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Blaue Potenzpillen

Ist Viagra bald rezeptfrei? Ausschuss berät über Verschreibungspflicht

  • Aktualisiert: 12.07.2023
  • 08:15 Uhr
  • Lena Glöckner
Kommission berät über Verschreibungspflicht von Viagra.
Kommission berät über Verschreibungspflicht von Viagra.© Christophe Gateau/dpa

Heute muss man für die Potenzpillen zum Arzt - bald könnten sie einfach in der Apotheke erhältlich sein. Dafür muss aber erstmal eine Expertenrunde grünes Licht geben. 

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Soll es Viagra und andere Potenzmittel rezeptfrei in der Apotheke zu kaufen geben? Damit beschäftigt sich am Dienstag (11. Juli) ein Ausschuss der Arzneimittelbehörde BfArM in Bonn. Der Sachverständigen-Ausschuss für Verschreibungspflicht am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) entscheidet über einen Antrag, den Wirkstoff Sildenafil in der Dosierung 25 Milligramm zur oralen Anwendung aus der Verschreibungspflicht zu entlassen.

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Rechtlich bindend ist die Entscheidung nicht. Sollten sich die Experten am Dienstag dafür aussprechen, Sildenafil in dieser Dosierung verschreibungsfrei verkäuflich zu machen, ginge dies als Empfehlung ans Bundesgesundheitsministerium. Dieses ist nicht an die Empfehlung gebunden, die Einschätzung des Sachverständigen-Ausschusses hat aber Gewicht und wird oft übernommen.

Ähnlicher Antrag voriges Jahr abgelehnt

Einen ähnlichen Antrag hatte der Sachverständigen-Ausschuss im Januar 2022 jedoch bereits abgelehnt. Damals ging es um die doppelte Dosis von 50 Milligramm.

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) und der Berufsverband der Deutschen Urologie (BvDU) warnten davor, Viagra rezeptfrei verfügbar zu machen. Erektionsprobleme können demnach Frühwarnsymptome für dahinterliegende Krankheiten sein, die bei einem Arztbesuch auffallen - etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, niedriger Blutdruck oder Leberinsuffizienz.

Potenzmittel wie Viagra sorgen für eine Entspannung der glatten Muskulatur in den Blutgefäßen. Damit erhöhen sie den Blutfluss in den Penis, die Erektion wird damit erleichtert und verbessert. Die Mittel würden sehr häufig von Hausärzten oder niedergelassenen Urologen verschrieben, sagte Urologie-Professor und DGU-Sprecher Axel Merseburger. 25 Milligramm sind demnach üblicherweise die niedrigste Dosis zum Einstieg, 100 Milligramm die Höchstdosis.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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