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Neues aus dem Wirtschaftsministerium

Habeck plant Wärmepumpen-Befreiung bei Anschluss an Fernwärmenetz

  • Veröffentlicht: 12.06.2023
  • 14:56 Uhr
  • Stefan Kendzia

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) plant laut "Augsburger Allgemeine" die Befreiung der Hausbesitzer von der Wärmepumpe, sollten sich die Energieversorger entscheiden, Straßen oder Stadtteile ans Fernwärmenetz anzuschließen.

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Sobald ein Haushalt ans Fernwärmenetz angeschlossen werde, muss dieser nicht mit einer Wärmepumpe ausgestattet werden. Für alle Eigentümer eine gute Nachricht, sofern dieser Vorschlag auf dem Fernwärmegipfel in Berlin auch beschlossen wird. Denn es würden Haus- und Wohnungsbesitzern Kosten von Zehntausenden Euro erspart bleiben: Bei einem Tausch der Heizung läuft es in vielen Fällen auf eine teure Wärmepumpe hinaus, für die alte Häuser - ebenfalls sehr teuer - umfangreich gedämmt werden müssten. Genau das erleben die Grünen bei der Sanierung ihrer Parteizentrale in Berlin gerade am eigenen Leib.

Ausbau: pro Jahr 100.000 Wohnungen ans Fernwärmenetz

Verfolgt ein Energieversorger also verbindlich den Ausbau des Fernwärmenetzes, sollten Gebäudeeigentümer, die sich daran anschließen lassen, "von der Pflicht zum Einbau einer die 65-Prozent-Vorgabe für erneuerbare Energien erfüllenden Heizung befreit werden", wie es in der Beschlussvorlage heißt, die der "Augsburger Allgemeinen" exklusiv vorliegen soll. Die Vorlage selbst soll laut "Deutscher Presse-Agentur" (dpa) ein "deutliches Aufbruchssignal" für den klimaneutralen Um- und Ausbau der Fernwärmeversorgung sein, wie es vorab hieß.

Achim Dercks, Vize-Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer, sagte der dpa: "Viele Betriebe sehen in der Fernwärme eine Chance für die klimafreundliche Versorgung ihrer Gebäude oder ganzer Gewerbegebiete." Es sei also richtig, den Aus- und Umbau der leitungsgebundenen Wärmeversorgung stärker in den Fokus zu nehmen. "Wie uns die Rückmeldungen aus den Unternehmen vor Ort zeigen, hängt die Akzeptanz dafür aber an wichtigen Voraussetzungen: Im Zentrum stehen dabei wettbewerbsfähige und langfristig kalkulierbare Preise."

Wir brauchen jetzt klare Perspektiven für Nah- und Fernwärme statt weiter einseitige Priorität für die Pumpe.

Andreas Jung, Klimaschutz- und energiepolitischer Sprecher der Unionsfraktion

Die Ampel-Koalition habe sich vorgenommen, jährlich 100.000 Wohnungen an das Fernwärmenetz anzuschließen und damit bis 2045 etwa 30 Prozent der Gebäude mit Fernwärme zu beheizen. Unterstützung in dieser Sache kommt auch vonseiten der Opposition: Andreas Jung, klimaschutz- und energiepolitischer Sprecher der Unionsfraktion, fordert die Ampelregierung auf, das Fernwärmenetz als einen Teil der Problemlösung entscheidend auszubauen. Dazu sagte er: "Wir brauchen jetzt klare Perspektiven für Nah- und Fernwärme statt weiter einseitige Priorität für die Pumpe".

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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