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Friedensverhandlungen

"Neuer Naher Osten"? Netanyahu kündigt Abkommen mit Saudi-Arabien an

  • Veröffentlicht: 23.09.2023
  • 13:27 Uhr
  • Carolin Ritter

Benjamin Netanjahu hat sich positiv bezüglich einer möglichen Annäherung an Saudi-Arabien gezeigt. Bei der UN-Generalversammlung in New York pries er außerdem die Vision eines "Neuen Nahen Ostens".

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Das Wichtigste in Kürze

  • Benjamin Netanjahu drängte in New York auf baldige Verhandlungen zwischen Israel und Saudi-Arabien.

  • Damit könnte es bald Frieden in der Region geben, prophezeite er.

  • Gleichzeitig beschwor er die Vision eines "Neuen Nahen Ostens" hervor.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat vor der UN-Generalversammlung in New York die Vision eines neuen Nahen Ostens beschworen und einen Zeitplan für ein Friedensabkommen mit Saudi-Arabien vorgelegt. In einem Interview mit dem US-Sender Fox News bestätigte er, es bleibe ein Zeitfenster von einigen Monaten, um sich dem Frieden anzunähern.

"Ich denke, wir nähern uns dem Frieden jeden Tag weiter an", erklärte der 73-Jährige am Freitag (22. September), mahnte jedoch gleichzeitig, die Verhandlungen so schnell wie möglich zu beginnen: "Wenn wir es nicht in den nächsten Monaten erzielen, könnten wir es um einige Jahre verzögern."

Auch der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hatte sich zuvor bereits positiv in Bezug auf eine mögliche Annäherung an Israel unter US-amerikanischer Aufsicht geäußert.

:newstime

Sollte ein Abkommen zustande kommen, würde Saudi-Arabien Medienberichten zufolge Israel anerkennen und im Gegenzug US-Sicherheitsgarantien und Hilfe beim Aufbau eines zivilen Atomprogramms bekommen. Israel müsste hingegen umfangreiche Zugeständnisse an die Palästinenser machen.

Netanjahu hielt sich bezüglich möglicher Konzessionen an die Palästinenser jedoch zunächst bedeckt. Er wolle, dass die Palästinenser zwar Teil des Prozesses seien, sie aber kein Vetorecht hätten. Er warf der palästinensischen Führung vor, seit der Unterzeichnung der Friedensverträge mit Israel 1993 nicht wirklich eine friedliche Lösung angestrebt zu haben. "Sie wollen keinen Staat neben Israel, sie wollen einen Staat anstelle von Israel", sagte Netanjahu.

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"Erstaunliche Wandlung" im Nahen Osten

US-Präsident Joe Biden habe ihm im Gespräch gesagt, er wolle die politische Option von zwei Staaten in Nahost offenhalten. Auf die Frage, wie er mögliche Konzessionen innerhalb seiner rechts-religiösen Regierung durchsetzen will, sagte er: "Ich werde tun, was notwendig ist, um Frieden voranzutreiben, was langfristig auch Israels Sicherheitsinteressen dient." Die Koalition sei nicht das Thema. "Das Thema ist, was ich glaube, was die wichtigen Fragen für Israels Zukunft sind." Er sei überzeugt, "dass wenn wir ein historisches Abkommen haben, das den Nahen Osten verändert - ich denke übrigens, dass es die Welt verändert - dann denke ich, dass alle mit an Bord sein werden".

Laut Netanjahu würde ein Abkommen zwischen Israel und Saudi-Arabien eine "erstaunliche Wandlung" im krisengebeutelten Nahen Osten bedeuten. Es würde auch das Verhältnis zwischen Judentum und Islam auf völlig neue Beine stellen, sagte der 73-Jährige in New York.

Offiziell hat Riad keine Beziehungen zu Israel, verdeckt arbeiten beide Länder aber in Sicherheitsfragen schon länger zusammen. Die USA sind Schutzmacht Israels und auch für Saudi-Arabien ein wichtiger Verbündeter.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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