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Energiekrise

Lebensmittelindustrie schlägt Alarm: Hilferuf an Habeck

  • Veröffentlicht: 22.09.2022
  • 16:45 Uhr
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© dpa

Die steigenden Energiepreise machen auch den Lebensmittelversorgern schwer zu schaffen. Mehrere Branchenverbände wenden nun in einem dramatischen Appell an die Bundesregierung.

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 Das Wichtigste in Kürze

  • Die steigenden Energiepreise betreffen auch den Lebensmittelhandel.
  • Mehrere Vertreter der Lebensmittelverbände wenden sich nun direkt an die Bundesregierung.
  • Sie sind auf Unterstützung durch den Bund angewiesen. 

Die steigenden Energiepreise belasten derzeit zahlreiche Branchen. In einem offenen Brief haben nun auch mehrere Vertreter der Lebensmittelverbände die Bundesregierung vor möglichen Folgen der Energiekrise gewarnt.

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Agrarverbände warnen vor Zusammenbruch der Obst- und Gemüseproduktion 

In einem gemeinsamen Appell an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) haben der Deutsche Bauernverband und weitere Agrarverbände angesichts steigender Energiepreise vor einem Zusammenbruch der Produktion von Obst und Gemüse gewarnt. 

"Die explodierenden Energiekosten gefährden die Unternehmen der Obst-, Gemüse-, Gartenbau- und Kartoffelwirtschaft in ihrer Existenz", hieß es in dem Schreiben vom Donnerstag. Besonders mittelständische und kleine Unternehmen fielen nicht in den Geltungsbereich von Hilfsprogrammen und bräuchten branchenspezifische Unterstützung, forderten die Verbände. "Die Staatshilfen müssen schnell und unbürokratisch kommen, denn was heute nicht gesät wird, kann morgen nicht geerntet werden und steht übermorgen der Bevölkerung nicht zur Verfügung", so der Bauernverband.

Nach Angaben der Verbände führen die hohen Qualitätsstandards zu einer energieintensiven Produktion von Obst und Gemüse. "Die Unternehmen können die steigenden Kosten jedoch nicht am Markt weitergeben, da der Lebensmittelhandel aufgrund abnehmender Kaufkraft der Konsumenten zunehmend auf preiswertere Importware zurückgreift", heißt es in der Mitteilung. Dadurch seien auch Arbeitsplätze in Gefahr und es könne langfristig zu Versorgungsengpässen kommen.

Branchenvertreter fordern staatliche Unterstützung

Auch die Branchenvertreter des deutschen Tiefkühlkost- und Frischewirtscharft warnen vor Produktionsstopps und der Schließung von Kühllogistikzentren aufgrund der hohen Energiepreise. Um die Lieferketten aufrecht zu erhalten, fordern sie staatliche Unterstützung. Ihren Appell richten sie dabei ebenfalls an Wirtschaftsminister Robert Habeck, sowie an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). 

Laut einer Pressemitteilung des Deutschen Tiefkühlinstituts (dti) erklären dti-Geschäftsführerin Sabine Eichner und Jan Peilnsteiner, Geschäftsführer des VDKL: "Die Lebensmittelwirtschaft erlebt gerade die schwerste Krise seit Ende des Zweiten Weltkrieges". Manche Unternehmen würden sich bereits auf eine Insolvenz vorbereiten. Angesichts dessen sei auch die alltägliche Lebensmittelversorgung in Gefahr. "Es drohen erhebliche Versorgungslücken", mahnen die Branchenvertreter. 

Neben den Energiekosten führten zusätzlich unterbrochene Lieferketten, Personalmangel und Rohstoffknappheit zu weiteren Belastungen, heißt es in dem Schreiben. Es brauche kurzfristige Energiebeihilfen und ein Programm, um Energiekosten einzudämpfen. Zahlreiche Firmen würden dabei bislang nicht berücksichtigt werden. "Sonst bleiben die Kühlschränke und Tiefkühltruhen für die deutsche Bevölkerung bald leer", warnen die Verbände.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
  • Pressemitteilung Deutsches Tiefkühlinstitut e.V.
  • Pressemitteilung Bauernverband e.V.
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