Universität wehrt sich
Gegenwind für Trump? Obama lobt Harvards' Haltung gegenüber US-Regierung
- Aktualisiert: 15.04.2025
- 19:29 Uhr
- Kira Born
Nachdem US-Präsidenten Trump der Elite-Universität Harvard mit Repressionen gedroht hat, stärkt Barack Obama seiner Alma Mater den Rücken.
Der frühere US-Präsident Barack Obama hat die Elite-Universität Harvard für ihren Widerstand gegen eine Einflussnahme durch das Weiße Haus gelobt. "Harvard hat ein Beispiel für andere Hochschulen gesetzt, indem es einen ungesetzlichen und unbeholfenen Versuch zurückgewiesen hat, die akademische Freiheit zu unterdrücken", schrieb Obama auf der Plattform X.
Externer Inhalt
Obama, der selbst an der Uni studiert hatte, schrieb weiter, er hoffe, dass andere Institutionen folgten. Der Demokrat hatte kürzlich bereits gefordert, Universitäten sollten lieber ihre Stiftungsgelder einsetzen oder Kosten einsparen, anstatt die Forderungen von US-Präsident Donald Trump zu erfüllen.
Harvard weigert sich, den von Trump geforderten Kurswechsel etwa bei der Zulassung von Student:innen umzusetzen. Die US-Regierung legte daraufhin Harvard-Fördergeld in Milliardenhöhe auf Eis. Zuletzt drohte der Republikaner, die Elite-Universität könnte seine Steuervergünstigung verlieren und als politische Einrichtung besteuert werden.
Streichung finanzieller Mittel: Trump setzte Universitäten unter Druck
Im Streit um den von Harvard verlangten Kurswechsel hält die US-Regierung der privaten Elite-Universität Fördergeld in Höhe von insgesamt 2,2 Milliarden US-Dollar (1,9 Mrd Euro) an mehrjährigen Zuschüssen und 60 Millionen Dollar an mehrjährigen Verträgen der Regierung mit der Universität zurück. Begründet wurde der Schritt mit angeblicher Missachtung von Bürgerrechten und unzureichendem Einsatz gegen Antisemitismus an der renommierten Uni, die eine Reihe von Forderungen der Regierung nicht erfüllen will.
Die Regierung hatte der Universität mit Sitz in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts am Freitag (11. April) in einem Schreiben mehrere Änderungen abverlangt und sie aufgefordert, verschiedene Verpflichtungen einzugehen. In dem Schreiben wurde von der Universität verlangt, ausländische Student:innen bei Verstoß gegen Verhaltensregeln den Bundesbehörden zu melden, die Meinungsvielfalt unter Hochschülern und Uni-Personal überprüfen zu lassen sowie die Zulassung von Student:innen und die Einstellung von Mitarbeitenden nach Diversitätskriterien zu beenden.
Explizit wirft der US-Präsident Harvard vor, eine linke Ideologie zu forcieren. Das wolle der Republikaner mit der Streichung finanzieller Mittel erreichen und maximalem Druck auf die Universität erreichen, wie er auf Truth Social bekräftigt.
Trump Administration geht gegen diverse US-Universitäten vor
Auch andere Hochschulen sind ins Visier der Trump-Administration geraten - etwa wegen Diversitätsprogrammen, die historisch bedingter Diskriminierung von Schwarzen, Frauen und anderen benachteiligten Gruppen entgegenwirken sollen. Die sich im Zuge des Gaza-Kriegs gehäuften propalästinensischen Proteste an amerikanischen Universitäten im vergangenen Jahr erregten ebenfalls den Unmut des Trump-Lagers.
Andere Elite-Hochschulen wie die New Yorker Columbia-Universität haben nach Drohungen aus Washington bereits Zugeständnisse gemacht - und sich damit ebenfalls Kritik eingehandelt.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa