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Laut ADV-Chef habe Konzept funktioniert

Nach Geiselnahme: Sorge um Sicherheit am Hamburger Flughafen

  • Aktualisiert: 06.11.2023
  • 16:58 Uhr
  • Emre Bölükbasi

Nach der Geiselnahme am Hamburger Flughafen ist eine hitzige Debatte über den Airport entbrannt. Es wird scharfe Kritik am Sicherheitskonzept des Flughafens laut: Wieso konnte die Tat nicht verhindert werden?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Stundenlang hatte ein 35-Jähriger seine vierjährige Tochter am Hamburger Flughafen als Geisel genommen.

  • Wie der Mann auf das Vorfeld des Airports gelangen konnte, sorgt immer noch für eine hitzige Debatte.

  • Jetzt wird scharfe Kritik am Airport laut.

Nach der stundenlangen Geiselnahme am Hamburger Flughafen steht der Airport im Kreuzfeuer der Kritik. "Der Hamburger Flughafen ist nicht sicher - und andere Airports in Deutschland auch nicht", warnte der Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt in einem "Spiegel"-Interview vom Sonntag (6. November).

Großbongardt sprach von einem "Skandal". "Auf den Vorfeldern stehen Maschinen mit Zehntausenden Litern Kerosin im Bauch und Hunderten Passagieren an Bord", hob er hervor. Flughafenbetreiber und Behörden seien deshalb "unfassbar naiv", kritisierte er weiter. Dabei seien Flughäfen seit Jahrzehnten als bevorzugte Angriffsziele für Terroristen bekannt.

Auch die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) bemängelte mit deutlichen Worten die Sicherheitsvorkehrungen am Hamburger Flughafen. "Es ist nur schwer vermittelbar, dass etwa Weihnachtsmärkte mit Betonbarrikaden gesichert werden, und unsere Flughäfen werden als Hochsicherheitsbereiche von Betreibern stiefmütterlich behandelt", prangerte der DPolG-Bundesvize Heiko Teggatz gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) an.

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Eine ähnliche Kritik hatte auch die AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft geäußert. Fraktionschef Dirk Nockemann zufolge, sind Weihnachtsmärkte und Volksfeste "stärker gesichert als der Hamburger Flughafen", zitierte ihn die dpa. "Das ist verwunderlich, denn vor einigen Monaten spazierten Klimakleber bereits auf das Rollfeld und hielten den Betrieb auf", fügte er hinzu.

Nach den vergangenen Störaktionen der Klimakleber zeigt die Geiselnahme vom Wochenende, dass das aktuelle Sicherheitskonzept des Flughafens nicht ausreichend ist.

Dennis Gladiator, Hamburger CDU

Aus den Reihen der Hamburger CDU und SPD wurde ebenfalls Unmut nach der Geiselnahme laut. Der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Dennis Gladiator, erinnerte an den Protest der Klimakleber am Hamburger Airport. "Nach den vergangenen Störaktionen der Klimakleber, zeigt die Geiselnahme vom Wochenende, dass das aktuelle Sicherheitskonzept des Flughafens nicht ausreichend ist", resümierte er laut dpa nach der Geiselnahme.

Die Sicherheitsmaßnahmen "müssen jetzt überprüft werden", forderte zudem der Hamburger SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf auf der Online-Plattform X.

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ADV hält Sicherheitskonzept weiter für zeitgemäß

Der Geschäftsführer des Flughafenverband ADV sagte im Gespräch mit :newstime, er halte das Sicherheitskonzept des Hamburger Flughafens weiter für zeitgemäß. Zwar mache man sich ob des Vorfalls in Hamburg Gedanken, es habe aber zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdungslage bestanden. "Innerhalb von Minuten waren Sicherheitskräfte vor Ort und haben den Geiselnehmer umstellt und unschädlich gemacht", so Ralph Beisel.

Man könne die Kritik der Polizeigewerkschaften nicht nachvollziehen, weil das Konzept einvernehmlich mit Polizeibehörden erarbeitet werde. "Ja, es ist nicht optimal gelaufen. Aber das Konzept hat funktioniert", so der ADV-Chef.

Hintergrund der massiven Kritik ist eine Geiselnahme am Flughafen Hamburg. Am Samstag (4. November) hatte ein 35-Jähriger seine vierjährige Tochter aus der Wohnung der Mutter entführt. Mit seinem Auto durchbrach er eine Absperrung und fuhr auf das Vorfeld des Flughafens. Nach einer etwa 18-stündigen Geiselnahme ergab er sich. Bei dem Sicherheitsverstoß wurde niemand verletzt.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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