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Neue Studie

Personal in Kitas ist häufiger krank - Experten warnen vor "Teufelskreis"

  • Veröffentlicht: 20.08.2024
  • 09:33 Uhr
  • Momir Takac
Kinder spielen in einer Kindertagesstätte.
Kinder spielen in einer Kindertagesstätte.© Monika Skolimowska/dpa

Im Durchschnitt waren Beschäftigte in Kinderbetreuungseinrichtungen an knapp 30 Tagen arbeitsunfähig. Dazu kommt ein Fachkräftemangel.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Kita-Personal ist im Schnitt häufiger krank als alle anderen Berufsgruppen.

  • Zudem fehlt es in Kinderbetreuungseinrichtungen an qualifiziertem Personal.

  • Expert:innen warnen vor einem "Teufelskreis".

Alarmierende Zahlen aus den Kinderbetreuungseinrichtungen in Deutschland: Beschäftigte in Kitas waren 2023 im Durchschnitt an knapp 30 Tagen arbeitsunfähig. Zum Vergleich: Berufstätige aller anderen Gruppen waren im Schnitt an rund 20 Tagen krank, teilten die Bertelsmann-Stiftung und das Fachkräfte-Forum, in dem Fach- und Leitungskräfte der Branche organisiert sind, mit.

Kita-Personal häufiger krank als alle anderen Berufsgruppen

Die Stiftung, die auch das Fachkräfte-Forum berät, beruft sich dabei im Wesentlichen auf Daten der DAK-Krankenkasse, bei der 12,2 Prozent der Beschäftigten in der Kinderbetreuung versichert seien. Der Stiftung liegen allerdings auch Zahlen anderer Krankenkassen vor, die den Trend bestätigen.

Im Video: So will der Bund den Fachkräftemangel in Kitas lösen

Laut der Techniker Krankenkasse waren Atemwegsinfekte der häufigste Grund für eine Krankschreibung. Kritisch ist zudem der Verlauf der Ausfälle. Demnach stiegen sie zwischen 2021 und 2023 um 26 Prozent an. Den Angaben zufolge sind dafür vor allem wachsende psychische Belastungen ursächlich. 

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Expertin: "Viele Kitas stecken in einem Teufelskreis"

Beachtlich ist ein Gefälle in den Bundesländern. Während etwa Kita-Personal in Berlin oder Brandenburg an fast 36 bzw. 35 Tagen krankgeschrieben war, waren es in Bayern nur rund 26 Tage. Etwa im bundesdeutschen Schnitt lagen Nordrhein-Westfalen und Hessen. Das Saarland lag leicht darüber.

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"Viele Kitas stecken in einem Teufelskreis: Aufgrund der steigenden Krankenstände fallen immer mehr Fachkräfte aus, wodurch die Überlastung für die verbleibenden Beschäftigten weiter zunimmt", sagte Anette Stein, Kita-Expertin der Bertelsmann-Stiftung, der Deutschen Presse-Agentur. "An gute frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung ist vielerorts gar nicht mehr zu denken."

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Psychische Belastung bei Kita-Personal steigt

Die Personalsituation in Kitas sei dem Fachkräfte-Forum zufolge ohnehin dramatisch. Laut dem Paritätischen Gesamtverband fehlen im gesamten Bereich der Kindertagesbetreuung 125.000 FachkräfteVielerorts fehle es an geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern, hinzu komme eine unangemessene Finanzierung qualifizierter Vertretungskräfte. Weil Ausfälle innerhalb der Kita-Belegschaft aufgefangen werden, können sich Fachkräfte nicht mehr fortbilden. Die psychische Belastung steigt oder die Beschäftigten verlassen das Berufsfeld gleich ganz.

Im Video: Kita-Notstand in Deutschland - So viele Plätze fehlen

Das Fachkräfte-Forum fordert gesetzlich verankerte und bundesweit standardisierte Finanzierung für Vertretungen durch qualifiziertes Personal für alle Ausfallzeiten. Bislang fehlen verlässliche Regelungen in vielen Ländern. Einen Anfang hat jetzt das Bundeskabinett gemacht. Um die Qualität zu verbessern, stellt die Ampel-Koalition den Bundesländern in den kommenden zwei Jahren vier Milliarden Euro für Kitas zur Verfügung.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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