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Vermehrte Kohlenstoff-Emissionen

Russlands "Tor zur Hölle" wächst schneller als angenommen

  • Aktualisiert: 13.06.2024
  • 17:36 Uhr
  • Clarissa Yigit
Der Batagaika-Krater in Russland hat sein jährliches Wachstum verdreifacht.
Der Batagaika-Krater in Russland hat sein jährliches Wachstum verdreifacht.© REUTERS

Am Batagaika-Megaslump in Russland lässt sich erkennen, dass die Klimaerwärmung schnell voranschreitet. So schmilzt der umliegende Permafrostboden immer weiter und der Krater wird zusehend größer.

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Der Batagaika-Krater in Nordostsibirien (Russland), der auch als "Tor zur Hölle" bekannt ist, wächst offenbar schneller als bisher angenommen, so eine Studie der Lomonossow-Universität in Moskau und des Alfred-Wegener-Instituts aus Deutschland.

Allerdings handele es sich hierbei weder um ein "Tor", noch um einen "Krater", sondern um eine "Taurutschung an einem Hang" - einem sogenannten "Megaslump" ("Mega-Absenkung").

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Jährliches Wachstum mehr als verdreifacht

So betrage das jährliche Wachstum des Kraters nach neuesten Angaben bis zu 30 Meter pro Jahr, berichtet "Focus" - einst waren es noch 7 bis 10 Meter. Allein in der Zeit von 2019 bis 2021 sei der Krater um 50 Meter gewachsen, schätzt Dr. Thomas Opel vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Potsdam.

Demnach liegt die Ursache für das andauernde Wachstum des Batagaika-Megaslumps an dem immer schnelleren Abtauen der umliegenden Permafrostböden. Diese sind nicht nur außergewöhnlich alt, sondern auch sehr empfindlich, wie Opel bereits im Jahr 2021 mit einem Team internationaler Forscher:innen herausfand.

Normalerweise sind die Permafrostböden dauerhaft gefroren und bestehen größtenteils aus Wasser. Aktuell tauen allerdings - als weitere Folge der Klimaerwärmung - immer mehr dieser Böden weltweit auf.

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Begonnen hat das Abtauen in dem Gebiet in den 1960er-Jahren, als zu dieser Zeit dort extrem viele Bäume abgeholzt wurden. Der Boden, der vorher im Schatten der Bäume lag, wurde so freigelegt und war ungeschützt vor den Strahlen der Sonne. Infolgedessen taute das normalerweise dauerhaft gefrorene Eis auf und wurde zu Wasser.

Die oberen Erdschichten begannen daher, in den auftauenden, weicheren Untergrund abzusinken, was so zu einer Vertiefung führte. Es bildet sich im Laufe der Zeit ein mittlerweile riesiger Krater. Dieser ganze Vorgang wird auch als Thermokarst bezeichnet.

Mittlerweile umfasst die Vertiefung eine Länge von etwa einem Kilometer und misst eine Tiefe von circa 100 Metern. Zudem führt das Wachstum des Batagaika-Megaslumps dazu, dass lang konservierte Materie freigesetzt und so jährlich Kohlendioxid-Emissionen von rund 4.000 bis 5.000 Tonnen ausgestoßen werden.

Es werde angenommen, "dass der gefrorene Boden zwischen 1.300 und 1.600 Gigatonnen Kohlenstoff enthält. Zum Vergleich: Die gesamte Atmosphäre enthält derzeit rund 800 Gigatonnen Kohlenstoff", zitiert "Travelbook" Forscher:innen des AWI.

  • Verwendete Quellen:
  • Focus: "Russlands 'Tor zur Hölle' verschlingt Land um sich herum – und das immer schneller"
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