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Bericht

Nord Stream: CIA soll Ukraine vor Sabotage-Akt gewarnt haben

  • Veröffentlicht: 14.06.2023
  • 14:56 Uhr
  • Stefan Kendzia

Der Krimi um die Sabotage der Nord Stream Pipelines 1 und 2 geht weiter: Eine Beteiligung der Ukraine wird immer wahrscheinlicher. Jetzt soll sogar der US-Auslandsgeheimdienst CIA die Ukraine vor einem Sabotageakt gewarnt haben. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Beteiligung der Ukraine um die Sabotage der Nord Stream Pipelines 1 und 2 wird immer wahrscheinlicher.

  • Der US-Auslandsgeheimdienst CIA soll die Ukraine vor einem Sabotageakt gewarnt haben.

  • Sowohl die Bundesregierung als auch andere westliche Regierungen sollen Kenntnis von möglichen Anschlagplänen gehabt haben.

Die Spuren führen immer deutlicher in Richtung Ukraine: Die Pipelines Nord Stream 1 und 2 sollen im vergangenen September von einem ukrainischen Tatverdächtigen sabotiert worden sein. Damit in Zusammenhang steht nach wie vor die Segelyacht Andromeda, die nur wenige Wochen vor der Explosion im Gebiet der Pipelines gewesen sein soll.

Selbst der niederländische Militärgeheimdienst soll Bescheid gewusst haben

Die Segelyacht Andromeda spielt in diesem Thriller eine wesentliche Rolle. Nicht nur, dass sie sich im Gebiet der Pipelines aufgehalten haben soll - an Bord wurde laut einer ARD-Recherche auch die DNA des Verdächtigen gefunden, der ein Soldat des ukrainischen Militärs sein soll. Inzwischen wurde die Wohnung der Ex-Lebensgefährtin des Mannes untersucht und DNA-Proben des angeblich gemeinsamen Kindes gesichert. 

Im Verdacht steht demnach ein ukrainisches Kommando, das dem obersten General der Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, unterstellt gewesen sein soll - der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll von den Plänen nichts gewusst haben. Anders sieht das bei den Geheimdiensten aus. Nicht nur der CIA, sondern auch der niederländische Militärgeheimdienst MIVD soll Informationen über einen möglichen Anschlag erhalten haben. Die Niederländer sollen sogar den Bundesnachrichtendienst gewarnt haben, so der Bericht. 

Besonders brisant: Sowohl die Bundesregierung als auch andere westliche Regierungen sollen Kenntnis von möglichen Anschlagplänen gehabt haben. Auch, dass es sich um ukrainische Täter handeln soll. Bereits kurz nach der Sabotage stellte der niederländische MIVD laut ARD eine Verbindung zwischen Anschlag und Ukraine her.

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Nicht zweifelsfrei bewiesen, dass der ukrainische Staat hinter dem Anschlag steckt.

Dennoch: Aktuell ist weder durch die Geheimdiensthinweise noch durch die polizeilichen Ermittlungen zweifelsfrei bewiesen, dass der ukrainische Staat hinter dem Nord-Stream-Anschlag steckt. Allerdings decken sich die Warnungen vor einem Anschlag mit den Ermittlungen der deutschen Sicherheitsbehörden. Fazit: Die Spuren Richtung Ukraine sind laut der neuesten Recherchen nicht von der Hand zu weisen. Das ergab die gemeinsame Recherche des ARD-Hauptstadtstudios mit dem ARD-Politikmagazin "Kontraste", dem SWR und der Wochenzeitung "Die Zeit". Die deutschen Journalist:innen arbeiteten mit Kollegen des niederländischen Fernsehens NOS/Nieuwsuur zusammen.

Die Informationen der beteiligten Medien stützen sich auf Quellen in mehreren Ländern, die CIA wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Sachverhalt äußern. Wer nun aber tatsächlich hinter dem Anschlag stecke, sei auch weiterhin unklar.

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