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Bevölkerungskrise erwartet

China: Bevölkerung schrumpft erstmals seit 1961

  • Aktualisiert: 17.01.2023
  • 17:20 Uhr
  • Lena Glöckner

Das Ende der Ein-Kind-Politik hat in China keine Trendwende gebracht - die Geburtenrate sinkt erstmals. China schlittert in eine Bevölkerungskrise.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Chinas Bevölkerung ist im vergangenen Jahr erstmals seit Jahrzehnten geschrumpft.

  • Am Ende des abgelaufenen Jahres habe das bevölkerungsreichste Land der Welt 1,411 Milliarden Einwohner gehabt und damit rund 850.000 weniger als ein Jahr zuvor.

  • Auf 9,56 Millionen Geburten kamen 10,41 Millionen Sterbefälle.

Im vergangenen Jahr ist Chinas Bevölkerung erstmals seit sechs Jahrzehnten geschrumpft. Ende Dezember habe das bevölkerungsreichste Land der Welt 1,411 Milliarden Einwohner gehabt. Das waren rund 850.000 weniger als ein Jahr zuvor, teilte das Statistikamt in Peking am Dienstag (17. Januar) mit. Die Geburtenrate wurde nur noch mit 6,77 Neugeborenen auf 1.000 Menschen angegeben - das ist so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die stetig abnehmende Zahl war vor zwei Jahren erstmals in den einstelligen Bereich gefallen.

Mit 9,56 Millionen Geburten und 10,41 Millionen Sterbefällen sei die Bevölkerung im vergangenen Jahr erstmals rückläufig gewesen, so das Statistikamt. Zuletzt war die Bevölkerung nach diesen Angaben 1960 und 1961 geschrumpft - als Folge der schweren Hungersnöte nach der verheerenden Industrialisierungskampagne des "Großen Sprungs nach vorn". 2021 war die Einwohnerzahl demnach noch um 450.000 Menschen gestiegen.

"Ein-Kind-Politik" immer spürbarer

Die Volksrepublik leidet schon länger unter einem starken Geburtenrückgang und einer Überalterung der Bevölkerung. Jetzt werden die Auswirkungen der über Jahrzehnte verfolgten "Ein-Kind-Politik" immer spürbarer. Die Aufhebung der umstrittenen Geburtenkontrolle führte 2016 nur kurzzeitig zu einem leichten Anstieg der Geburten.

Als Gründe für diese Entwicklung sehen Experten die gestiegenen Preise für Wohnraum, Bildung und Gesundheitsversorgung in China sowie die schwindende Bereitschaft zur Heirat. Zudem sorgte die seit drei Jahren andauernde Corona-Pandemie für weitere Unsicherheiten, die den Trend noch beschleunigt haben dürften.

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Überalterung: Immer mehr alte Menschen auf zu wenig Arbeitsfähige

Als Reaktion auf den Geburtenrückgang und die rapide Überalterung wurden 2021 auch drei Kinder erlaubt. Außerdem bemüht sich die Regierung seither, es jungen Paaren leichter zu machen, für Kinder zu sorgen. Die Kosten für Bildung wurden gesenkt. Finanzhilfen wurden gewährt, Mutterschafts- und Elternurlaub erleichtert, da viele Frauen befürchten, dass sich eine Mutterschaft negativ auf ihre berufliche Karriere auswirkt.

Durch die Überalterung müssen zunehmend weniger Werktätige in der zweitgrößten Volkswirtschaft immer mehr alte Leute versorgen. Jeder fünfte Chinese ist heute schon älter als 60 Jahre. Zugleich geht die Bevölkerungsgruppe im statistisch betrachtet arbeitsfähigen Alter zwischen 15 und 59 Jahren weiter zurück.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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