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Nobel-Komitee

Friedensnobelpreis: Menschenrechtler aus Belarus, Russland und Ukraine ausgezeichnet

  • Veröffentlicht: 07.10.2022
  • 15:17 Uhr
  • afu
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© dpa

In Oslo wurde bekanntgegeben, wer in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis bedacht wird: Menschenrechtler aus drei Ländern teilen sich die Auszeichnung.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Das Nobel-Komitee hat bekanntgegeben, wer den Friedensnobelpreis verliehen bekommt.
  • Ausgezeichnet werden der Anwalt Ales Bjaljazki und die Organisationen Memorial und Center for Civil Liberties.
  • Das Komitee hob den unermüdlichen Einsatz der Preisträger für Menschenrechte hervor. 

Seit vielen Jahren setzen sie sich für den Schutz der Grundrechte der Bürger:innen und das Recht ein, Machthabende zu kritisieren: Das norwegische Nobelkomitee zeichnet in diesem Jahr Vorkämpfer für Menschenrechte mit dem renommierten Friedensnobelpreis aus. Geehrt werden der inhaftierte belarussische Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljazki, die russische Organisation Memorial und das ukrainische Center for Civil Liberties. 

"Die Friedenspreisträger repräsentieren die Zivilgesellschaft in ihren Heimatländern", heißt es in der offiziellen Begründung auf der Homepage des Nobelkomitees. "Sie haben sich in herausragender Weise für die Dokumentation von Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverletzungen und Machtmissbrauch eingesetzt. Gemeinsam zeigen sie die Bedeutung der Zivilgesellschaft für Frieden und Demokratie." 

Ales Bjaljazk: Belarussischer Menschenrechtsanwalt in Haft 

Preisträger Ales Bjaljazki ist einer der Initiatoren der Demokratiebewegung in Belarus. 1996 gründete er die Organisation Wjasna (Frühling) und reagierte damit auf umstrittene Verfassungsänderungen, welche dem Präsidenten diktatorische Vollmachten verliehen. Wjasna wurde in den folgenden Jahren zu einer breit aufgestellten Menschenrechtsorganisation, welche unter anderem die Anwendung von Folter gegen politische Gefangene dokumentierte und dagegen protestierte. Immer wieder versuchten Regierungsbehörden, Bjaljazki zum Schweigen zu bringen. Zuletzt wurde er 2021 nach Demonstrationen gegen das Regime verhaftet und befindet sich noch immer ohne Gerichtsverfahren im Gefängnis. 

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Menschenrechtsorganisationen aus Russland und Ukraine ausgezeichnet 

Bei Memorial handelt es sich um eine 1987 in der ehemaligen Sowjetunion gegründeten Organisation, Mitbegründer waren unter anderem der Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow und die Menschenrechtsverteidigerin Swetlana Gannuschkina. Ziel von Memorial ist die Erinnerung an die Opfer der Unterdrückung durch das kommunistische Regime. Die Organisation basiert auf dem Gedanken, dass es für die Verhinderung neuer Verbrechen wesentlich ist, sich mit den Verbrechen der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde Memorial zur größten Menschenrechtsorganisation Russlands. Ende 2021 zwang die Regierung sie zur Auflösung, Einrichtungen außerhalb Russlands bestehen allerdings weiter. 

Ebenfalls ausgezeichnet wird das Center for Civil Liberties. Gegründet wurde es 2007 in Kiew und hat sich zum Ziel gesetzt, Menschenrechte und Demokratie in der Ukraine zu fördern. Seit dem Angriff Russlands im Februar 2022 setzte sich die Organisation dafür ein, russische Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung aufzudecken und zu dokumentieren. 

Mit der Verkündung der Friedensnobelpreisträger haben die Tage der Nobelpreis-Bekanntgabe ihren Höhepunkt erreicht. Die Auszeichnungen sind mit jeweils zehn Millionen schwedischen Kronen (etwa 980.000 Euro) pro Kategorie dotiert, die offizielle Verleihung findet am 10. Dezember statt. Dabei wird der Friedensnobelpreis im Gegensatz zu allen anderen Kategorien nicht im schwedischen Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo überreicht. Im letzten Jahr wurden die Journalist:innen Maria Ressa und Dmitri Muratow für ihren Kampf für die Meinungsfreiheit mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. 

Verwendete Quellen:

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