Vor Studierenden
Putin behauptet, Deutschland sei von US-Truppen besetzt
- Aktualisiert: 26.01.2023
- 15:41 Uhr
- Anne Funk
Wladimir Putin trat bei einem Besuch einer Universität als Verschwörungstheoretiker auf. Deutschland sei von US-Truppen besetzt und nie ein eigenständiger Staat gewesen, so seine Aussage. Die Studierenden lauschten den Worten des Kreml-Chefs - und baten ihn um Jobs.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Mittwoch (25. Januar) beim Besuch einer Universität in Moskau vor einer Auswahl handverlesener Student:innen gesprochen. Dabei teilte der Kreml-Chef auch sein vermeintliches Wissen über Deutschland. Es sei bis heute von US-Truppen besetzt und kein unabhängiger Staat, behauptete Putin. "Formal und juristisch befinden sich auf dem Gebiet der Bundesrepublik amerikanische Besatzungstruppen. Das ist so Fakt, und dort gibt es sehr viele." Sein Gespräch mit den Studierenden wurde im Staatsfernsehen gezeigt.
Putin sprach weiter und äußerte sich im Stil eines Verschwörungstheoretikers. So erklärte er, europäische Eliten dienten nicht den Interessen ihrer Staaten, sondern anderen. Damit meinte er die USA. Seiner Aussage nach gäbe es deutsche Politiker, die sagten, dass Deutschland nach Ende des Zweiten Weltkriegs nie ein eigenständiger Staat gewesen sei.
Studierende bitten um Jobs bei Putin
International stehen Russland und auch der Präsident immer wieder wegen Lügenpropaganda und Desinformation in der Kritik. Auch Putins Aussage über die US-Truppen stimmt so nicht. Die in Deutschland stationierten US-Soldaten befinden sich mit Genehmigung der Bundesregierung im Land - ganz im Gegensatz zu der russischen Besatzung in der Ukraine, die gegen den Willen der Staatsführung geschieht. Die USA sehen Deutschland als souveränen Staat an. Als NATO-Mitglied haben sie auch in anderen Staaten Europas Truppen stationiert, sie gelten als Schutzmacht.
Im weiteren Verlauf des Besuchs von Putin in der Universität erklärte eine Studentin, sie habe Wien verlassen müssen. Die Universität in der österreichischen Hauptstadt habe von ihr die Unterzeichnung eines Papiers verlangt, in dem Russland zum "Terrorstaat" erklärt werden sollte. Sie habe das nicht unterschrieben - und bat den russischen Präsidenten um einen Job in der Präsidialverwaltung. Ein anderer Student berichtete, er habe bereits im Osten der Ukraine gekämpft und strebe nun eine Karriere beim Inlandsgeheimdienst FSB, bei dem Putin selbst Chef war, an.
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- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa