugkörper beigewohnt.

Diese seien von der westlichen Provinz Süd-Pyongan in Richtung Gelbes Meer gestartet und hätten nach einer Flugdauer von 10.234 Sekunden ihre 2.000 Kilometer entfernten Ziele genau getroffen. Machthaber Kim Jong Un sprach demnach von einer "deutlichen Warnung an die Feinde", ohne diese jedoch konkret zu benennen.

Nordkorea schoss mit nuklearen Sprengkopf-Attrappen

Bei den Waffentests, die von Kim persönlich überwacht wurden, sind demnach nukleare Sprengkopf-Attrappen zum Einsatz gekommen. Mit dem Raketenstart sollte die "schnelle Reaktionsfähigkeit der nuklearen Kampftruppe" getestet werden. Der Test habe der "Verbesserung der Kampfeffizienz und -stärke" von Marschflugkörpern gedient, die der koreanischen Volksarmee "für den Einsatz taktischer Atomwaffen" zur Verfügung stünden.

Ob die am Mittwoch abgefeuerten Raketen jedoch tatsächlich technisch in der Lage sind, nukleare Sprengköpfe zu führen, wird von Experten infrage gestellt.

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Kim Jong Un testet in ungewohnt hoher Frequenz

Seit Ende September hat das nordkoreanische Militär in ungewohnt hoher Frequenz Raketentests durchgeführt. Damit sollte laut Eigenaussage der Regierung auch der Beschuss von südkoreanischen Flugplätzen mit taktischen Nuklearwaffen simuliert werden.

Bereits zuvor hatte die Regierung laut KCNA ihre Raketentests als Reaktion auf die jüngsten Seemanöver der südkoreanischen und US-amerikanischen Streitkräfte gerechtfertigt, an denen auch erstmals seit vier Jahren wieder der nukleargetriebene Flugzeugträger "USS Ronald Reagan" teilgenommen hatte.

Zu Beginn des Monats hat Pjöngjang zudem erstmals seit fünf Jahren eine Mittelstreckenrakete über die japanische Inselgruppe fliegen lassen. Das letzte Mal, als Nordkorea 2017 eine Rakete über Japan fliegen ließ, führte das Land nur wenige Tage später einen Atomwaffentest durch.

Experten rechnen mit erstem Atomtest seit 2017

Laut Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums soll Nordkorea derzeit den Abschuss einer ballistischen U-Boot-Rakete sowie einer Interkontinentalrakete vorbereiten. Experten rechnen auch damit, dass Nordkorea in den kommenden Wochen seinen ersten Atomtest seit 2017 durchführen könnte.

UN-Resolutionen untersagen Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf befördern können.

Eine gemeinsame Haltung des UN-Sicherheitsrates zu den nordkoreanischen Raketenstarts ist weiterhin nicht in Sicht. Insbesondere China, der wichtigste Partner Nordkoreas, gibt den USA eine Mitschuld am Verhalten von Pjöngjang. Washington habe in der Vergangenheit auf Maßnahmen des Landes zur Denuklearisierung nicht angemessen reagiert.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
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