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Gesundheit

"Sport anschauen reicht nicht": WHO kritisiert globalen Bewegungsmangel

  • Aktualisiert: 26.06.2024
  • 03:45 Uhr
  • Kira Born
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© Uwe Anspach/dpa

Ein Drittel der Weltbevölkerung bewegt sich zu wenig, wie aus einem aktuellen WHO-Bericht hervorgeht. Die positive Nachricht: Deutschland gehört zu den 22 Ländern, die auf dem richtigen Weg sind, mehr Menschen in Schwung zu bringen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • 31,1 Prozent der Erwachsenen sind nicht aktiv genug. 

  • Deutschland schneidet positiv in der Analyse der WHO ab: Nur 12 Prozent der Deutschen bewegen sich weniger als von der Organisation empfohlen.

  • Ziel der Weltgesundheitsorganisation ist es bis 2030, die Zahl der Menschen mit Bewegungsmangel auf 15 Prozent zu senken.

Weltweit bewegen sich die Menschen nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) viel zu wenig. Das habe erhebliche Folgen für die Gesundheit und koste das Gesundheitswesen enorm viel Geld, berichtet die WHO in der Fachzeitschrift "The Lancet Global Health Journal" am Dienstag (25. Juni). Betrachtet wurden in dem Report nur erwachsene Personen und deren Aktivitätsverhalten.

Aus Deutschland gibt es positive Nachrichten: Die Zahl derjenigen, die sich zu wenig bewegen, liegt deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt. Deutschland gehört demnach zu nur 22 Ländern, die auf dem richtigen Weg sind, wie geplant mehr Menschen in Schwung zu bringen. 

Deutsche sind aktiver und bewegen sich mehr als der internationale Durchschnitt

Im weltweiten Durchschnitt sind es 31,1 Prozent der Erwachsenen, die nicht genügend aktiv sind, wie die WHO berichtet. Das entspricht insgesamt 1,8 Milliarden Menschen.

Eigentlich sollte der Anteil nach einem Aktionsplan der Gesundheitsorganisation von 26,4 Prozent im Jahr 2010 auf 22,4 Prozent bis 2030 sinken. Doch der Trend geht in die andere Richtung hin zu einer steigenden Zahl von Menschen, die sich nicht ausreichend bewegen. Wenn nicht mehr getan werde, dürften es nach WHO-Angaben 2030 schon 35 Prozent sein, bei denen nach der Definition der NGO Bewegungsmangel verzeichnet werden kann.

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In Deutschland ist die Lage weitaus besser als im weltweiten Durchschnitt. "Deutschland schneidet im globalen Vergleich und in der Gruppe der einkommensstarken westlichen Länder sehr gut ab", sagte Krech der dpa. Nur zwölf Prozent der Menschen seien nicht genügend aktiv. Das WHO-Ziel, den Anteil von 2010 bis 2030 um 15 Prozent zu reduzieren, werde damit voraussichtlich erreicht - wie in nur 22 Ländern insgesamt.

WHO-Empfehlung: So viel sollte man sich bewegen

Die WHO empfiehlt 150 Minuten Ausdaueraktivität pro Woche bei moderater Intensität. Damit gemeint ist mehr als nur Spazierengehen, eher ein forsches Gehen, das den Puls hochbringt. Alternativ wird zu 75 Minuten Sport mit hoher Intensität geraten, bei der man aus der Puste kommt. Dazu zählt beispielsweise Fußball spielen.

Angesichts der laufenden Fußball-Europameisterschaft warnte Rüdiger Krech, Direktor Gesundheitsförderung bei der WHO: "Sport anschauen reicht nicht. Sitzt nicht da, werdet aktiv. Jeder Schritt zählt."

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Belastung fürs Gesundheitssystem: Bei Bewegungsmangel drohen schwere Krankheiten

Wer sich nicht bewegt, trägt ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, Typ-2-Diabetes, Demenz und Krebserkrankungen wie Brust- und Dickdarmkrebs, so die WHO. Viel Computerarbeit und Freizeitaktivitäten an Bildschirmen sorgten für den Bewegungsmangel.

Frauen seien noch weniger aktiv als Männer. Das liege etwa daran, dass sie oft zahlreiche Aufgaben zu bewältigen hätten, neben der bezahlten Arbeit auch mit dem Haushalt und den Kindern beschäftigt seien. Sie seien oft zu müde, sagte Fiona Bull, die die Abteilung Bewegung bei der WHO leitet. Ebenso lasse die Aktivität bei über 60-Jährigen zu stark nach.

Der Appell der Gesundheitsorganisation: Regierungen müssten dafür sorgen, dass es überall und für alle gute Möglichkeiten für Bewegung gebe. Dazu gehören Rad- und Wanderwege, Parks und Freizeitangebote, die sich jeder leisten kann und eine gute und sichere Umwelt. Auch Fitnesswochen und andere Initiativen seien geeignet, die Menschen von ihren Stühlen zu holen.

Die WHO hat Erhebungen aus den einzelnen Ländern ausgewertet und sie so aufbereitet, dass sie aussagekräftig und vergleichbar sind.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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