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Künstliche Intelligenz

  ChatGPT: KI schreibt Rede für SPD-Politiker

  • Aktualisiert: 07.02.2023
  • 18:12 Uhr
  • Clarissa Yigit
Die künstliche Intelligenz ChatGPT schrieb eine Rede für den SPD-Politiker Tiemo Wölken. Dieser trug sie im Europäischen Parlament vor, ohne dass die Zuhörer den "Redenschreiber" kannten. Mit dieser Aktion wollte er auf die Risiken der KI aufmerksam machen.
Die künstliche Intelligenz ChatGPT schrieb eine Rede für den SPD-Politiker Tiemo Wölken. Dieser trug sie im Europäischen Parlament vor, ohne dass die Zuhörer den "Redenschreiber" kannten. Mit dieser Aktion wollte er auf die Risiken der KI aufmerksam machen.© AP Photo/Richard Drew, File

Im Europäischen Parlament trug der SPD-Politiker Tiemo Wölken eine Rede vor, die von der künstlichen Intelligenz (KI) ChatGPT verfasst wurde. Die Zuhörer:innen wurden allerdings erst hinterher darüber informiert. Wölken wollte mit dieser Aktion auf die Risiken einer KI aufmerksam machen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Tiemo Wölken hielt im Europäischen Parlament eine Rede, die von der künstlichen Intelligenz (KI) ChatGPT geschrieben wurde.

  • Wölken wollte somit auf die möglichen Gefahren einer KI hinweisen und fordert Regelungen, um mögliche Risiken zu minimieren.

  • Zudem ist die Frage offen, ob das Unternehmen hinter ChatGPT der KI fälschliche Angaben liefert.

Die künstliche Intelligenz (KI) ChatGPT hat in der vergangenen Woche für den SPD-Politiker Tiemo Wölken eine Rede verfasst. Diese hat der Politiker im Plenarsaal des Europäischen Parlaments vorgetragen. "Bis zum Schluss hat niemand gemerkt, dass die Rede von einer künstlichen Intelligenz geschrieben wurde", erklärte der SPD-Politiker im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Danke an ChatGPT", beendete er seine Rede.

Mit dieser Aktion wollte Wölken auf die Risiken der KI aufmerksam machen. Die Massaker in Butscha seien ein Beispiel dafür, dass ChatGPT sogar russische Propaganda verbreiten könne.

In der Politik wurde ChatGPT zudem auch schon zur Beantwortung von Anfragen aus dem Parlament an die Regierung eingesetzt.

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Gefahren der KI

"Je nach Datengrundlage kann ein KI-Text Menschen diskriminieren, Rassismus schüren oder Propaganda enthalten", sagte der Politiker dem "RND".  Aus diesem Grund fordert Wölken Regelungen, damit die KI keine diskriminierenden oder gefährlichen Texte erstellen kann.

Ein Beispiel:

Auf eine Frage an die KI, wer die ukrainischen Zivilisten in Butscha ermordet hat, habe die KI geantwortet, dass die ukrainische Armee und prorussische Separatisten dafür verantwortlich gewesen seien. Diese Aussage sei falsch und bereits unzählige Male widerlegt. So würde diese Antwort häufig von russischen Propagandisten verbreitet.

Allerdings soll die KI offiziell nur mit Daten bis zum Jahr 2021 arbeiten. Somit dürfte sie dann aber auch nichts von den Massakern in Butscha wissen.

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Liefert die Firma hinter ChatGPT falsche Angaben?

Dass die Firma hinter ChatGPT falsche Angaben über die verwendeten Daten macht, sei eine Möglichkeit. Zudem müsste die KI auf fehlende Daten hinweisen und die Antwort verweigern. Gerade dann, wenn ihr tatsächlich nur Datensätze bis 2021 zur Verfügung stünden.

"Stattdessen trifft die KI in diesem Szenario auf Basis von gefährlichem Halbwissen eine selbstbewusste, inhaltlich bedenkliche und letztlich falsche Aussage, die nichts anderes als Desinformation ist, aber von Menschen für bare Münze genommen werden könnte", so Wölken.

Auch gibt die KI an, dass Butscha in der Ostukraine, wo Russland bereits seit 2014 immer wieder Angriffe verübt, liege. Tatsächlich befindet sich der Ort im Norden von Kiew. Somit habe ChatGPT offensichtlich vom Konflikt in der Ostukraine vor Beginn der russischen Offensive im Rest des Landes gewusst, untermauert der Politiker seine Bedenken.

  • Verwendete Quellen:
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