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Jahrhundertealte Handprothese

Archäologen staunen: Sensationeller Mittelalter-Fund in Bayern

  • Veröffentlicht: 04.11.2023
  • 15:32 Uhr
  • Max Strumberger
Skelett mit der eisernen Prothese im Grab in Freising.
Skelett mit der eisernen Prothese im Grab in Freising.© Archäologisches Büro Anzenberger & Leicht

Archäolog:innen haben in der Nähe von München die Überreste eines mittelalterlichen Mannes mit einer jahrhundertealten Handprothese entdeckt. Der Fund zeigt, wie fortschrittlich die Medizin der damaligen Zeit bereits war.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Sensationeller historischer Fund in Bayern.

  • Forschende sind in der Nähe von München auf die Überreste eines Mannes aus dem 15. Jahrhundert gestoßen.

  • Der Mann -  zwischen 1450 und 1620 gestorben - trug überraschenderweise eine ausgeklügelte Handprothese.

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Archäologen haben in Bayern einen sensationellen Fund gemacht. In der Nähe der Pfarrkirche St. Georg in Freising, nordöstlich von München, wurden die Überreste eines mittelalterlichen Mannes gefunden. Das Besondere dabei: Bei dem Skelett wurde eine jahrhundertealte Handprothese gefunden. Spuren an den erhaltenen Knochen deuten auf eine mögliche Amputation hin.

Die Reste der Hand stecken in einer ausgefeilten Konstruktion aus Eisen und Buntmetall: Das Metallteil zeigt, wie weit die Medizin im 15. Jahrhundert entwickelt war. Den Untersuchungen zufolge ist der Mann zwischen 1450 und 1620 gestorben, wie das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) mitteilte. Selbst für erfahrene Archäolog:innen sei es ein ganz besonderer Fund, schreibt das BLfD weiter.

Handprothese ersetzte vier Finder der linken Hand

"Die hohle Handprothese der linken Hand ergänzte vier Finger. Zeige-, Mittel-, Ring- und Kleinfinger sind einzeln aus Blech geformt und unbeweglich. Die Fingernachbildungen liegen leicht gekrümmt parallel nebeneinander. Vermutlich wurde die Prothese mit Bändern auf dem Handstumpf verschnürt", sagt Dr. Walter Irlinger, Abteilungsleiter der Bodendenkmalpflege vom BLfD.

Wie der Mann seine Hand verloren hat und wofür die Prothese genutzt wurde, ist für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bisher rätselhaft. Funde wie dieser sind extrem selten – es gibt nur etwa 50 bekannte Prothesen aus Mitteleuropa des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit.

Die berühmteste aus dieser Zeit war die "Eiserne Hand", die der deutsche Reichsritter Götz von Berlichingen trug, nachdem er 1504 während eines Krieges seine Hand durch einen Kanonenschuss verloren hatte.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • www.blfd.bayern.de
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