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Wohnungsmangel

Drastischer Vorschlag: Mieterhöhungen für Rentner für mehr Wohnraum

  • Veröffentlicht: 04.05.2023
  • 12:16 Uhr
  • Clarissa Yigit
Ein Vorschlag von Wissenschaftler:innen des „Immobilieninstituts der Universität Regensburg" sieht vor, dass Menschen, die seit Jahren günstige Mietkonditionen haben, deutlich mehr zahlen sollen, um zum Umzug bewegt zu werden.
Ein Vorschlag von Wissenschaftler:innen des „Immobilieninstituts der Universität Regensburg" sieht vor, dass Menschen, die seit Jahren günstige Mietkonditionen haben, deutlich mehr zahlen sollen, um zum Umzug bewegt zu werden.© Foto: Christian Charisius/dpa

Um Wohnraum in Metropolen zu kreieren, schlagen Wissenschaftler:innen vor, Menschen, die seit Jahren günstige Mieten zahlen, einer drastischen Mieterhöhung zu unterziehen. Damit solle ein Anreiz geschaffen werden, in kleinere und günstigere Wohnungen umzuziehen und Platz für Familien zu schaffen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Wissenschaftler:innen schlagen eine Umverteilung der vorhandenen Wohnungen in Metropolen vor.

  • Hierfür müsste zunächst, nach Ansicht der Forscher:innen, eine drastische Mieterhöhung für Mieter:innen, die seit Jahren sehr günstige Miete zahlen, erfolgen.

  • Diese Erhöhung solle dann – meist ältere Menschen – zum Umzug motivieren.

Wie neuer Wohnraum in Metropolen geschaffen werden könnte, steht seit geraumer Zeit in der Diskussion. Nun kam ein Vorschlag von Forscher:innen des "Immobilieninstituts der Universität Regensburg", der sich als Graus für alle Mieter:innen, die seit Jahren in günstigen Mietverhältnissen leben, herausstellen könnte.

Denn nach Ansicht der Professor:inen um den Immobilienwissenschaftler Steffen Sebastian könnte der Wohnungsnot in deutschen Metropolen entgegengewirkt werden, wenn die Mieten für Inhaber:innen von solchen günstigen Verträgen deutlich steigen würden. Betroffen wären vor allem ältere Menschen, die meist alleine auf viel zu vielen Quadratmetern leben würden.

Der Forscher spricht dabei von einer "Umverteilung der vorhandenen Wohnungen" – der Bau neuer Wohnungen sei überflüssig. Als Resultat wären also die alteingesessenen Mieter:innen, die bereits seit langem in großen Wohnungen leben, gezwungen, in kleinere Mietwohnungen umzuziehen und schafften so Platz für Familien.

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Abschaffung des Mieterschutzes?

Um das Vorhaben der Professor:innen zu realisieren, müsse der Mieterschutz und die Kappungsgrenze für Mieterhöhungen abgeschwächt oder gar ganz abgeschafft werden – zumindest für langjährige Bestandsmieter:innen.

Unter Berufung auf die "Welt" ergänzt der "Spiegel", dass die Ampel-Regierung laut Koalitionsvertrag die Kappungsgrenzen für mögliche Mieterhöhung von derzeit 15 Prozent bis 20 Prozent auf elf Prozent senken wolle.

Auch sollen die Gewinne, also die Mehreinnahmen der Vermieter:innen durch die höheren Mieten, über einen "Vermieter-Soli" abgeschöpft werden, berichtet das "Handelsblatt". Das Geld solle dann als Wohngeld an "deutlich mehr Menschen fließen als bisher" und somit Menschen mit niedrigen Einkommen unterstützen, fügt der "Spiegel" hinzu.

Der Mieterbund sieht in diesem Umverteilungsansatz allerdings kein geeignetes Mittel, um der Wohnungsnot entgegenzutreten, schreibt der "Spiegel" unter Berufung auf das "Handelsblatt". Mehr und schnelleres Bauen seien stattdessen nötig.

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"Wohnungstausch" eine Alternative?

Zuletzt brachte Caren Lay, wohnungspolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, eine neue Option auf Wohnungstausch von Senior:innen und jungen Familien im Mietrecht mit in die Debatte ein.

Nach ihrer Annahme könnten dann ältere Menschen "in eine kleinere Wohnung ziehen, ohne am Ende mehr Miete zu zahlen". Allerdings sei es gerade für die ältere Generation schwer, sich in einer neuen Wohnumgebung zurechtzufinden. Insbesondere, wenn diese etwa in einen neuen Stadtteil umziehen und den Kontakte in der Nachbarschaft verlieren würden, so Expert:innen.

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