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Grausame Methoden

Scheinerschießungen und Verstümmelung: Russen-Soldat gesteht Folter

  • Veröffentlicht: 03.02.2023
  • 17:05 Uhr
  • Lena Glöckner
Ein russischer Deserteur berichtet von Folter durch seine ehemaligen Kameraden.
Ein russischer Deserteur berichtet von Folter durch seine ehemaligen Kameraden.© Anton Novoderezhkin/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Konstantin Jefremow kämpfte monatelang gemeinsam mit der russischen Armee in der Ukraine - dann floh er. Jetzt berichtet er von den grausamen Methoden, mit denen ukrainische Kriegsgefangene gefoltert wurden.

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Ein ehemaliger russischer Offizier hat im Gespräch mit der BBC schwere Folter und Misshandlung ukrainischer Gefangener durch Kameraden bezeugt. Der Mann namens Konstantin Jefremow war nach eigenen Angaben Leutnant in der russischen Armee und kurz nach dem Beginn des Angriffskriegs im vergangenen Jahr in der Ukraine stationiert. Später schied er aus der Armee aus und verließ Russland.

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In dem BBC-Interview berichtete er unter anderem von einem Verhör, bei dem einem Kriegsgefangenen in Arme und Beine geschossen worden sei. In einem anderen Fall sollen bei Scheinhinrichtungen Schüsse nahe am Kopf eines Gefangenen abgefeuert worden sein, nachdem ihm angekündigt worden sei, dass ihm in den Kopf geschossen werde. Einem weiteren Mann sei angedroht worden, seine Geschlechtsteile zu verstümmeln.

Soldaten drohten Ukrainer Verstümmelung an

Der Deserteur erzählte, ein Oberst habe eine Pistole an die Stirn des Gefangenen gehalten und gesagt: "Ich werde bis drei zählen und dir dann in den Kopf schießen." "Er zählte und schoss dann seitlich am Kopf vorbei, auf beiden Seiten. Der Oberst begann, ihn anzuschreien. Ich sagte: 'Genosse Oberst! Er kann dich nicht hören, du hast ihn taub gemacht!'"

Einem weiteren Mann sei von Wladimir Putins Soldaten angedroht worden, seine Geschlechtsteile zu verstümmeln. "Einer von ihnen gab zu, ein Scharfschütze zu sein. Als der russische Oberst dies hörte, verlor er den Verstand. Er schlug ihn, zog dem Ukrainer die Hose herunter und fragte ihn, ob er verheiratet sei", so Jefremow. Der Gefangene soll diese Frage bejaht haben. "'Dann soll mir jemand einen Mopp bringen', sagte der Oberst. 'Wir verwandeln dich in ein Mädchen und schicken deiner Frau das Video.'"

Die BBC prüfte die Angaben des Mannes zu seiner Einsatzzeit in der Ukraine unter anderem anhand von Dokumenten und Fotos, die er vorlegte und hält den Bericht für glaubhaft. Es gebe auf beiden Seiten im Ukraine-Krieg Folter und Misshandlungen, sagte die Leiterin eines Beobachtungsteams der Vereinten Nationen in der Ukraine, Matilda Bogner. Besonders schlimm seien die Verhältnisse aber in den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine oder in Russland selbst.

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