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Tragödie in Kreuzberg

Hochhaus-Brand in Berlin - zwei Tote

  • Veröffentlicht: 28.07.2023
  • 21:46 Uhr
  • Max Strumberger
Zwei Menschen sind aus dem brennenden Gebäude gesprungen und ums Leben gekommen.
Zwei Menschen sind aus dem brennenden Gebäude gesprungen und ums Leben gekommen.© Annette Riedl/dpa

In Berlin-Kreuzberg hat sich ein tragisches Unglück ereignet. In einem Hochhaus ist ein Feuer ausgebrochen. Die Bewohner versuchten sich durch einen Sprung aus dem zwölften Stock zu retten, kamen dabei jedoch ums Leben.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Berlin sind zwei Menschen durch ein Feuer in einem Hochhaus gestorben.

  • Sie waren aus dem zwölften Stock gesprungen.

  • Für beide kam jede Hilfe zu spät, sie wurden noch am Unfallort für tot erklärt.

Auf der Flucht vor einem Brand im zwölften Stock eines Berliner Hochhauses sind zwei Menschen in den Tod gesprungen. Sie starben trotz Reanimation noch an der Unfallstelle, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Nach Angaben eines Zeugen handelte es sich um einen Mann und eine Frau. Die Feuerwehr sagte zur Identität nichts und sprach nur von zwei Erwachsenen. Eine weitere Person sei unverletzt über das Treppenhaus gerettet worden.

Das Feuer war am Freitagnachmittag gegen 16.27 Uhr in der Wohnung der beiden Personen im zwölften Stock des Gebäudes mit insgesamt 15 Etagen in Berlin-Kreuzberg ausgebrochen. Als die Feuerwehr ankam, machten sich die beiden Menschen in der Brandwohnung nach Angaben des Sprechers lautstark bemerkbar. Hinter ihnen loderten Flammen, wie es im Einsatzbericht hieß.

Sturz aus über 30 Metern Höhe

"Als sie am Fenster waren, konnten sie sich - natürlich, weil sie auch gesprungen sind - noch bewegen und noch kommunizieren, sind dann aber gesprungen", sagte der Feuerwehrsprecher vor Ort. In der rbb-Abendschau ergänzte er, das von der Feuerwehr genutzte Sprungpolster sei für eine Höhe von bis zu 16 Metern geeignet. Der zwölfte Stock bedeute jedoch eine Höhe von mehr als 30 Metern. "Da kommt man dann auch irgendwann an die Grenzen des Möglichen eines Rettungsgerätes", sagte er.

Der Deutschen Presse-Agentur sagte der Feuerwehrsprecher, falschparkende Autos hätten das Ausfahren einer Drehleiter verzögert. Allerdings sei auch die Drehleiter für diese Höhe nicht ausreichend. "Bei einem Hochhaus ist der Rettungsweg innen gelegen", sagte der Sprecher. Üblicherweise würde man nicht versuchen, jemanden aus dieser Höhe von außen zu retten. Nach dem Sprung seien die beiden Menschen rettungsärztlich versorgt worden. Doch seien sie vor Ort gestorben.

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Anwohner traumatisiert

Der Zeuge Mariusz S., der im Erdgeschoss des Hauses gegenüber wohnt, sagte der dpa, er habe den Brand bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Aus der Brandwohnung habe er Hilferufe gehört. Die Frau sei dann sehr schnell auf der Flucht vor den Flammen gesprungen. Der Mann habe sich zunächst an den Balkon geklammert. Dann habe er jedoch losgelassen, bevor die Feuerwehr das Sprungkissen ganz habe öffnen können.

Der Zeuge sagte, für ihn sei das Geschehen ein Trauma gewesen. Auch eine Nachbarin, die nach eigenen Angaben alles mitbekommen hatte, sagte: "Mein Herz tut weh." Die Feuerwehr hatte psychologische Betreuer vor Ort, auch für die Einsatzkräfte.

Feuer konnte schnell gelöscht werden

Der Brand war nach Angaben der Feuerwehr bereits nach einer guten halben Stunde gegen 17.06 Uhr gelöscht. In der Spitze seien 116 Einsatzkräfte vor Ort gewesen. Das Feuer habe in dem aus Beton errichteten Haus nicht auf andere Wohnungen übergegriffen. Doch seien die Stockwerke über der Brandwohnung mit Rauchgas belastet gewesen. Etliche Bewohner brachten sich selbst über die Treppen in Sicherheit.

Nach Angaben der Polizei wurden vier Etagen des Gebäudes geräumt und Strom und Gas abgestellt. In anderen Etagen sah eine dpa-Reporterin abends Menschen am Fenster und auf einem Balkon.

Das Wohnhaus befindet sich an der Lindenstraße in Berlin-Kreuzberg - nicht weit weg vom Jüdischen Museum, das auch bei vielen Touristen bekannt ist.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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