Friedensstifter in Nahost?
Laut US-Senator: Trump will noch vor Amtsantritt Waffenruhe in Gaza erreichen
- Veröffentlicht: 30.11.2024
- 11:13 Uhr
- Christina Strobl
Donald Trump gibt sich erneut als Friedensschlichter und will noch vor seiner Vereidigung im Januar eine Waffenruhe im Gaza-Streifen erreichen. US-Senator Graham zufolge, konzentriere sich der künftige Präsident aber vor allem auf die Geiseln und auf deren Freilassung.
Das Wichtigste in Kürze
Dem US-Senator Lindsey Graham zufolge, will Donald Trump sich für Waffenruhe in Gaza-Krieg und einer Freilassung der verbliebenen Geiseln erreichen.
Das Vorhaben wolle der designierte US-Präsident noch vor seiner Amtseinführung am 20. Januar 2025 durchsetzen.
Donald Trump hatte bereits während des Wahlkampfes verkündet, den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden zu können.
Nachdem der designierte US-Präsident Donald Trump angekündigt hatte, er könne den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden, nimmt sich der Republikaner nun den nächsten Krieg vor, den er mit Zeitstempel beenden möchte.
Im Video: Ein Jahr nach Hamas-Massaker - Israel kämpft weiter - keine Waffenruhe
Graham: Trump ist entschlossener denn je
Der republikanische Senator und Trump-Unterstützer Lindsey Graham sagte dem Nachrichtenportal "Axios", dass Trump vorhabe, noch vor seinem Amtsantritt am 20. Januar 2025 eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zu erreichen. Auch alle verbliebenen Geiseln sollen freigelassen werden. Das berichtete die Deutsche Presse-Agentur am Samstag (30. November).
"Trump ist entschlossener denn je, dass die Geiseln freigelassen werden, und unterstützt eine Waffenruhe, die ein Geiselabkommen beinhaltet. Er möchte, dass dies jetzt geschieht", so Graham zu dem Portal.
Die Freilassung der Geiseln hat für Trump höchste Priorität
Weiter sagte der Senator, dass das Schicksal der Geiseln für Trump von höchster Priorität habe. Laut "Axios" wolle er, dass die Menschen in Israel und auch in der ganzen Region wüssten, dass sich Donald Trump auf die Freilassung der Geiseln konzentriere. Schätzungen zufolge sollen etwa 50 der rund 100 verbliebenen Geiseln im Gazastreifen noch am Leben sein, also etwa die Hälfte.
"Ich hoffe, dass Präsident Trump und die Regierung (des scheidenden US-Präsidenten Joe) Biden während der Übergangszeit zusammenarbeiten werden, um die Geiseln freizulassen und eine Waffenruhe zu erreichen", so Graham weiter. Der einflussreiche Senator war erst in der vergangenen Woche von einer Nahost-Reise zurückgekehrt, auf der er unter anderen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu getroffen hatte.
In Kairo wird über Frieden verhandelt
Medienberichten zufolge wird eine Delegation der Hamas am Samstag (30. November) in Kairo erwartet. Dort sollen dann neue ägyptische Ideen für einen Geiseldeal und eine Waffenruhe diskutiert werden. Neben den Vereinigten Staaten und dem Golfemirat Katar war Ägypten in den letzten Monaten als Vermittler zwischen den Kriegsparteien tätig. Weil sich Israel und die Hamas aus Prinzip keine direkten Verhandlungen miteinander führen wollten, mussten Vermittler in die Verhandlungen um eine Waffenruhe involviert werden.
Im Video: Wettrennen um die Ukraine - Trump, Biden und die Entscheidung bis Januar
Putins Armee drückt aufs Gas
Noch während des Wahlkampfes gegen seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris, sprach Trump davon, bei seiner Wiederwahl den Krieg in der Ukraine binnen 24 Stunden beenden könne. Auch einen Monat nach seiner Wiederwahl ist jedoch noch nichts Derartiges geschehen, jedoch wird Trump erst am 20. Januar 2025 offiziell vereidigt.
Unterdessen legen die russischen Streitkräfte an Tempo zu und konnten in kurzer Zeit weitere Geländegewinne verzeichnen, berichtete das "ZDF". Expert:innen zufolge würde Putins Armee derzeit Gas geben, um möglichst viele Gebiete erobern zu können, bevor Trump in sein altes und neues Amt eingeführt wird. Starteten die Kriegsparteien mit Vermittler Trump dann potenzielle Friedensverhandlungen, würde sich die Front nur langsam weiter fortbewegen und Russland würde ausgebremst werden.
Trump will Ukraine-Krieg und Gaza-Krieg beenden
Wie Donald Trump sein Versprechen, den Krieg beenden zu können, nach seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus umsetzten möchte, bleibt abzuwarten. Auch bleibt abzuwarten, wie sich Trumps Präsidentschaft auf den Krieg im Nahen Osten auswirken wird und ob er sein Vorhaben durchsetzten kann.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das von Hamas-Terrorist:innen und anderen Extremist:innen aus dem Gazastreifen begangene Massaker in Israel, bei dem am 7. Oktober 2023 rund 1.200 Menschen getötet und etwa 250 weitere in das Gebiet verschleppt wurden.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa