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Jüngere Generationen im Visier

Fußball häppchenweise: DFB kooperiert zur EM mit TikTok

  • Veröffentlicht: 24.03.2024
  • 08:47 Uhr
  • Michael Reimers
23.03.2024, Lyon: Florian Wirtz (rechts) jubelt mit den Teamkollegen Jonathan Tah, Joshua Kimmich und Ilkay Gündogan nach seinem Blitztor in der 8. Sekunde beim Länderspiel gegen Frankreich.
23.03.2024, Lyon: Florian Wirtz (rechts) jubelt mit den Teamkollegen Jonathan Tah, Joshua Kimmich und Ilkay Gündogan nach seinem Blitztor in der 8. Sekunde beim Länderspiel gegen Frankreich.© Christian Charisius/dpa

Fußball muss nach Ansicht von Sportökonom Breuer social-media-fähig werden. Die Partnerschaft des DFB mit der Online-Plattform TikTok zur Fußball-EM sei der richtige Weg, um junge Menschen zu erreichen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der DFB geht für die Fußball-EM 2024 eine Partnerschaft mit der Online-Plattform TikTok ein.

  • Die Zusammenarbeit begann bereits mit dem Länderspiel gegen Frankreich am Samstag (23. März) in Lyon.

  • Auch Inhalte zur Vorbereitung auf die Heim-EM und das Turnier selbst wird der DFB auf TikTok verbreiten.

Um die jüngeren Generationen zu erreichen, "die kein Live-Spiel mehr am Stück verfolgen können", müsse der Fußball präsenter auf Social Media sein. Das sagte Sportökonom Christoph Breuer am Sonntag (24. März) der Deutschen Presse Agentur. Deshalb halte er die Partnerschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit der Online-Plattform TikTok für sinnvoll.

"Von der Kommunikationspolitik her ist das ein richtiger Weg", so Breuer, der an der Deutschen Sporthochschule (DSHS) in Köln lehrt. Der Fußball müsse Formate entwickeln, "mit denen er in den Aufmerksamkeitsfokus der Jüngeren kommen kann, wenn er seine gesellschaftlichen und ökonomischen Positionen behalten möchte", sagte er weiter. "Auf jeden Fall muss er social-media-fähig werden."

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Der DFB hatte am Donnerstag bekannt gegeben, dass er für die Fußball-EM eine Partnerschaft mit der Online-Plattform TikTok eingeht. Wie es hieß, sollen die Fans zusätzliche exklusive Einblicke erhalten und neue, kreative Contentformate ermöglicht werden.

Die Zusammenarbeit begann bereits mit dem Länderspiel gegen Frankreich am Samstag (23. März) in Lyon und soll der Mittelung zufolge die Vorbereitung auf die Heim-EM in diesem Sommer in Deutschland und das Turnier selbst umfassen. Der DFB ist nach eigenen Angaben schon seit Juni 2022 bei TikTok mit einem markenübergreifenden Kanal vertreten und hat fast eine halbe Million Follower:innen.

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Die Plattform TikTok, die vor allem bei jungen Leuten beliebt ist, gilt jedoch als umstritten. Sowohl in den USA als auch in Europa wird befürchtet, die App könne zum Sammeln von Informationen über Nutzer:innen durch chinesische Behörden oder für politische Einflussnahme missbraucht werden. So untersagten die Regierungen mehrerer Länder und die EU-Kommission bereits die Nutzung von TikTok auf Diensthandys. Aus Sorge vor Sicherheitsmängeln durch ungenügenden Datenschutz hatten diese Woche parteiübergreifend deutsche Politiker:innen härtere Maßnahmen gegen die Kurzvideo-App gefordert.

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TikTok wird von dem Unternehmen Bytedance betrieben, das von Kritiker:innen als chinesische Firma angesehen wird. Bytedance betont jedoch, zu 60 Prozent im Besitz westlicher Investor:innen zu sein, der Firmensitz befinde sich auf den Cayman-Inseln in der Karibik. Dagegen spricht, dass Bytedance eine große Zentrale in Peking unterhält und von Chinesen gegründet wurde, die nach wie vor eine wichtige Rolle im Unternehmen spielen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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