Anzeige
Von Kabul nach Kiew?

Provokante These bei Markus Lanz: Trägt Biden Mitschuld an Putins Ukraine-Angriff?

  • Aktualisiert: 24.10.2024
  • 17:56 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Hat der chaotische Abzug der US-Truppen aus Afghanistan Kreml-Machthaber Putin zum Krieg gegen die Ukraine ermutigt? Eine ZDF-Korrespondentin hält das für möglich.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Im August 2021 zogen die letzten US-Truppen unter chaotischen Umständen aus Afghanistan ab.

  • Die USA hätten sich dadurch "als Führungsmacht verabschiedet", sagt ZDF-Korrespondentin Eigendorf bei Markus Lanz.

  • Ihre These: Die gezeigte Schwäche unter US-Präsident Biden könnte ein fatales Signal an Kreml-Chef Putin gewesen sein.

Die ZDF-Auslandskorrespondentin Katrin Eigendorf sieht bei US-Präsident Joe Biden eine Mitschuld am russischen Einmarsch in der Ukraine. In der ZDF-Talkshow von Markus Lanz rückte sie am späten Dienstagabend (22. Oktober) für ihre These die Afghanistan-Politik der USA in den Mittelpunkt. "Einer der wesentlichen Kipppunkte und Joe Bidens größter außenpolitischer Fehler war der Abzug der Amerikaner aus Afghanistan", sagte die erfahrene Journalistin. Dadurch habe sich Amerika "als Führungsmacht verabschiedet".

US-Abzug aus Kabul ein Signal an Putin?

Vorausgegangen seien jedoch Fehler der US-Vorgängerregierung, so Eigendorf. "Eingeleitet wurde das alles von Donald Trump, der ein Abkommen mit den Taliban, also einer Terrororganisation, getroffen hat, ohne die gewählte Regierung Afghanistans darin einzubeziehen, was an sich schon eine Katastrophe ist!"

Anzeige
Anzeige
:newstime
Russlands Präsident Putin in Nordkorea
News

Truppen für Putin

Südkoreas Geheimdienst enthüllt: So viele nordkoreanische Soldaten sind in der Ukraine

Der südkoreanische Geheimdienst geht davon aus, dass sich zwischen 12.000 und 15.000 nordkoreanische Soldaten in Russland befinden. Zudem soll Pjöngjang schwerste Artilleriegeschütze nach Russland liefern.

  • 18.10.2024
  • 13:57 Uhr

Biden habe den Rückzug schließlich trotz zahlreicher Warnungen umgesetzt. "Und das hat Wladimir Putin natürlich mit großer Aufmerksamkeit beobachtet", sagte die 62-jährige Journalistin mit Blick auf Russlands Machthaber. Der chaotische Abzugsbefehl der Biden-Regierung habe Putin gezeigt "Es gibt bestimmte Wege, die wir gehen können", führte die Kriegsreporterin weiter aus.

Eigendorfs Schlussfolgerung lautete: "Ich würde die These wagen: Wäre das nicht geschehen, würde möglicherweise auch die Ukraine heute anders dastehen. Also hätte möglicherweise Putin sich überlegt, dieses Land in dieser Form anzugreifen." Die Korrespondentin fügte hinzu: "Es ist eine gewagte These, aber für mich steht das alles in einem Zusammenhang. Wir können das nicht isoliert sehen."

"Können das nicht isoliert sehen"

Ende August 2021 waren die letzten US-Truppen unter chaotischen Umständen aus Afghanistan abgezogen. Bereits zwei Wochen zuvor waren die radikal-islamischen Taliban in der Hauptstadt Kabul einmarschiert und hatten die Macht übernommen. Bei einer Terrorattacke vor dem Flughafen von Kabul wenige Tage vor dem endgültigen Abzug wurden Dutzende Afghanen und 13 US-Soldaten getötet.

Am Ende verließ der letzte US-Soldat Afghanistan am 31. August. Mit dem Abzug endete der internationale Militäreinsatz, der nach den Terroranschlägen auf die USA in New York und Washington am 11. September 2001 begonnen hatte, nach fast 20 Jahren. Er gilt als der längste Krieg der USA in der Geschichte.

Im Video: Eingefrorenes russisches Vermögen soll für 50-Milliarden-Kredit an Ukraine gehen

  • Verwendete Quellen:
  • "Bild": "Hat Biden Mitschuld am Ukraine-Krieg?
  • Nachrichtenagentur dpa
Mehr News und Videos
Eiswelt Oberhausen: Figuren aus Eis und Schnee

Eiswelt Oberhausen: Figuren aus Eis und Schnee

  • Video
  • 01:37 Min
  • Ab 12