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Personalnot bei der Bundeswehr

Generalinspekteur Breuer fordert: Frauen bei Wehrpflicht einbeziehen

  • Aktualisiert: 04.07.2024
  • 02:51 Uhr
  • Franziska Hursach
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, fordert einen wachsenden Etat für die Truppe.
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, fordert einen wachsenden Etat für die Truppe. © Kay Nietfeld/dpa

Bundeswehr-Generalinspekteur Breuer will für den Fall der Wiedereinführung der Wehrpflicht auf Gleichberechtigung setzen. Die Bundeswehr braucht nach seinen Worten 100.000 zusätzliche Reservist:innen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, würde für den Fall einer Wiedereinsetzung der 2011 ausgesetzten Wehrpflicht auch Frauen in die Pflicht nehmen.

  • Breuer befürwortet das von Verteidigungsminister Boris Pistorius vorgestellte neue Wehrdienstmodell, das einen Grundwehrdienst von sechs Monaten vorsieht.

  • Auch stärkt er Pistorius, der zuletzt zusätzliche 6,7 Milliarden Euro gefordert hatte, im Streit um den Etat der Bundeswehr den Rücken.

Carsten Breuer, der Generalinspekteur der Bundeswehr, betont, dass bei einer Wiedereinführung der Wehrpflicht auch Frauen einbezogen werden sollten. Aktuell ruht die Wehrpflicht gemäß Grundgesetz ausschließlich auf männliche Bürger.

Hier sollte man Gleichberechtigung herstellen - aber dazu brauchen wir erst eine entsprechende politische und gesellschaftliche Diskussion.

Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr

Deutschland müsse kriegstüchtig sein, sagte Breuer dem Redaktions-Netzwerk Deutschland (RND).

Im Juni hatte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) Pläne für ein neues Wehrdienstmodell vorgestellt. Dieses soll aus Grundwehrdienst von sechs Monaten mit einer Option für zusätzlichen freiwilligen Wehrdienst bis zu zusätzlichen 17 Monaten bestehen. Zudem solle eine verpflichtende Erfassung eingeführt werden, in der junge Männer ihre Bereitschaft und Fähigkeit zu einem Wehrdienst benennen müssten. Junge Frauen hätten ebenfalls die Möglichkeit, dies zu tun.

Im Video: Wiedereinführung der Wehrpflicht: Das sieht der Pistorius-Plan vor

100.000 zusätzliche Reservisten benötigt

Generalinspekteur Breuer sprach sich für das von Pistorius kürzlich vorgestellte Modell eines mindestens sechsmonatigen Wehrdienstes aus und betonte: "Militärisch betrachtet brauchen wir eine Aufwuchsfähigkeit, nicht zuletzt mit Blick auf die Planungen der NATO."

Deutschland fungiere ihm zufolge als zentrale Drehscheibe für das Bündnis. Demnach liege der Bedarf der Bundeswehr bei über 400.000 Zeit- und Berufssoldat:innen sowie Reservist:innen.

Um diesen Bedarf zu decken, brauchen wir ungefähr 100.000 Reservisten zusätzlich.

Generalinspekteur Breuer

Diesen Bedarf könne das neue Modell zunächst decken. Aber: "Ganz ohne verpflichtende Anteile wird es dabei nicht gehen."

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Verteidigungshaushalt muss weiter wachsen

Breuer stellte sich außerdem im Streit um den Etat der Bundeswehr auf die Seite von Verteidigungsminister Boris Pistorius. Um den sicherheitspolitischen Herausforderungen gerecht werden zu können, müsse der Verteidigungshaushalt weiterwachsen, so Breuer. Der SPD-Politiker Pistorius hatte für das kommende Jahr 6,7 Milliarden Euro zusätzlich gefordert.

Im Video: Umfrage: Das halten junge Menschen von der Wehrpflicht

Die Wehrpflicht war 2011 in Deutschland unter Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nach 55 Jahren ausgesetzt worden. Das kam einer Abschaffung von Wehr- und Zivildienst gleich.

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