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Eisige Stimmung bei Fastenrede

Politisches Derblecken auf Nockherberg: Buh-Rufe im Saal

  • Veröffentlicht: 13.03.2025
  • 11:30 Uhr
  • Angela Kolbe
Markus Söder und sein Double Thomas Unger nach dem Singspiel zum Starkbierfest-Auftakt 2025.
Markus Söder und sein Double Thomas Unger nach dem Singspiel zum Starkbierfest-Auftakt 2025.© Sven Hoppe/dpa

Die Starkbierfest 2025 in München hat begonnen. Traditionell gehört dazu auch das politische Derblecken. Die Reaktionen fielen in diesem Jahr allerdings gemischt aus.

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Inhalt

Am Abend des 12. März war Bayerns Politprominenz zur Starkbierprobe des Starkbierfests 2025 geladen. Traditionelle Bestandteile sind das jährliche Singspiel und die Fastenrede – letztere schien im Publikum jedoch nicht auf allzu viel Anklang zu stoßen. Bilder vom Event gibt es im Clip:

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Starkbierfest Joyn-Teaser

Politiker-Derblecken auf Nockherberg: Fastenrede floppt

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Markus Söder kriegt zu Starkbierfest-Auftakt sein Fett weg

Fastenredner Maxi Schafroth feuerte vor allem gegen den bayerischen Staats- und Parteichef Markus Söder. "Bei keimender Unzufriedenheit, wo es brodelt und schwefelt, da zuckt Markus’ Wünschelrute. Der Söder-Seismograph auf der Suche nach der gesellschaftlichen Sollbruchstelle", hieß es unter anderem. Schafroth sprach im Zusammenhang mit Söder unter anderem von "Politik ohne Umwege übers Hirn direkt ins Bauchgefühl", bezeichnete ihn als "Erlöser eines selbstgeschaffenen Problems", der aus den Grünen in kürzester Zeit Hassfiguren gemacht habe.

Für gar vereinzelte Buh-Rufe im Saal sorgte dann ein thematischer Exkurs in Richtung "Neiddebatte" mancher Parteien. So unterstellte Kabarettist Schafroth, "der Neid der Geringverdiener auf die Bürgergeldempfänger" scheine "geradezu erwünscht" zu sein. Als er das Publikum daraufhin mit den Worten "dass reich, reich bleibt und arm, arm" zum Anstoßen auffordert, machen einige Anwesende ihrem Unmut verbal Luft.

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Verhaltene Reaktionen aus München: "Schockierend, wie wenig gelacht wurde"

Auch im Nachgang fielen die Reaktionen auf die Fastenrede 2025 verhalten aus. So kommentierte Regisseur David Dietl beispielsweise gegenüber der "Süddeutschen Zeitung", es sei "schockierend gewesen", wie wenig die Leute im Saal am Nockherberg gelacht hätten. Dabei betonte er: "Manche haben nur gelacht, wenn es gegen die Grünen ging."

Markus Söder wurde im Anschluss von einer BR-Reporterin auf Schafroths Rede angesprochen: "Sie wurden am öftesten genannt, aber sie haben kein einziges Mal gelacht." Zwar müssen die Qualität des Vortrags "andere beurteilen", so Söder. Sein abschließendes Fazit lautete dennoch: "Es hat schon stärkere Reden gegeben." Immerhin: Das Singspiel im Anschluss habe ihn für die Fastenrede entschädigt, so Söder weiter.

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Singspiel 2025: Alice Weidel knabbert an CDU-Chef Friedrich Merz

Der Plot des diesjährigen Singspiels zum Starkbierfest-Auftakt: Die CSU veranstaltet anlässlich des Wahlsiegs bei der Bundestagswahl eine große Feier – aufgrund der vorgezogenen Wahl nur eher schlecht als recht organisiert. Moderiert wird die Show von Michaela Kaniber (gespielt von Judith Toth) und Dorothee Bär (gespielt von Eli Wasserscheid). Der große Star des Abends: Magier Markus Söder (gespielt von Thomas Unger). Ebenfalls in der Show vertreten sind unter anderem Grünen-Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (gespielt von Thomas Limpinsel), Ex-FDP-Chef Christian Lindner (gespielt von Thomas Pfeil), der noch amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz (gespielt von Schauspielerin Nikola Norgauer), Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger (Stefan Murr), Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek (gespielt von Anja Straubhaar), SPD-Fraktionschefin Saskia Esken (gespielt von Natalie Hünig) und Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (gespielt von Gerhard Wittmann).

Auch AfD-Chefin Alice Weidel (gespielt von Alida Will) findet in dem Singspiel einen Platz – und zwar als Hobbyhorse-Reiterin. Auf ihrem Steckenpferd reitet sie dabei in exakten rechten Winkeln über die Bühne und richtet bei ihrem Parcours maximalen Schaden an. Nach einer Menge umgeworfener Requisiten kommt Friedrich Merz (gespielt von David Zimmerschied) schließlich auf die Idee, Weidel mit etwas Süßen anzulocken und einzufangen – und bekommt prompt die Hand abgebissen. Eine eindeutige Anspielung auf seinen Versuch, mithilfe von Stimmen der AfD härtere Migrationsregeln im Bundestag durchzusetzen.

  • Verwendete Quellen:
  • Material der dpa
  • Passauer Neue Presse: "'Demut? Bin der Demütiger!'" – So war das Nockherberg-Derblecken
  • Merkur: "Nockherberg 2025: 'Schockierend, wie wenig gelacht wurde' – sogar einzelne Buhrufe im Saal"
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:newstime vom 13. März 2025 |  08:25
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:newstime vom 13. März 2025 | 08:25

  • 04:13 Min
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