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Phlegräische Felder drohen aufzureißen

Europas Supervulkan bebt erneut: Panik rund um Neapel

  • Aktualisiert: 08.11.2023
  • 17:34 Uhr
  • Stefan Kendzia
Die Metropole Neapel muss mit zwei Zeitbomben leben: Mit dem Vesuv (Hintergrund) und den Campi Flegrei, ein Supervulkan, der sich über 150 Quadratkilometer erstreckt.
Die Metropole Neapel muss mit zwei Zeitbomben leben: Mit dem Vesuv (Hintergrund) und den Campi Flegrei, ein Supervulkan, der sich über 150 Quadratkilometer erstreckt.© REUTERS

Die Vulkanregion bei Neapel ist derzeit gefährlich unruhig. Erneut meldet sich Europas Supervulkan, die Phlegräischen Felder, zu Wort und versetzt die Bevölkerung in Panik. Laut einer Studie könnte die Erdkruste der Phlegräischen Felder bald aufreißen.

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Auch wenn das neueste Beben bei Neapel mit Stärke 4,0 auf der Richterskala keine Schäden oder Verletzungen mit sich gebracht hat - für Angst und Schrecken haben die Erschütterungen dennoch gesorgt. Denn die riesige aktive Vulkanregion westlich des Vesuvs ist schon lange unter Beobachtung und könnte bei Ausbruch Hunderttausende Menschen in der Region bedrohen. 

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Neben dem Vesuv ist Neapel Nachbarin einer zweiten, hochexplosiven Zeitbombe: Die Phlegräischen Felder - ein Supervulkan, der sich immer wieder zu Wort meldet. Mal laut, mal leiser. Den Campi Flegrei wird unter anderem die Auslöschung der Neandertaler vor rund 30.000 Jahren zugeschrieben. Vulkanisch aktiv waren die Phlegräischen Felder zuletzt im Jahr 1538 - jetzt scheinen sie laut "BR24" wieder an Aktivität zuzunehmen.

Ende September wurde ein Beben der Stärke 4,2 gemessen - das stärkste seit 40 Jahren in der Gegend. Das Epizentrum des Erdbebens lag nach Angaben des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV) in einer Tiefe von etwa drei Kilometern zwischen den Städten Neapel und Pozzuoli. Ein Ausbruch hätte laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) verheerende Folgen - nicht nur für die unmittelbare Umgebung.

Die Phlegräischen Felder gelten als aktiver Supervulkan - es rumort dort seit Jahrzehnten. Die Felder erstrecken sich westlich von Neapel über eine Fläche von rund 150 Quadratkilometern, die Caldera beträgt einen Durchmesser zwischen zwölf und 14 Kilometern. Etwa zwei Drittel des Vulkans befinden sich unter Wasser. Eine neue Studie nährt nun die Angst vor einem bevorstehenden Ausbruch: Forschende des University College London (UCL) und des italienischen Nationalen Forschungsinstituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV) haben in der Fachzeitschrift Nature Communications Earth & Environment veröffentlicht, dass Teile der die Phlegräischen Felder so weit gedehnt sein sollen, dass sie kurz davor sind, zu zerbersten. Zu diesem Ergebnis kamen die Wissenschaftler:innen mithilfe eines am UCL entwickelten Modells, mit dem sie Muster der Erdbeben und der Bodenhebungen interpretierten.

Wir können noch nicht mit Sicherheit sagen, was passieren wird. Wichtig ist, dass wir auf alle Entwicklungen vorbereitet sind.

Stefano Carlino, Vesuv-Observatorium

"Unsere neue Studie bestätigt, dass sich die Phlegräischen Felder einem Bruch nähern. Dies bedeutet jedoch nicht, dass eine Eruption garantiert ist. Der Bruch könnte einen Riss durch die Kruste öffnen, aber das Magma muss noch an der richtigen Stelle nach oben gedrückt werden, damit es zu einer Eruption kommt", so Hauptautor Christopher Kilburn.

Stefano Carlino vom Vesuv-Observatorium meint: "Das ist bei allen Vulkanen so, die seit Generationen ruhig sind. Die Phlegräischen Felder könnten in eine neue Routine des sanften Auf- und Abschwellens übergehen, wie dies bei ähnlichen Vulkanen auf der ganzen Welt der Fall ist, oder einfach zur Ruhe kommen. Wir können noch nicht mit Sicherheit sagen, was passieren wird. Wichtig ist, dass wir auf alle Entwicklungen vorbereitet sind."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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