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Berlin ergrünt - auch unter Wasser

Giftgrüne Spree: Umwelt-Phänomen oder ernste Gefahr?

  • Veröffentlicht: 06.09.2023
  • 17:00 Uhr
  • Stefan Kendzia
Blaualgen färben derzeit Berlins Seen und die Spree giftgrün.
Blaualgen färben derzeit Berlins Seen und die Spree giftgrün.© Soeren Stache/dpa

Nicht nur in Berlin, sondern an vielen Orten in Deutschland ist derzeit ein ganz besonderes Farbspektakel zu beobachten: Seen und Flüsse färben sich grasgrün. Auch durch die Hauptstadt fließt gerade besonders viel grünes Gewässer - die Spree zeigt sich ganz anders als sonst.

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Das Wichtigste in Kürze

  • An vielen Stellen in Deutschland färben sich derzeit Seen und Flüsse grasgrün.

  • Die Färbung liegt an der derzeitigen Vermehrung der Blaualge - dies kommt besonders bei hohen Temperaturen vor.

  • Achtung. Blaualgen können auch Giftstoffe produzieren und für ernsthafte Erkrankungen sorgen.

Hat sich da jemand einen Spaß erlaubt und grünen Farbstoff in die Spree gekippt? Fast könnte man das meinen, wenn man den Hauptstadtfluss derzeit sieht: In einem unnatürlich grünen Farbton schlängelt sich die Spree durch die Weltstadt.

Im Video: Studie - entlang der Spree und in Berlin droht Trinkwasserknappheit

Studie: Entlang der Spree und in Berlin droht Trinkwasserknappheit

Seen und Flüsse färben sich derzeit an vielen Stellen grün

Berlins Haus- und Hof-Fluss ist grasgrün: Die Spree schlängelt sich in sehr auffälliger Optik durch die Innenstadt. Und nicht nur die Spree - in vielen Teilen Deutschlands kann dieses Phänomen beobachtet werden. Dabei handelt es sich weder um einen Streich noch um eine aktuelle Umweltkatastrophe: Die gemeine Blaualge soll dafür verantwortlich sein. Dabei könnte sich die Anzahl der sogenannten Cyanobakterien im Zuge des Klimawandels sogar noch verdoppelt, wie Wissenschaftler:innen der Universität Hamburg laut einer Studie berechnet haben wollen.

"Un­se­re Er­geb­nis­se zei­gen bei zu­neh­men­den Was­ser­tem­pe­ra­tu­ren nicht nur eine ver­län­ger­te jähr­li­che Wachs­tums­pha­se, son­dern auch mehr als zwei­mal so viel Al­gen­bio­mas­se bis zum Ende des Jahr­hun­derts", be­rich­tet Prof. Dr. Inga Hense vom In­sti­tut für Hy­dro­bio­lo­gie und Fi­sche­rei­wis­sen­schaft.

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Wärme sorgt für erhöhte Vermehrung der Cyanobakterien

Die derzeitige Häufung der Blaualge ist den - wie jedes Jahr - hohen Temperaturen zu dieser Jahreszeit zu verdanken. Cyanobakterien fühlen sich bei Wärme so sehr wohl, dass sie sich sprunghaft vermehren und das Wasser verfärben, so "Bild". Die derzeitige Trockenheit verstärkt dieses Phänomen sogar noch.

Das Phänomen ist aber nicht nur eine kuriose Laune der Natur, sondern auch durchaus gefährlich. Denn einige der Blaualgen können auch Giftstoffe produzieren. Ein Hautkontakt kann zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Gliederschmerzen, Bindehautentzündungen, Ohrenschmerzen und Atemwegserkrankungen führen - im schlimmsten Fall drohen sogar Leberschäden. 

Um mögliche Krankheiten, die durch die Blaualge ausgelöst werden können, zu vermeiden, raten Ärzte zum Verzicht auf das Baden in grünen Gewässern. Besondere Vorsicht sollten Allergiker, Kinder sowie Hunde walten lassen.

  • Verwendete Quellen:
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