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Krieg in der Ukraine

Frieden durch Druck? Trumps umstrittene Vision für die Ukraine und Russland

  • Aktualisiert: 27.06.2024
  • 11:46 Uhr
  • Benedikt Rammer
Beendet eine Friedensstrategie aus dem Trump-Lager den Krieg in der Ukraine?
Beendet eine Friedensstrategie aus dem Trump-Lager den Krieg in der Ukraine?© AP

Ein umstrittener Friedensplan aus dem Trump-Team baut sowohl auf die Ukraine als auch auf Russland Druck auf. Die Ukraine könnte bei einem Wahlsieg Trumps die Unterstützung der USA verlieren. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Berater von Donald Trump haben einen Plan für das Ende des Ukraine-Kriegs vorgestellt.

  • Er beinhaltet einen Waffenstillstand basierend auf den aktuellen Frontlinien und könnte eine drastische Änderung der US-Außenpolitik darstellen.

  • Der Vorschlag stößt sowohl international als auch innerhalb der USA auf erhebliche Bedenken hinsichtlich seiner Auswirkungen auf die geopolitische Stabilität.

Berater von Donald Trump haben einen umstrittenen Plan vorgestellt, der das Ende des Krieges in der Ukraine herbeiführen soll, sollte Trump die US-Präsidentschaftswahl gewinnen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Der von Keith Kellogg und Fred Fleitz entwickelte Plan schlägt einen Waffenstillstand vor, der auf den aktuellen Frontlinien basiert. Auch Teil des Plans: Sollte sich Russland Friedensverhandlungen verweigern, drohen die USA mit verstärkter Unterstützung für die Ukraine. Doch auch auf die Ukraine soll Druck aufgebaut werden, denn der Plan droht die Einstellung der US-Hilfen an, sollte das Land nicht an den Verhandlungstisch kommen. 

Im Video: Trump will Ukraine-Hilfen schnellstmöglich kürzen

Trump offenbar zufrieden mit Friedensstrategie

Kellogg und Fleitz, beide ehemalige Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrates unter Trump, präsentierten ihre Strategie als Teil eines Forschungspapiers des "America First Policy Institute". Sie argumentieren, dass dieser Ansatz die einzige Möglichkeit sei, um beide Seiten an den Verhandlungstisch zu bringen und gleichzeitig die Unterstützung der USA für die Ukraine aufrechtzuerhalten. "Wir sagen den Ukrainern: 'Ihr müsst an den Tisch kommen, und wenn ihr nicht an den Tisch kommt, wird die Unterstützung durch die Vereinigten Staaten versiegen'", so Kellogg laut Reuters in dem Forschungspapier. Die Forderung an Putin würde im Gegenzug lauten: "Er muss an den Tisch kommen, und wenn Sie nicht an den Tisch kommen, dann geben wir den Ukrainern alles, was sie brauchen, um Sie vor Ort zu töten.'"

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Diese Friedensstrategie habe man Trump vorgestellt, und der ehemalige Präsident habe laut Fleitz positiv darauf reagiert, "Ich behaupte nicht, dass er ihr zugestimmt hat oder mit jedem Wort einverstanden war, aber wir haben uns über das Feedback gefreut, das wir bekommen haben", sagte er.

Europäische Sorgen und interne Opposition

Dieser Vorschlag zur Beendigung des Krieges würde eine signifikante Abkehr von der bisherigen US-Politik bedeuten und hat bereits Widerstand bei europäischen Alliierten hervorgerufen. Die Bedenken richten sich insbesondere gegen die mögliche Stärkung der Verhandlungsposition Russlands. Analysten wie Daniel Fried, ehemaliger stellvertretender Außenminister der USA, warnen laut Reuters, dass der Plan Russland zu viel Einfluss in den Verhandlungen einräumen könnte. Auf der anderen Seite steht die innenpolitische Herausforderung, da selbst innerhalb der Republikanischen Partei Bedenken gegenüber einer Reduzierung der Unterstützung für die Ukraine bestehen.

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Mögliche Auswirkungen und internationale Reaktionen

Die Strategie könnte weitreichende Folgen für die internationale Ordnung haben, insbesondere im Hinblick auf die Beziehungen zwischen den NATO-Staaten und Russland. Der Kreml äußerte sich zuletzt zurückhaltend positiv über die Möglichkeit von Verhandlungen, betonte jedoch, dass jedes Friedensangebot die "realen Verhältnisse vor Ort" berücksichtigen müsse. Die Ukraine hat noch nicht offiziell auf den Plan reagiert, aber die anhaltende Unterstützung durch die Biden-Administration deutet darauf hin, dass ein Strategiewechsel in Washington auf erheblichen Widerstand stoßen könnte.

  • Verwendete Quellen:
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