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Daten aus zwei Jahren

Australien schockiert mit Umweltbericht: "Katastrophale Verluste"

  • Veröffentlicht: 26.10.2022
  • 14:00 Uhr
  • mos
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© dpa

Die neue australische Regierung priorisiert den Kampf gegen den Klimawandel. Angesichts eines aktuellen Umweltberichts ist das auch bitter nötig.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Zahl der bedrohten Arten ist in Australien in den vergangenen fünf Jahren um acht Prozent gestiegen.
  • Dies ist nur ein dramatisches Ergebnis des State of the Environment Report 2021.
  • Umweltministerin Tanya Plibersek spricht von "mehr als ein Jahrzehnt Untätigkeit und vorsätzliche Ignoranz".

Schlechte Nachrichten aus Down Under: Nicht nur, dass der Druck auf alle Ökosysteme Australiens durch den Klimawandel weiter zunimmt. Auch die Zahl der bedrohten Arten dort ist in den vergangenen fünf Jahren um acht Prozent gestiegen. Diese und noch mehr dramatische Ergebnisse gehen aus dem mit Spannung erwarteten Bericht zum Zustand der australischen Umwelt (State of the Environment Report 2021) hervor. Kommentatoren und Medien in Down Under bezeichneten die Ergebnisse des Umweltministeriums in Canberra als "schockierend" und sprachen von "katastrophalen Verlusten von Wildtieren und Lebensräumen".

Mehr als 30 Experten haben an der Bestandsaufnahme, die alle fünf Jahre vorgenommen wird, teilgenommen und zwei Jahre lang die Daten gesammelt. Jeder Aspekt der australischen Umwelt spielt eine Rolle: Flüsse und Ozeane, Luft und Eis sowie ländliche und städtische Gebiete. Die Universität von Sydney betitelte die Lektüre des jüngsten Berichts als "ernüchternd".

AUSTRALIEN: 39 SÄUGETIERARTEN AUSGESTORBEN

Seit seiner Kolonisation 1788 seien auf dem roten Kontinent 39 Säugetierarten ausgestorben - mehr als auf jedem anderen Kontinent, so die Forscher. Gleichzeitig leben 80 Prozent der fast 400 Säugetierarten des Landes überhaupt nur in Australien, darunter Koalas, Wombats und die eierlegenden Schnabeltiere (Platypus).

Seit der Veröffentlichung des letzten Reports 2016 seien 17 Säugetierarten, 17 Vogelarten und 19 Froscharten in die Liste des bedrohten Arten aufgenommen. Sprich: Sie wurden mittlerweile als "vom Aussterben bedroht" eingestuft. Insgesamt stieg die Zahl bedrohter Tier- und Pflanzenarten in den vergangenen fünf Jahren von 1774 auf 1918.

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RODUNGEN UND FEUER HABEN VERHEERENDE FOLGEN

Einer der Hauptgründe ist der Verlust des natürlichen Lebensraums. Zum einen wurden in Australien zwischen 2000 und 2017 rund 7,7 Millionen Hektar Land gerodet. Zum anderen haben die verheerenden Buschfeuer 2019-2020 der Tierwelt schwer zugesetzt.

"Insgesamt sind der Zustand und die Entwicklung der Umwelt Australiens schlecht", heißt es in dem Bericht. "Und sie verschlechtern sich aufgrund des zunehmenden Drucks durch den Klimawandel, den Verlust von Lebensräumen, invasive Arten, Umweltverschmutzung und Ressourcenentnahme weiter." Dies wirke sich nicht nur negativ auf die Gesundheit der Menschen, sondern auch auf ihren Lebensstandard sowie ihre kulturelle und spirituelle Erfüllung aus.

Die neue Regierung von Anthony Albanese behandelt den Kampf gegen den Klimawandel als einen Hauptpunkt in ihrer Agenda. Umweltministerin Tanya Plibersek erklärte zuletzt, der Report spiegele "mehr als ein Jahrzehnt Untätigkeit und vorsätzliche Ignoranz" wider. Die konservative Vorgängerregierung von Scott Morrison stand wegen ihrer passiven Haltung in der Umweltpolitik schwer in der Kritik. Sie hatte den Umweltbericht schon im Dezember 2021 erhalten, ihn aber wegen der Parlamentswahlen im Mai zurückgehalten.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
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