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Weltall

Forschende machen faszinierenden astronomischen Fund: Ein schwarzes Loch mit "Schluckauf"

  • Aktualisiert: 02.04.2024
  • 11:04 Uhr
  • Kira Born

Forscher:innen des "Massachusetts Institute of Technology" entdecken ein schwarzes Loch mit "Schluckauf" - ein bisher nie beobachtetes Phänomen. In regelmäßigen Abständen von 8,5 Tagen stößt es Gaswolken aus, bevor es wieder in Ruhe verfällt. Was steckt dahinter?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Forschende an einer Bostoner Universität beobachten ein bis dato unbekanntes astronomisches Phänomen.

  • Ein supermassives Schwarzes Loch scheint den Daten des MIT nach "Schluckauf" zu haben.

  • Grund dafür könnte ein zweites kleineres Schwarzes Loch sein.

Schwarze Löcher sind die Schlucker des Weltraums. Sie sind Objekte im Weltall, die Masse so komprimieren, dass eine so starke Gravitation erzeugt wird, dass eine Rakete schneller als Lichtgeschwindigkeit fliegen müsste, um der Anziehungskraft eines Schwarzen Lochs zu entkommen. Die größten Vertreter von Schwarzen Löchern sind die "Supermassiven Schwarzen Löcher", die laut neuer Ergebnisse von Forschenden des "Massachusetts Institute of Technology" (MIT) sogar "Schluckauf" haben können.

"Im Herzen einer weit entfernten Galaxie scheint ein supermassives Schwarzes Loch einen Schluckauf gehabt zu haben", schrieb das MIT in einer Pressemitteilung am 27. März zu dem erstaunlichen Fund. Ein Schwarzes Loch mit Schluckauf?

Ein supermassives Schwarzes Loch mit einem kleinen Gefährten

In einer etwa 800 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie hat, nach den Daten des Forschenden-Teams aus Boston, ein supermassives Schwarzes Loch einen "periodischen Schluckauf". Alle 8,5 Tage stößt das Schwarze Loch Gaswolken aus, bevor es wieder in seinen normalen, ruhigen Zustand zurückfällt. Das sind die "periodische Schluckauf"-Erscheinungen, die die Forscher:innen in Boston beobachten können. "Ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen, was das zu bedeuten hat, denn dieses Muster passt zu nichts, was wir über diese Systeme wissen", erinnert sich Dheeraj Pasham, Studienauto und Forscher am "Kavli Institute for Astrophysics and Space Research" des MIT, beim ersten Kontakt mit den Mess-Anomalien in den Daten.

Wissenschaftler:innen haben ein großes Schwarzes Loch gefunden das "Schluckauf" hat und Gasschwaden ausstößt.
Wissenschaftler:innen haben ein großes Schwarzes Loch gefunden das "Schluckauf" hat und Gasschwaden ausstößt.© Jose-Luis Olivares, MIT

Das Schwarze Löcher solch ein Verhalten an den Tag legen, wurde zuvor noch nie messbar beobachtet, schrieb das Team in der Fachzeitschrift "Science Advances" am 27. März. Als mögliche Erklärung für das Verhalten vermuten die Wissenschaftler:innen, dass ein zweites kleineres Schwarzes Loch um das supermassive Schwarze Loch "herumschwirrt". Dieses bewegt sich in der Nähe des zentralen supermassiven Schwarzen Lochs und sorgt dafür, dass aus der Gasscheibe, auch Akkretionsscheiben genannt, in regelmäßigen Abständen Material geschleudert wird. Akkretionsscheiben bezeichnen in der Astrophysik eine, um ein zentrales Objekt rotierenden, Ring der durch den Akkretionsfluss Materie ansaugt und in Richtung des Zentrums transportiert.

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Das "Schluckauf"-Verhalten des Schwarzen Lochs könnte nur der Anfang sein

2020 entdeckte das ASAS-SN-Teleskopnetzwerk entdeckt erstmals die außergewöhnlichen Aktivitäten der Wirtgalaxy. Durch einen der Ausbrüche wurde die Galaxy deutlich heller und gab Hinweise auf den 8,5 tägigen "Schluckauf"-Rhythmus des Schwarzen Lochs. "Wir dachten, wir wüssten eine Menge über Schwarze Löcher, aber dies zeigt uns, dass es noch viel mehr Dinge gibt, die sie tun können", sagt Mitautor Pashamn über die Ergebnisse  der Studie. Die Theorie, dass ein zentrales supermassereiches schwarzes Loch in einer Galaxie ein Zweites, deutlich kleineres Schwarzes Loch beherbergen kann, wurde zuvor von einem tschechischen Wissenschaftler entworfen. 

Für die Astrophysiker:innen des MIT ist jedoch klar, dass durch die Entdeckung des überraschenden Verhaltens von Schwarzen Löchern und supermassiven Schwarzen Löchern, das bisherige Verständnis von diesen Objekten weiterentwickelt werden muss. "Wir glauben, dass es noch viele weitere Systeme wie dieses geben wird. Wir müssen nur mehr Daten sammeln, um sie zu finden”, meinte Pasham im Ausblick zu den Ergebnissen.

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  • Verwendete Quellen:
  • Münchner Merkur: "Schwarzes Loch überrascht mit 'Schluckauf' – 'Wir dachten, wir wüssten eine Menge'"
  • Spektrum.de: "Lexikon der Astronomie: Akkretion"
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