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Krieg in der Ukraine

Putins Verbündete zweifeln: Atomwaffen als Abschreckung nicht ausreichend

  • Aktualisiert: 05.09.2024
  • 16:34 Uhr
  • Nelly Grassinger

Würde Russland tatsächlich Atomwaffen einsetzen? Wenn es nach Kreml-Verbündeten geht, sollte sich der Westen deutlich mehr davor fürchten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Im russischen Fernsehen zeigen sich Kreml-Verbündete besorgt über die fehlende abschreckende Wirkung von Atomwaffen auf den Westen.

  • Nukleare Drohungen scheinen demnach ihren gewünschten Effekt zu verfehlen.

  • Man müsse seine Gegner davon überzeugen, dass man die Waffen auch einsetzen würde, so Andrei Sidorchik, einer der Gäste in der Sendung "Rendezvous".

Der Vorstoß der Ukraine auf russisches Territorium scheint bei Kremlchef Wladimir Putins Verbündeten für Unruhe zu sorgen. In der Sendung "Rendezvous", die von den Kreml-Propagandisten Iwan Truschkin und Andrej Norkin moderiert wurde, äußerten die Gäste Besorgnis darüber, dass nukleare Drohungen nicht mehr funktionieren könnten, weil die Menschen nicht glauben, dass Russland seine Atomwaffen tatsächlich einsetzen würde. Das berichtet das US-amerikanische Nachrichtenportal "Newsweek".

Ein Ausschnitt der Sendung wurde von der Überwachungsgruppe Russian Media Monitor auf YouTube und von Gründerin Julia Davis auf X veröffentlicht.

RUSSIA-NUCLEAR/CRUISEMISSILE
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Bis zum Einmarsch in Kursk wurde der Angriffskrieg auf die Ukraine hauptsächlich auf ukrainischem Gebiet ausgetragen. "Was mir Angst macht, ist die Tatsache, dass ein nuklearer Status gerade irgendwie neutralisiert wird", sagte Norkin. "Jahrzehntelang wusstest du, dass dich niemand angreifen würde, weil du Atomwaffen hast. Jetzt glauben deine Feinde, dass du deine Atomwaffen nie einsetzen wirst, weil du weißt, dass es eine Antwort geben wird, und das bedeutet gegenseitige Zerstörung."

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Sidorchik: Welt zweifelt an Russland

Ein Gast der Sendung, Politikwissenschaftler Gevorg Mirzayan, sagte: "Die Menschen haben ihre Angst vor Atomwaffen verloren, weil sie sich nicht mehr an die Schrecken ihres Einsatzes erinnern."

Der russische Journalist Andrei Sidorchik fügte hinzu: "Heute reicht es nicht mehr aus, Atomwaffen zu haben. Man muss seine Gegner klar davon überzeugen, dass man sie in einer Situation, in der man es für notwendig hält, auch einsetzen wird." Die ganze Welt würde dies bei Amerika nicht bezweifeln, "aus irgendeinem Grund gibt es aber Zweifel an Russland", so Sidorchik.

Der Sinn von Atomwaffen sei einzig und allein, dass man einen Krieg nicht verliere, wenn man sie besitze. "Wenn es dazu kommt, würde man ein nukleares Armageddon auslösen", warnte Konstantin Zalessky, ebenfalls Journalist aus Russland.

Im Video: Brisanter Zwischenfall - russisches Atom-U-Boot vor britischer Küste gesichtet

Russland will laut einem Bericht von Reuters seine Doktrin über den Einsatz von Atomwaffen ändern, um auf die aus seiner Sicht westliche Eskalation im Krieg in der Ukraine zu reagieren. 

Russland: Westen zwingt uns zu Änderung der Atomwaffendoktrin

Das Vorgehen des Westens forciere dem russischen Präsidialamt zufolge eine Änderung seiner Atomwaffendoktrin, so Reuters. Russland werde vor Herausforderungen und Bedrohungen gestellt, die eine Überarbeitung der Doktrin erfordere, zitierten russische Nachrichtenagenturen Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow am Mittwoch (4. September)

Dabei werde in Betracht gezogen, dass die Ukraine bei ihren Angriffen tief in russisches Territorium hinein US-Langstreckenwaffen einsetzen könnte. Die Regierung in Kiew drängt seit einiger Zeit auf die Erlaubnis ihrer Verbündeten, mit den an die Ukraine gelieferten Waffen auch Ziele weit im Inneren Russlands anzugreifen. "Es ist offensichtlich, dass die Ukrainer dies tun werden", sagte Peskow der Agentur RIA zufolge. "Wir berücksichtigen dies alles."

Bisher hat Russland keine Details zu einer Anpassung der Atomwaffendoktrin bekannt gegeben. Die aktuelle Leitlinie sieht den Einsatz von Atomwaffen vor, falls Russlands Souveränität oder seine territoriale Integrität bedroht werden.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • Julia Davis bei X: Ausschnitt der russischen Sendung "Rendezvous"
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