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Vermeintlich gesund

Öko-Test: Kinder-Fruchtriegel fast so zuckerhaltig wie Schokoriegel

  • Veröffentlicht: 29.04.2024
  • 10:55 Uhr
  • Stefan Kendzia
Fruchtriegel für Kinder sind wahre Zuckerbomben und viel weniger gesund als suggeriert.
Fruchtriegel für Kinder sind wahre Zuckerbomben und viel weniger gesund als suggeriert. © Anke Thomass - stock.adobe.com

Beängstigende Zuckermengen: Öko-Test hat Fruchtriegel für Kinder getestet und festgestellt, dass sie fast so viel Zucker enthalten wie Schokoriegel.

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Insgesamt hat Öko-Test zwölf Fruchtriegel für Kinder unter die Lupe genommen. Gleich vorweg: In allen steckte viel zu viel Zucker. Auch wenn die kleinen Fruchtriegel praktisch sind, gefühlt wie frisches Obst erscheinen und vermitteln, gesunde Vitamine und Ballaststoffe zu enthalten, sind sie doch ungesund. 

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Die Menge von rund elf Zuckerwürfeln 

In den Testprodukten sind laut Pressemitteilung von Öko-Test durchschnittlich 42,6 Gramm Zucker pro 100 Gramm deklariert. Das entspricht rund elf Zuckerwürfeln (ein Zuckerwürfel wiegt etwa 3,7 Gramm).

Zum Vergleich: In 100 Gramm Schokoriegeln stecken im Schnitt 50 Gramm Zucker. Also unwesentlich mehr. "Von einem idealen Snack kann hier nicht die Rede sein, eher von kleinen Zuckerbomben. Da helfen auch bunte Tiergesichter und Obstbilder auf den Verpackungen nicht - und Slogans wie 'idealer Snack für zwischendurch' sind aus unserer Sicht verwirrend", sagt Lebensmittelchemikerin und Öko-Test-Projektleiterin Lisa-Marie Karl.

Das Thema Zucker in Lebensmitteln für Kinder steht bei Öko-Test schon länger im Fokus. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen in einem Test die Zuckergehalte in verschiedenen Produkten analysiert - darunter Quetschies, Cerealien und Babykekse.

Die Verbraucherschützer:innen bemängelten Marketingaussagen wie "ohne Zuckerzusatz" oder "Süße nur aus Früchten", die sich auch bei einigen Fruchtriegeln im aktuellen Test wiederfinden. Die große Gefahr: Auch wenn dem Riegel kein zusätzlicher Zucker zugesetzt werde, sind die Zutaten wie Apfelsaftkonzentrat oder getrocknete Bananen für hohe Zuckergehalte verantwortlich.

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Fruchtzucker ist auch Zucker

Zucker bleibt Zucker, auch wenn es sich um Fruchtzucker handelt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät, dass die tägliche Menge für ein- bis dreijährige Kinder mit einem angenommenen Energiebedarf von 1.200 Kilokalorien täglich 30, besser noch 15 Gramm Zucker, nicht übersteigen sollte. Die Fruchtriegel im Test schöpfen das mit durchschnittlich zehn Gramm schon zu mehr als der Hälfte aus.

Die aktuelle Untersuchung bringt aber nicht nur gefährlich hohe Zuckeranteile in Kinder-Fruchtriegeln ans Tageslicht. Daneben sollen auch Schimmelpilzgifte oder Schwermetalle nachgewiesen worden sein.

Der "Fruchtriegel Apfel-Banane" von Bebivita erhielt das Test-Urteil "ungenügend" und fällt damit durch - unter anderem wegen einer aus Öko-Sicht erhöhten Menge an potenziell nervenschädlichem Blei und zugesetztem Eisen. Am zweitschlechtesten schneidet mit "mangelhaft" der "Genuss Plus Kids Apfel Mango" von Rossmann ab.

  • Verwendete Quellen:
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