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Schleuserkriminalität

BKA-Präsident hält Grenzkontrollen für wirksam

  • Veröffentlicht: 21.09.2024
  • 13:55 Uhr
  • dpa

Seit Montag wird an allen deutschen Grenzen kontrolliert. Doch bereits zuvor gab es verstärkt Kontrollen - etwa wegen der Fußball-EM. Der Präsident des Bundeskriminalamts hat dazu eine klare Meinung.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, hält die Kontrollen an deutschen Landesgrenzen für wirksam gegen Schleuserkriminalität.

  • Er fordert eine starke internationale Zusammenarbeit.

  • Nach einer Analyse des Kreditversicherers Allianz Trade werden die Kontrollen jedoch die Wirtschaft voraussichtlich weiter schwächen.

Der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, hält die Kontrollen an deutschen Landesgrenzen für wirksam im Kampf gegen Schleuserkriminalität. "Die Anzahl der Feststellungen ist mit den Kontrollen in die Höhe gegangen", sagte Münch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Allerdings brauche es beim Ermitteln gegen Schleuser-Netzwerke auch starke internationale Zusammenarbeit. "Das kann sehr erfolgreich sein und gerade die Bundespolizei ist hier sehr aktiv." Im vorigen Jahr seien rund 4000 Tatverdächtige erfasst worden - rund ein Viertel mehr als im Jahr zuvor.

Seit Montag laufen an allen deutschen Landgrenzen Grenzkontrollen - unter anderem mit dem Ziel, die Zahl unerlaubter Einreisen von Migranten einzudämmen. Die Kontrollen sollen zunächst sechs Monate dauern.

Im Video: "Keinen Tag länger als nötig" - Grünen-Chef sieht Grenzkontrollen kritisch

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte versprochen, dass Pendler nicht mit größeren Verkehrsstörungen rechnen müssen. Nach einer Analyse des Kreditversicherers Allianz Trade werden die Kontrollen jedoch die Wirtschaft voraussichtlich weiter schwächen. "Die zusätzlichen Wartezeiten an den Grenzen dürfte die Transport- und Warenkosten für Importe um rund 1,7 Prozent erhöhen und damit sowohl das Handelsvolumen insgesamt als auch die Wettbewerbsfähigkeit verringern, die bei deutschen Herstellern aktuell bereits auf einem niedrigen Niveau liegt", sagte Senior Volkswirtin Jasmin Gröschl. So zögen die Kontrollen eine Kettenreaktion nach sich: "Der Handel könnte bis zu 1,1 Milliarden Euro pro Jahr verlieren." Das wiederum könnte Rezessionsrisiken verstärken und zu Einbußen beim Bruttoinlandsprodukt von bis zu 11,5 Milliarden Euro führen.

Übertritt könnte sich um 20 Minuten verlängern

Unter normalen Umständen dauert ein typischer Grenzübertritt innerhalb des Schengen-Raums nach Angaben von Allianz Trade durchschnittlich 3,34 Minuten. Mit den Kontrollen sei davon auszugehen, dass die Situation künftig ähnlich wie an den Schengen-Außengrenzen sein werde, wo ein Grenzübertritt mit stichprobenartigen Kontrollen die Reisezeit auf einer Transitroute um 20 Minuten verlängern könne.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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