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Zwänge des Kremlchefs

Ex-Offizier packt aus: So paranoid ist Putin wirklich

  • Aktualisiert: 09.04.2023
  • 21:03 Uhr
  • Stefan Kendzia
Russlands Präsident Wladimir Putin soll auch drei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie immer noch in Selbstisolation leben - aus Angst vor Ansteckung.
Russlands Präsident Wladimir Putin soll auch drei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie immer noch in Selbstisolation leben - aus Angst vor Ansteckung.© AP

Immer wieder wird Wladimir Putin merkwürdiges Verhalten nachgesagt. Aus dem engsten Umfeld des Kreml-Chefs werden nun Details verraten, die Putin als ängstlichen und paranoiden Einzelgänger skizzieren.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Ex-Sicherheitsbeamter des Kremlchefs berichtet über pikante Details.

  • Demnach solle Wladimir Putin "absolut paranoid" sein.

  • Er lebe in einem Informationsvakuum und vertraue nur wenigen, engsten Personen.

Gleb Karakulow, desertierter, ranghoher Offizier des russischen Sicherheitsdienstes FSO und jahrelanger Ex-Sicherheitsbeamter des Kremlchefs, plaudert aus dem Nähkästchen - Interna, die Putin sicher nicht gerne veröffentlicht wissen möchte.

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Pikante Details

Jahrelang stand Karakulow an der Seite Putins, um seine Sicherheit zu garantieren. Nach seiner Flucht in die Türkei Ende 2022 steht er dem "Dossier Center", das dem russischen Oppositionellen Michail Chodorkowski gehört, Rede und Antwort. Dabei kommen pikante Details über den russischen Präsidenten ans Tageslicht. 

Nur zu gerne vermittelt Putin von sich das Bild des starken Mannes. Mit nacktem, muskulösen Oberkörper reitet er auf einem Pferd in der russischen Taiga der Abendsonne  entgegen - nur eines von vielen Propaganda-Bildern, die es sogar in Kalendern zu bewundern gibt. So sieht sich Putin gerne. Jetzt wird ein anderes, verstörendes Portrait gezeichnet: Und zwar das eines  ängstlichen, paranoiden und einsamen Herrschers.

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Putin sei "absolut paranoid"

Der wegen Desertation auf einer Fahndungsliste stehende Karakulow begleitete Putin eigenen Angaben zufolge auf rund 130 Reisen und war für die abhörsichere Kommunikation rund um die Uhr zuständig. Er könnte es also wirklich wissen, wenn er erzählt, dass Putin "absolut paranoid" sei, wie er dem "Dossier Center" verrät. Fest macht Karakulow seine "Diagnose" zum Beispiel an Putins permanenter Angst, sich mit Covid-19 anzustecken. Angeblich lebe Putin bis heute - und das seit Beginn der Pandemie - in Selbstisolation.

Jeder, der auf Putin treffe, müsse sich zwei Wochen vorab in Quarantäne begeben. Wie Karakulow sagt, seien Mitarbeitende nur nach einer solchen "Reinigung (...) sauber und dürfen mit Putin im selben Raum arbeiten". Neben strengsten Quarantänevorschriften herrsche ebenso Impfzwang und die Verpflichtung zu PCR-Testungen. Teils mehrmals täglich.

"Jeder unterzieht sich medizinischen Untersuchungen, überwacht seine Gesundheit". Dass Putins Angst vor Corona allerdings von einer schweren Krankheit herrühren könnte, sehe Karakulow als Spekulation. Putin gehe es "besser als vielen anderen seines Alters". Dennoch soll laut "Merkur" ein anderer Insider sicher sein, dass er "krankhafte Angst um sein Leben hat". Vielleicht ein Grund, warum der Kremldespot seit Corona-Ausbruch maximal nur zwei bis drei Dienstreisen im Jahr unternommen haben soll. 

Voller Angst und Zwänge

Zwänge, wohin man sieht. So soll sich Putin unter anderem identische Büros eingerichtet haben, um seinen Aufenthaltsort zu verschleiern. Der Staatschef schotte sich immer mehr ab, reise nur noch im Spezialzug, verwende kein Mobiltelefon und nutze kein Internet. Er lebe in einem Informationsvakuum und vertraue nur wenigen engsten Personen - ausschließlich von denen erhält Putin seine Informationen. Beim Fernsehen scheint er eine Verbindung zur Außenwelt zu halten - allerdings nur zu regimetreuen Sendern wie Rossija.

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