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Bericht der UN

Drogenbericht der UN: Zahl der Konsumenten um 23 Prozent gestiegen

  • Veröffentlicht: 26.06.2023
  • 11:58 Uhr
  • Clarissa Yigit
Die Zahl der Drogenkonsument:innen steigt laut einem Bericht des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) weltweit.
Die Zahl der Drogenkonsument:innen steigt laut einem Bericht des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) weltweit.© REUTERS/Borja Suarez

Die Zahl der Drogenkonsument:innen ist einem Bericht des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) zufolge weltweit stark gestiegen. Insbesondere synthetische Drogen machten der Behörde Sorgen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Drogenkonsument:innen hat stark zugenommen.

  • Innerhalb von zehn Jahren sei die Anzahl von 240 Millionen auf 296 Millionen angestiegen.

  • Insbesondere synthetische Drogen würden mehr und mehr zum Problem werden.

Die Zahl der Drogenkonsumment:innen hat stark zugenommen. So sei die Zahl der Menschen, die Drogen einnehmen, zwischen dem Jahr 2011 und 2021 von 240 Millionen auf 296 Millionen angestiegen. Das bedeute einen Zuwachs von 23 Prozent bedeuten, schreibt die "Tagesschau" unter Berufung auf den Jahresbericht des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), der am Montag (26. Juni) in Wien veröffentlicht wurde.

Insbesondere vor der Verbreitung synthetischer Drogen warnt das UNODC. Hierzu zählen unter anderem Methamphetamin, Amphetamin, Fentanyl und viele neu entwickelte Substanzen am Markt.

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Ukraine und Afghanistan im Visier

Da der Bereich der synthetischen Drogenherstellung an keine bestimmten Anbaugebiete und Wachstumszyklen gebunden sei, ist die Herstellung billig, einfach und schnell. Vor allem aber sei dieser Sektor des Rauschgiftgeschäfts für Behörden schwerer aufzuspüren.

Afghanistan gilt als der wichtigste Exporteur des Heroin-Rohstoffs Opium. Allerdings sieht das UNODC in dem Land Anzeichen für einen Rückgang der Opium-Gewinnung. Dies sei vor allem auf ein Verbot der Taliban zurückzuführen und könne nun zu einer "Umorientierung hin zur Herstellung von synthetischen Drogen" führen. Der Staat würde sich mehr und mehr zu einem der Hauptproduzenten von Methamphetamin ("Crystal Meth") entwickeln.

79 Amphetamin-Labore seien zudem in der Ukraine – vor dem russischen Angriffskriegvon den Behörden stillgelegt worden. Seit dem Jahr 2022 seien nun die Beschlagnahmungen von synthetischen Drogen in dem schwer geschädigten Land angestiegen. Zudem sei in den Nachbarländern der Markt für solche Substanzen gewachsen, berichtet die "Tagesschau" unter Berufung auf Aussagen der UNODC-Chefanalystin Angela Me.

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Opioide, Cannabis und Kokain

Von den 128.000 Drogentoten aus dem Jahr 2019 hätten alleine rund 70 Prozent sogenannte Opioide – natürliche Opiate und ihre künstlichen Varianten – konsumiert. Die meisten Fälle von Sucht und Erkrankungen seien auf Opioide als auch Cannabis zurückzuführen. Cannabis bleibe demnach die am häufigsten konsumierte Droge.

Aber auch das anhaltende Wachstum des Kokainmarktes würde die UN-Drogenexperten in Besorgnis versetzen. Man beobachte im globalen Kokainmarkt eine Spirale: Die Nachfrage führt zu mehr Angebot und das Angebot wiederum zu mehr Nachfrage, so Me.

Gesundheitseinrichtungen auf dem Prüfstand

Insgesamt werde der steigende Konsum von Cannabis zu einer zusätzlichen Belastung von Gesundheitseinrichtungen führen, ergänzt die Deutsche Presse-Agentur (dpa). So stehe ein wachsender Anteil an psychischen Störungen und Selbstmorden im Zusammenhang mit regelmäßigem Gebrauch von Cannabis.

In Westeuropa habe das immer stärkere Haschisch und Marihuana auf dem Markt bei regelmäßigem Konsum zu einem Anstieg von Sucht und psychischen Erkrankungen geführt, so das UNODC. Aufgrund der Legalisierung von Cannabis werde zudem in Nordamerika – besonders unter jungen Erwachsenen – ebenfalls mehr konsumiert.

Bisher hätten weltweit lediglich ein Viertel der Menschen mit Drogenproblemen Zugang zu Therapien, so die UN-Drogenbehörde. Allerdings machten Süchtige in vielen Regionen – 18 Prozent in Europa, und mehr als ein Drittel in Afrika und Ozeanien – einen erheblichen Teil der Patient:innen in Drogen-Therapien aus.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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