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"Könnte eine Stunde weinen"

Beliebte Westernstadt in Flammen: Großbrand zerstört Pullman City bei Passau

  • Veröffentlicht: 22.01.2024
  • 09:59 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Feuerwehrleute löschen einen Brand in der Westernstadt Pullman City im Bayerischen Wald.
Feuerwehrleute löschen einen Brand in der Westernstadt Pullman City im Bayerischen Wald.© Lilo Klesse/dpa

Geplant waren Ponyreiten und Wild-West-Romantik am Familientag. Dann der Schock: Der Publikumsmagnet im Bayerischen Wald wird das Opfer meterhoher Flammen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Pullman City lockt jedes Jahr rund 400.000 Besucher:innen in den Bayerischen Wald.

  • Bei einem Großbrand sind jetzt mehrere Gebäude der beliebten Attraktion vernichtet worden.

  • Der Freizeitpark muss mindestens bis März geschlossen bleiben.

In der beliebten Westernstadt Pullman City im Bayerischen Wald hat ein verheerender Brand gewütet. Meterhohe Flammen und dichter Rauch waren weithin sichtbar, als mehrere Gebäude in der Freizeitattraktion in Eging am See am Sonntag (21. Januar) in Flammen aufgingen. Nach Angaben der Polizei wurden zwei Menschen leicht verletzt, während etwa 200 Personen, darunter 180 Übernachtungsgäste, in Sicherheit gebracht werden konnten. Ersten Schätzungen zufolge beläuft sich der Schaden auf mehrere Millionen Euro. Die genaue Ursache des Brandes ist noch unklar und wird von der Kriminalpolizei Passau untersucht.

Meterhohe Flammen wüten in Westernstadt

Das Feuer war laut einer Polizeisprecherin gegen 6 Uhr morgens von Mitarbeiter:innen entdeckt worden. Sie versuchten, den Brand mit einem Feuerlöscher zu bekämpfen, jedoch ohne Erfolg. Daraufhin wurden die Übernachtungsgäste evakuiert.

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Die Feuerwehr kämpfte stundenlang gegen die Flammen in der sogenannten Main Street, wo mehrere Gebäude wie ein Steakhouse, ein Saloon und die Music Hall standen. Bei Tageslicht waren nur noch die Skelette der Holzhäuser zu sehen, während dichter Rauch aus den Trümmern aufstieg.

Freizeitpark-Besucherin Julia Weber schilderte bei BR24 die dramatischen Stunden während des Großfeuers: "Wir haben geschlafen, als am Morgen plötzlich jemand durch das Hotel lief und 'Fire' gerufen hat und auch an sämtliche Türen geklopft hat. Wir sind aufgestanden und dann hat das Licht schon geflackert. Man hat dann auch ein Prasseln gehört, wie Regen. Wir sind raus und haben alles im Zimmer gelassen. Im Hotelflur war Gott sei Dank kein Rauch, aber als ich raus bin, habe ich dann schon gesehen, dass der direkt angebaute Veranstaltungsraum, die Music Hall, lichterloh in Flammen stand. Wir sind dann auf den Parkplatz und von da hat man dann schon gesehen, es brennt alles."

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"Könnte jetzt eine Stunde lang weinen"

Claus Six, der Geschäftsführer des Freizeitparks, äußerte sich bestürzt über den Brand und erklärte: "Ich könnte jetzt eine Stunde lang weinen, aber das hilft uns nicht weiter. Wir müssen nach vorne schauen." Er beschrieb die Zerstörung als "Bombeneinschlag". Die Mitarbeiter, die den Brand bemerkt hatten, handelten geistesgegenwärtig und brachten die Gäste in Sicherheit.

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Six geht davon aus, dass der Park mindestens bis März geschlossen bleiben muss. Es soll jedoch so viel wie möglich wieder aufgebaut werden. "Wir beginnen morgen mit den Planungen", sagte er. Obwohl nur ein kleiner Teil des Parks betroffen sei, sei dieser aufgrund der gastronomischen Versorgung der Gäste wichtig.

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Bei dem Löschversuch wurde ein Mitarbeiter des Parks leicht an der Schulter verletzt, ein Feuerwehrmann am Bein. Gegen Sonntagmittag war das Feuer unter Kontrolle. Zum Zeitpunkt des Ausbruchs befanden sich etwa 180 Übernachtungsgäste und 20 Mitarbeiter:innen auf dem Gelände.

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400.000 Besucher:innen jährlich

Die Westernstadt Pullman City liegt rund 30 Kilometer von Passau entfernt im Bayerischen Wald. Sie lockt auf seinem Areal von rund 200.000 Quadratmetern nach Veranstalterangaben jährlich etwa 400.000 Besucher:innen an. Am Sonntag sollte der Park eigentlich für einen Familientag mit freiem Eintritt öffnen, inklusive Wild-West-Shows, Zaubervorführungen und Lichtershows. Je nach Wetter können Besucher dort Ponyreiten und das Kleintiergehege erkunden. Zudem treffen sie auf beliebte Märchenfiguren wie die Eisprinzessin und Schneewittchen. Laut dem Geschäftsführer arbeiten bis zu 500 feste und freie Mitarbeiter:innen in dem Park.

Pullman City wurde im Frühjahr 1997 eröffnet und musste 2011 Insolvenz anmelden. Seitdem ist Claus Six Geschäftsführer. Es gibt einen ähnlichen Park mit demselben Namen im Harz, jedoch sind die Geschäfte getrennt, betonte Six. Es bestünde aber eine freundschaftliche Verbindung zwischen den beiden Parks.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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