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Nahost-Konflikt im Ticker

Baerbock ruft Araber zur Zusammenarbeit für Nahost-Friedenslösung auf

  • Veröffentlicht: 02.12.2023
  • 05:42 Uhr
  • Malika Baratov

+++ Baerbock ruft Araber zur Zusammenarbeit für Nahost-Friedenslösung auf +++ Berichte: Schwere Kämpfe im südlichen Gazastreifen in der Nacht +++ Israelischer Armeesprecher: Bekämpfen Hamas "so lange wie nötig" +++ Kindertransport-Überlebender: Gaza-Krieg schwierig für Deutschland +++ Bericht: USA haben Israel 100 Bunkerbrecher-Bomben geliefert +++ Alle Entwicklungen in Nahost im Newsticker vom 02. Dezember.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Außenministerin Annalena Baerbock hat die arabischen Staaten zu konstruktivem Zusammenwirken für eine Friedenslösung zwischen Israel und den Palästinensern aufgerufen.

  • Das israelische Militär hat Ziele der islamistischen Hamas und anderer Terrorgruppen im südlichen Gazastreifen massiv angegriffen.

  • Der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus bekräftige abermals das Kriegsziel seines Landes, die Terrororganisation vollends zu vernichten, damit sie künftig keine Gefahr mehr für Israel darstelle.

  • Einer der prominentesten, mit einem sogenannten Kindertransport vor dem Holocaust bewahrten Überlebenden, Alfred (Alf) Dubs, sieht Deutschland durch den Gaza-Krieg in einer schwierigen Lage.

  • Die USA haben Israel für den Krieg gegen die islamistische Hamas 100 Bunkerbrecher-Bomben sowie weitere Zehntausende andere Waffen geliefert.

+++ 05:03 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat die arabischen Staaten angesichts neuer schwerer Kämpfe im Gazastreifen zu konstruktivem Zusammenwirken für eine Friedenslösung zwischen Israel und den Palästinensern aufgerufen. "Alle, die das Leid beenden wollen, müssen jetzt zusammenarbeiten", sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Denn der Schlüssel für ein Leben in Frieden und Sicherheit für Israelis und Palästinenser liegt auch in der Region."

Gerade in den Stunden, in denen um eine Fortführung der humanitären Feuerpausen gerungen werde, sei ihr "ein enger Austausch mit den konstruktiven und moderaten arabischen Staaten der Region wichtig. Das haben wir von Anfang an zu unserer Priorität gemacht, in diesem Engagement werden wir nicht nachlassen." Baerbock hob besonders die Vermittlungsaktivitäten von Katar, Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) sowie von Bahrain und Marokko hervor.

In einer Situation, in der ein weiterer Funke genügt und die ganze Region in Flächenbrand versetzen könnte, wird sich Deutschland mit den regionalen Partnern weiter intensiv dafür einsetzen, dass Hamas keine Chance mehr hat, den Terror des 7. Oktober wieder und wieder über Israel zu bringen. Damit eine Zukunft der Region möglich ist, in der alle Staaten ein Recht auf Souveränität sowie ein Leben in Frieden und Sicherheit haben.

Annalena Baerbock, Außenministerin

Berichte: Schwere Kämpfe im südlichen Gazastreifen in der Nacht

+++ 04:08 Uhr: Das israelische Militär hat in der Nacht zum Samstag (2. Dezember) Medienberichten zufolge Ziele der islamistischen Hamas und anderer Terrorgruppen im südlichen Gazastreifen massiv angegriffen. Aus dem südlichen Teil des abgeriegelten Gebiets wurden nach Berichten israelischer Medien schwere Kämpfe gemeldet. Sie konzentrierten sich auf die Gegend um Chan Junis. In der Stadt sollen sich Teile der Hamas-Führung aufgehalten haben.

Auch in Rafah habe es Angriffe gegeben, hieß es. Wie die "Times of Israel" unter Berufung auf Bewohner des Gazastreifens weiter berichtete, habe das israelische Militär in der Stadt Chan Junis Flugblätter abgeworfen, in denen die Bewohner aufgefordert worden seien, nach Rafah in den Süden zu fliehen, da das Gebiet gefährlich sei. 

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Israelischer Armeesprecher: Bekämpfen Hamas "so lange wie nötig"

+++ 04:08 Uhr: Israels Armee hat sich nach Angaben eines Sprechers keine zeitliche Begrenzung für den Krieg gegen die islamistische Hamas gesetzt. "Wir sind entschlossen, die Hamas so lange zu bekämpfen, wie es nötig ist", sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus in der Nacht zum Samstag (2. Dezember) und fügte hinzu: "Wir haben keine andere Wahl". Conricus bekräftige abermals das Kriegsziel seines Landes, die Terrororganisation vollends zu vernichten, damit sie künftig keine Gefahr mehr für Israel darstelle.

Der Sprecher reagierte damit auf Medienberichte, wonach US-Außenminister Antony Blinken bei seinen jüngsten Gesprächen mit der israelischen Führung angeblich von drei Wochen gesprochen habe, die Israel habe, den Krieg wie im bisherigen Umfang fortzuführen. Er sei sich nicht sicher, ob Israel die internationale Unterstützung haben würde, um länger mit der Intensität wie vor der Feuerpause weiterzukämpfen, wurde Blinken in israelischen Medien wiedergegeben.

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Kindertransport-Überlebender: Gaza-Krieg schwierig für Deutschland

+++ 4:00 Uhr: Einer der prominentesten, mit einem sogenannten Kindertransport vor dem Holocaust bewahrten Überlebenden, Alfred (Alf) Dubs, sieht Deutschland durch den Gaza-Krieg in einer schwierigen Lage. Deutschland könne wegen seiner Geschichte in der aktuellen Situation keine diplomatische Führungsrolle übernehmen, sagte Lord Dubs, der für die Labour-Partei im britischen Oberhaus sitzt, der Deutschen Presse-Agentur zum 85. Jahrestag des ersten Kindertransports am 2. Dezember.

Mit den Kindertransporten wurden etwa 10.000 meist jüdische Kinder aus Deutschland, Österreich, Polen und der Tschechoslowakei am Vorabend des Zweiten Weltkriegs nach Großbritannien evakuiert und meist bei Pflegefamilien untergebracht. Viele davon sahen ihre Eltern nie wieder. Die Rettungsaktion wurde ins Leben gerufen nach den gewalttätigen Übergriffen auf Juden während der Pogrome im November 1938 in Deutschland. Sie endeten mit dem Beginn des Kriegs.

Dubs lobte die Bemühungen um die Aufarbeitung des Holocausts in Deutschland als profund und fundamental. Gerade deswegen sei die aktuelle Situation so kompliziert. "Deutschland ist in Schwierigkeiten, weil es nicht das Positive, das es erreicht hat, zunichte machen will", sagte der 90-Jährige. Berlin könne es sich weder leisten, als zu propalästinensisch, noch als zu pro-Israel wahrgenommen zu werden. Die Verantwortung eine Führungsrolle in der Vermittlung zwischen Israelis und Palästinensern zu übernehmen, liege daher bei anderen Nationen wie den USA und Großbritannien.

Bericht: USA haben Israel 100 Bunkerbrecher-Bomben geliefert

+++ 03:12 Uhr: Die USA haben Israel für den Krieg gegen die islamistische Hamas einem Bericht zufolge 100 Bunkerbrecher-Bomben sowie weitere Zehntausende andere Waffen geliefert. Wie die US-Zeitung "Wall Street Journal" am Freitag (01. Dezember, Ortszeit) unter Berufung auf US-Beamte berichtete, wurden Israel nach dem beispiellosen Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober allein 100 Bunkerbrecher-Bomben mit einem Gefechtskopf vom Typ BLU-109 bereitgestellt. Die Lieferung von zusätzlichen Waffen und Munition, darunter etwa 15.000 Bomben sowie 57.000 Artilleriegeschosse, habe kurz nach dem Hamas-Angriff auf Israel begonnen und sei in den vergangenen Tagen fortgesetzt worden.

Die USA, die ihren wichtigsten Verbündeten in der Region schon vor Beginn des Gaza-Krieges mit Waffen und Munition versorgten, hätten zuvor weder die Gesamtzahl der nach Israel gelieferten Waffen noch die Bunkerbrecher-Bomben bekannt gegeben, hieß es. Der Gefechtskopf BLU-109 wurde entwickelt, um Bunker und andere tief eingegrabene, massiv gehärtete Ziele wie Tunnel punktgenau zu zerstören. Die Hamas verfügt unter dem Gazastreifen über ein Netzwerk an Tunneln, das sich über Hunderte von Kilometern unter dem Küstenstreifen erstreckt. Die Tunnel bieten der Hamas nicht nur gute Versteckmöglichkeiten, die Terroristen können auch von dort unerwartet aus dem Untergrund auftauchen und wieder verschwinden.

Israel verfügt über eine hochmoderne Armee, die auch über eigene bunkerbrechende Bomben verfügt. Die USA drängen ihren wichtigen Verbündeten laut des "Wall Street Journals", bei der Lieferung eines Großteils der nach dem Hamas-Massaker gelieferten Munition darauf zu achten, dass zivile Opfer vermieden werden. Nach einer einwöchigen Feuerpause hatten am Freitag die Kampfhandlungen in Gaza wieder begonnen. Während aus Gaza erneut Raketen Richtung Israel abgefeuert wurden, griffen Israels Boden-, Luft- und Seestreitkräfte im Norden und Süden des abgeriegelten Küstengebiets abermals Hunderte Ziele an.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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