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Rücktrittsdebatte um Luis Rubiales

Luis Rubiales: Kuss-Skandal geht bis vor die Vereinten Nationen

  • Veröffentlicht: 29.08.2023
  • 12:19 Uhr
  • Carolin Ritter

Der Skandal um den suspendierten spanischen Verbandschef Luis Rubiales geht in die nächste Runde. Jetzt hat sich der Fall sogar bis vor die Vereinten Nationen zugespitzt. Damit wendet sich ein weiteres hochrangiges Gremium gegen den Fußballfunktionär.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kuss-Skandal um Luis Rubiales wenden sich nun auch hochrangige Vertreter der Vereinten Nationen gegen den Fußballverbandschef.

  • Es gebe ein gravierendes Sexismus-Problem im Fußball, das von den Behörden angemessen angegangen werden müsse.

  • Im gleichen Zuge forderte der spanische Fußballverband RFEF seinen suspendierten Chef zum Rücktritt auf.

Der Kuss-Skandal um den spanischen Fußballverbandschef Luis Rubiales spitzt sich weiter zu und hat jetzt sogar die Vereinten Nationen auf den Plan gerufen. "Wie schwierig ist es, jemanden nicht auf die Lippen zu küssen", sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stephane Dujarric, am Montag (28. August) in New York angesichts der anhaltenden Debatte um Rubiales. Damit wendet sich ein weiteres internationales Gremium gegen den Spanier.

"Weiterhin ein kritisches Problem des Sexismus im Sport"

Rubiales hatte die spanische Fußballnationalspielerin Jennifer Hermoso am Abend nach dem gewonnenen WM-Finale gegen England ungefragt auf den Mund geküsst. Hermoso selbst bekräftige im Nachgang, dass der Kuss von ihrem Verbandschef ungewollt und nicht einvernehmlich war. Er sei ohne ihre Zustimmung passiert.

Dujarric griff die Worte der Spielerin auf und teilte ebenso mit, er sehe "keinen Hinweis darauf", dass der Kuss von Rubiales einvernehmlich gewesen sei.

"Es gibt weiterhin ein kritisches Problem des Sexismus im Sport und wir hoffen, dass die spanischen Behörden und die spanische Regierung dieses Problem auf eine Weise angehen, die die Rechte aller Sportlerinnen respektiert", sagte er weiter.

Luis Rubiales umarmt die spanische Nationalspielerin Aitana Bonmati nach dem Sieg im Finale der Fußballweltmeisterschaft gegen England.
Luis Rubiales umarmt die spanische Nationalspielerin Aitana Bonmati nach dem Sieg im Finale der Fußballweltmeisterschaft gegen England. © Alessandra Tarantino/AP/dpa
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FIFA: Rubiales bereits suspendiert

Der Weltverband FIFA hatte Rubiales direkt nach dem Vorfall am 20. August für 90 Tage suspendiert und ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Einen selbstgewählten Rücktritt lehnte der Spanier bisher jedoch ab.

In einer Fernsehansprache, in der Rubiales seine eigene Sicht der Dinge dargelegt hatte, rief er fünfmal hintereinander lautstark ins Mikrofon: "No voy a dimitir!" (dt.: Ich werde nicht zurücktreten!)

Die Verbände erwarten jedoch etwas anderes. "Nach den jüngsten Ereignissen und den inakzeptablen Verhaltensweisen, die dem Image des spanischen Fußballs schwer geschadet haben", müsse Rubiales sofort zurücktreten, teilte der Verband nach einer Sitzung der Präsidenten der Regionalverbände am Montag mit Nachdruck mit.

"Wir werden die entsprechenden Gremien auffordern, eine tiefgreifende und sofortige Umstrukturierung der strategischen Positionen des Verbandes vorzunehmen, um den Weg für eine neue Phase in der Führung des spanischen Fußballs zu ebnen", hieß es in der Mitteilung weiter. 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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