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Studie zeigt

So viele Deutsche sind von Altersarmut betroffen

  • Veröffentlicht: 17.11.2024
  • 10:26 Uhr
  • Max Strumberger
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Die Altersarmut in Deutschland nimmt besorgniserregend zu, wie aktuelle Eurostat-Daten belegen. Im vergangenen Jahr lebten rund 3,2 Millionen Menschen über 65 Jahren mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der von Altersarmut bedrohten Menschen ab 65 Jahren in Deutschland ist gestiegen.

  • 2023 gab es 3,245 Millionen Betroffene, im Vorjahr 3,157 Millionen.

  • Ein Grund dafür ist, dass es in Deutschland immer mehr ältere Mitbürger:innen gibt.

Die Altersarmut in Deutschland nimmt zu, und immer mehr Menschen über 65 Jahre sind davon betroffen. Im vergangenen Jahr lebten etwa 3,2 Millionen ältere Menschen mit einem Einkommen, das weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens beträgt. Diese besorgniserregenden Zahlen stammen aus einer Eurostat-Analyse, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamts für die Bundestagsgruppe um Sahra Wagenknecht zeigt, dass im vergangenen Jahr genau 3,245 Millionen Menschen ab 65 Jahren von Armut bedroht waren. Im Vergleich dazu waren es 2022 etwas weniger, nämlich 3,157 Millionen, während 2021 die Zahl bei rund 3,3 Millionen lag.

Im Video: Studie zeigt - Alleinerziehende am stärksten von Armut betroffen

Immer mehr ältere Menschen in Deutschland

Diese Entwicklung verdeutlicht, dass das Problem der Altersarmut zugenommen hat. In der Vergangenheit waren die Zahlen niedriger. So waren 2013 etwa 2,4 Millionen ältere Menschen armutsgefährdet, und in den Jahren davor schwankten die Zahlen um diesen Wert oder lagen darunter.

Die Messgröße, die Menschen mit einem Einkommen unter 60 Prozent des mittleren Einkommens als armutsgefährdet einstuft, ist ein international anerkannter Standard. Wagenknecht sprach von einem "dramatischen Anstieg der Altersarmut".

Einer der Gründe für diese Entwicklung ist auch der Tatsache geschuldet, dass es einfach mehr ältere Menschen in Deutschland gibt, betont das Statistische Bundesamt. So ist die Zahl der 65-Jährigen und Älteren seit 1991 von 12 Millionen auf 18,7 Millionen 2022 deutlich gestiegen. Doch der Trend hin zu mehr von Armut bedrohten Menschen im Alter 65 plus ist nicht wegzudiskutieren.

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Was könnte gegen Altersarmut helfen?

Auskunft gibt die Armutsrisikoquote: Bundesweit um mehr als elf Prozent ist sie allein zwischen 2014 und 2022 gestiegen, wie eine Regierungsantwort an die Linken vom Juli vergangenen Jahres zeigt. Das heißt: Der Anteil der Armutsbedrohten unter den Älteren ist gestiegen. Überdurchschnittlich betroffen: Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose und Menschen mit geringer Bildung.

Wie könnten die Betroffenen zu einem höheren Einkommen gelangen? Etwa durch mehr Sozialleistungen oder eine höhere Rente. Vor diesem Hintergrund warf Wagenknecht der Regierung rentenpolitisches Versagen vor. "Altersarmut betrifft inzwischen sogar die Mittelschicht", sagte Wagenknecht der Deutschen Presseagentur. Weder Kanzler Olaf Scholz (SPD) noch sein Herausforderer Friedrich Merz (CDU) hätten darauf Antworten. Mit Blick auf die Bundestagswahl im Februar sagte Wagenknecht, gute Renten seien für das BSW einer der Schwerpunkte.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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