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Oberstes Gericht

Biden empört über Immunitäts-Urteil für Trump: "Niemand steht über dem Gesetz"

  • Aktualisiert: 03.07.2024
  • 09:48 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Joe Biden ist nicht mit dem Gerichtsurteil des Obersten Gerichts der USA einverstanden.
Joe Biden ist nicht mit dem Gerichtsurteil des Obersten Gerichts der USA einverstanden.© Jacquelyn Martin/AP

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat vor dem höchsten US-Gericht einen Sieg errungen. US-Präsident Joe Biden warnt jetzt vor den Folgen.

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Inhalt

US-Präsident Joe Biden hat das Urteil des Obersten Gerichts der USA zur Immunität seines Amtes als "gefährlichen Präzedenzfall" kritisiert. "Die heutige Entscheidung bedeutet mit ziemlicher Sicherheit, dass es praktisch keine Grenzen für das Handeln eines Präsidenten gibt", sagte der Demokrat bei einer kurzfristig anberaumten Ansprache am Montagabend (1. Juli, Ortszeit) im Weißen Haus.

Jeder Präsident - einschließlich seines Amtsvorgängers und potenziellen Nachfolgers Donald Trump - werde nun die Freiheit haben, das Gesetz zu ignorieren, warnte Biden.

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Biden: "Die einzigen Grenzen werden vom Präsidenten selbst gesetzt"

Der Supreme Court habe mit seiner Entscheidung ein "grundlegend neues Prinzip" geschaffen: Die Macht des Präsidentenamtes werde künftig nicht mehr durch Gesetze eingeschränkt, auch nicht durch das Oberste Gericht. "Die einzigen Grenzen werden vom Präsidenten selbst gesetzt", warnte Biden

Niemand steht über dem Gesetz, nicht einmal der Präsident der Vereinigten Staaten.

Joe Biden, US-Präsident

Er selbst werde die Grenzen der Macht eines US-Staatsoberhaupts weiter respektieren, so wie er es bisher getan habe. "Aber jeder Präsident, einschließlich Donald Trump, wird jetzt die Freiheit haben, das Gesetz zu ignorieren", fügte er hinzu.

Trump hatte am Montag einen bedeutsamen Sieg vor dem höchsten US-Gericht errungen. Der Supreme Court urteilte, dass ehemalige Präsidenten hinsichtlich offizieller Handlungen im Amt vor Strafverfolgung geschützt sind.

Die Verfassung gewährt Präsidenten nicht explizit Immunität, auch nicht während ihrer Zeit im Amt. Allerdings ist das Justizministerium traditionell der Auffassung, dass Präsidenten zumindest während ihrer Zeit im Weißen Haus nicht angeklagt werden können.

Im Video: "Trump ist untauglich" Republikaner warnen vor Donald Trump

Gerichtsentscheidung verzögert Prozessbeginn

Mit ihrer Entscheidung haben die Richter:innen den Beginn des Wahlbetrugsprozesses gegen Donald Trump weiter verzögert. Nun muss eine untere Instanz definieren, für welche Handlungen Trumps Immunität gilt. Es gilt als sehr unwahrscheinlich, dass der Prozess in Washington noch vor der Präsidentenwahl im November beginnen wird.

Trump ist in der US-Hauptstadt im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug angeklagt. Anhänger:innen des Republikaners hatten am 6. Januar 2021 den Parlamentssitz in Washington gestürmt. Trump hatte vor dem Sturm auf das Kapitol auf verschiedenen Ebenen versucht, das Ergebnis der Präsidentenwahl von 2020 zu kippen und seine damalige Niederlage gegen den Demokraten Biden umzukehren. Auch im Bundesstaat Georgia läuft ein Verfahren gegen Trump wegen versuchter Wahlmanipulation.

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US-Präsident ruft zum Wählen auf

Biden sagte nun in seiner Ansprache, die Menschen in den USA hätten ein Recht darauf, vor den nahenden Präsidentenwahlen im November eine Antwort der Gerichte zur Rolle Trumps beim damaligen Sturm auf das Kapitol zu erhalten. Diese Antwort wird es nun aber wohl nicht mehr geben. 

Biden, der sich nach einem desaströsen Auftritt bei der TV-Debatte in der vergangenen Woche in einer kritischen Phase seines Wahlkampfs befindet, nutzte die Gelegenheit und rief die Menschen zum Wählen auf. Fragen zu seiner Kandidatur beantwortete der 81-Jährige nicht.

Im Video: Nach TV-Niederlage: US-Präsident Joe Biden will weiter um sein Amt kämpfen

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa

 

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