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Kreative Namensgebung

"Meshing": Grüne schlagen Verschmelzung von Nachnamen vor

  • Aktualisiert: 22.03.2023
  • 19:19 Uhr
  • Stefan Kendzia
Article Image Media

Doppelnamen sind nicht mehr zeitgemäß - Namen sollen durch "Meshing" verschmelzen. Ein Vorschlag der Grünen, passend zur geplanten Reform des Namensrechts durch Justizminister Marco Buschmann. Denn Familien in Deutschland sollen zukünftig mehr Freiheiten bei der Wahl ihrer Namen bekommen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Justizminister Marco Buschmann will Ehepartner:innen künftig mehr Entscheidungsfreiheit bei der Namenswahl geben.

  • Die Grünen begrüßen den Vorschlag Buschmanns und gehen mit dem Vorschlag "Meshing" einen Schritt weiter.

  • Kritik kommt von der FDP und der AfD.

Das Namensrecht scheint Bundesjustizminister Buschmann (FDP) ein besonderes Anliegen zu sein. Denn Deutsche haben äußerst wenig Spielraum, wenn es um persönliche Vorlieben bei Nachnamen geht. "Gerade bei der Frage der Doppelnamen ist das geltende Recht viel zu restriktiv", sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Eheleute sollen endlich die Möglichkeit erhalten, einen gemeinsamen Doppelnamen wählen zu können, den sie dann auch an die gemeinsamen Kinder weitergeben. Das ist derzeit nicht erlaubt. 

Nachnamen sollen verschmelzen

Die Grünen begrüßen den Vorschlag Buschmanns laut "RND" und gehen sogar einen Schritt weiter. "Meshing" heißt der Vorschlag. So könnte aus zwei Namen ein kreativer, gemeinsamer Name erfunden werden. Gegenüber der "Welt" äußerte sich Helge Limburg, rechtspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, folgendermaßen: ""Eine Verschmelzung von Nachnamen anstelle von Doppelnamen mit Bindestrich fände ich eine erfrischende Neuerung und damit sehr charmant". 

Beispiel: FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann könnte, würde sie nach neuem Namensrecht heiraten, auch Marie-Agnes Strazi heißen. Oder Zimmerstrack. Ganz nach Lust und Laune. Ein Vorschlag, der in den Reihen der SPD durchaus auf Wohlgefallen stößt: "Wir sind offen, im Rahmen der Anhörung mit den Expertinnen und Experten auch über weiter reichende Flexibilisierungen zu diskutieren“, so SPD-Sprecherin Sonja Eichwede. Der Vorschlag sei sogar fortschrittlich: ""Echte Doppelnamen bilden zu können, trägt der Vielfalt individueller Lebensläufe in unserer Gesellschaft besser Rechnung und fördert das Kindeswohl." Selbst die CDU und die Linke zeigen sich der Neuregelung gegenüber offen.

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Nicht nur Lob - auch Kritik

Das Thema "Meshing" polarisiert. Die einen sehen darin einen Fortschritt, die anderen sehen darin keinen Bedarf. Sowohl die FDP als auch die AfD lehnen die Namens-Neuschöpfung durch das Verschmelzen ab: "Anders als die Ermöglichung von Doppelnamen ist das Verschmelzen von zwei Nachnamen nicht nur unserem Namensrecht völlig fremd“, sagte die FDP-Sprecherin Katrin Helling-Plahr." Weiter sagte sie: ""Auch besteht in der Bevölkerung kein ernsthafter Wunsch einer solchen Namenskombination, die sich von den Grundsätzen unseres Namensrechts entfernt."

Justizminister Buschmann möchte nun in Kürze einen Gesetzentwurf vorlegen, der eine Reform des Namensrechts in die Wege leiten soll. Dazu sollen in einem zweiten Schritt laut Koalitionsvertrag weitere Änderungen Realität werden, die das familiäre Zusammenleben betreffen. Jedoch: "Das Namensrecht ist das Vorhaben, das wir als erstes ins Gesetzblatt bringen wollen", so Buschmann.

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