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Mutante plötzlich auf drei Kontinenten

Corona: Wissenschaftler in Alarmbereitschaft wegen stark mutierter Variante

  • Aktualisiert: 24.08.2023
  • 06:55 Uhr
  • Stefan Kendzia
Die neue Coronavirusvariante BA.2.86 weist eine Vielzahl an Mutationen auf. Bemerkenswert, aber noch nicht bedrohlich.
Die neue Coronavirusvariante BA.2.86 weist eine Vielzahl an Mutationen auf. Bemerkenswert, aber noch nicht bedrohlich.© Adobe Stock/Design Cells

Lange haben wir von Corona nichts wirklich Beängstigendes mehr gehört. Das könnte sich mit der neuen Variante BA.2.86 ändern, die plötzlich auf drei Kontinenten aufgetreten sein soll.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die neue Coronavirus-Variante BA.2.86 soll plötzlich auf drei Kontinenten aufgetreten sein.

  • Forschende untersuchen, ob die neue, stark mutierte Variante das Potenzial für eine weltweite Verbreitung hat oder ob kein Grund zur Sorge besteht.

  • Wissenschaftler:innen sind aber eher optimistisch und geben Anlass dazu, dass die Variante schnell wieder von der Bildfläche verschwinden könnte.

Laut dem Wissenschaftsmagazin "Nature" untersuchen Forschende, ob die neue, stark mutierte Coronavirus-Variante BA.2.86 das Potenzial für eine weltweite Verbreitung hat oder ob keinerlei Grund zur Sorge besteht.

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BA.2.86 ruft Wissenschaftler:innen auf den Plan

Ganz neu im Mutanten-Fundus: Die Coronavirus-Variante BA.2.86. Diese Variante ruft jetzt Wissenschaftler:innen erneut auf den Plan - denn BA.2.86 unterscheide sich stark von anderen zirkulierenden Varianten und weist zahlreiche Veränderungen an seinem Spike-Protein auf. Viele Wissenschaftler:innen fühlen sich mit der Entstehung von BA.2.86 an das Auftauchen der Omikron-Variante Ende 2021 erinnert, als in Südafrika plötzlich eine seltsam aussehende Abstammungslinie bemerkt wurde, die sich schnell weltweit verbreitete, so die "Pharmazeutische Zeitung". "Es gibt wieder ein kleines Déjà-vu", sagt Adam Lauring, Virologe und Arzt für Infektionskrankheiten an der University of Michigan.

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Weltweite Immunität gegen SARS-CoV-2 soll höher und breiter sein als je zuvor

Sowohl verschiedene aufeinanderfolgende COVID-19-Wellen als auch die Einführung von Auffrischungsimpfungen haben dafür gesorgt, dass die weltweite Immunität gegen SARS-CoV-2 höher und breiter sei als je zuvor. Insgesamt gehen die Wissenschaftler:innen nicht davon aus, dass BA.2.86 die gleichen Auswirkungen haben wird wie Omikron. "Es gibt gute Gründe zu der Annahme, dass es nicht wie bei der Omikron-Welle sein wird, aber es ist noch am Anfang", so Lauring. Dennoch: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat BA.2.86 bereits als "überwachte Variante" eingestuft. "Mit ziemlicher Sicherheit wird es weitere Fälle geben, die auftauchen werden", fügt Lauring hinzu.

BA.2.86 könnte bereits ziemlich weit verbreitet sein

Warum also verfolgen Wissenschaftler:innen BA.2.86 so genau? "So wie Omikron ein wenig außerhalb des linken Feldes lag, ist auch dieser BA.2.86 ein wenig außerhalb des linken Feldes", sagt Ashish Jha, ein Forscher für öffentliche Gesundheit an der Brown University in Providence, Rhode Island. Spannend ist auch die geografische Verteilung dieser Variante. Keiner der bisher identifizierten Fälle scheint miteinander in Zusammenhang zu stehen. Dies deute darauf hin, dass die Variante möglicherweise bereits ziemlich weit verbreitet sein könnte. Labore auf der ganzen Welt untersuchen derzeit Patientenproben und Abwasser, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie weit verbreitet BA.2.86 bereits sein könnte.

Beunruhigen soll sich deshalb aber keiner, wie Jesse Bloom, Evolutionsbiologe am Fred Hutchinson Cancer Center in Seattle, Washington, sagt: "Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass diese Variante verpufft und sich in einem Monat außer Leuten wie mir niemand mehr daran erinnert, dass es sie gab." Trotzdem hat das Auftauchen von BA.2.86 Wissenschaftler:innen weltweit überrascht. Denn nach wie vor hat SARS-CoV-2 immer noch Tricks im Ärmel, die Forscher neu entdecken und dann auch verstehen wollen.

  • Verwendete Quellen:
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