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Debatte um Asylpolitik

Nach Anschlag in Solingen: Faeser fordert konsequente Umsetzung von Abschiebungen

  • Aktualisiert: 27.08.2024
  • 12:08 Uhr
  • dpa
Nancy Faeser (SPD) und Marco Buschmann (FDP) geben nach dem Anschlag mit mehreren Toten auf dem Solinger Stadtfest eine kurze Pressekonferenz.
Nancy Faeser (SPD) und Marco Buschmann (FDP) geben nach dem Anschlag mit mehreren Toten auf dem Solinger Stadtfest eine kurze Pressekonferenz.© Kay Nietfeld/dpa

Der Anschlag von Solingen hat den Streit über Abschiebungen neu angefacht. Die Bundesinnenministerin verweist auf bereits beschlossene Gesetzesverschärfungen - entscheidend sei die Umsetzung.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesinnenministerin Nancy Faeser fordert von den Ländern eine konsequentere Umsetzung von Abschiebungen.

  • Der Anschlag von Solingen hat die Debatte über Migrationspolitik und Abschiebungen neu entfacht.

  • Gesetzesverschärfungen wurden beschlossen, um Abschiebungen zu erleichtern, und die Abschiebezahlen sind bereits um rund 20 Prozent gestiegen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht für eine konsequentere Abschiebung von Ausreisepflichtigen die Länder in der Pflicht. "Gesetzlich haben wir bereits umfassende neue Grundlagen für mehr Rückführungen geschaffen, damit sich Ausreisepflichtige der Abschiebung nicht mehr entziehen können", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Entscheidend für den Erfolg ist vor allem, dass die neuen Befugnisse und Regelungen auch vor Ort in den Ländern umgesetzt werden." Die Länder hätten dafür "jede Unterstützung des Bundes".

Erneute Debatte nach Messerattacke

Der Anschlag von Solingen hat die Debatte über die Migrationspolitik und Abschiebungen neu befeuert. Der mutmaßliche Täter, ein 26-jähriger Syrer, hätte eigentlich im vergangenen Jahr nach Bulgarien abgeschoben werden sollen, was aber nicht gelang.

Solingen: Ampel kündigt Maßnahmen-"Dreiklang" gegen Terrorismus an

Der Bundestag hat zu Jahresbeginn Gesetzesverschärfungen beschlossen, um Abschiebungen zu erleichtern. So wurde die gesetzliche Höchstdauer des Ausreisegewahrsams von bislang 10 Tagen auf 28 Tage verlängert. Außerdem dürfen Behördenvertreter in Gemeinschaftsunterkünften auch andere Räume betreten als nur das Zimmer des Abzuschiebenden.

"Wir haben damit vor allem die Abschiebung von Straftätern und Gefährdern aus dem islamistischen Spektrum gesetzlich stark forciert", sagte Faeser. Die Behörden hätten jetzt viel mehr Instrumente, um zu verhindern, dass Ausreisepflichtige vor der Abschiebung untertauchten. "Das Gesetz zeigt Wirkung: Die Abschiebezahlen sind im Vergleich zum Vorjahr bereits um rund 20 Prozent gestiegen", argumentierte sie.

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Von Januar bis Juli gab es laut Innenministerium 11.102 Abschiebungen, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 9.185 Abschiebungen, also eine Zunahme von etwa 20 Prozent.

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