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Gaza-Krieg

Aus Sorge vor Offensive in Rafah: USA stoppen Munitionslieferung an Israel

  • Veröffentlicht: 08.05.2024
  • 12:57 Uhr
  • Michael Reimers
7. Mai 2024: Nach einem israelischen Luftangriff auf Gebäude in der Nähe der Trennmauer zwischen Ägypten und Rafah im südlichen Gazastreifen steigt Rauch auf.
7. Mai 2024: Nach einem israelischen Luftangriff auf Gebäude in der Nähe der Trennmauer zwischen Ägypten und Rafah im südlichen Gazastreifen steigt Rauch auf.© Ramez Habboub/AP

US-Medien zufolge verzögern die USA wegen der angekündigten Großoffensive in Rafah derzeit Munitionslieferungen an Israel.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA liefern Medienberichten zufolge aus Sorge vor einer israelischen Großoffensive in Rafah aktuell keine Munition mehr an Israel.

  • In der vergangenen Woche soll bereits eine Lieferung von 3.500 Bomben an Israel ausgesetzt worden sein.

  • Nach Angaben eines US-Regierungsvertreters liegt der Grund für den Lieferstopp in "Bedenken" der USA hinsichtlich der israelischen Pläne für eine Offensive in Rafah.

Die USA haben wegen "Bedenken" hinsichtlich der angekündigten israelischen Großoffensive auf Rafah die Lieferung von Munition an Israel vorerst ausgesetzt. Wie ein hochrangiger Regierungsvertreter US-Medien am Dienstag (7. Mai, Ortszeit) anonym bestätigte, haben die Vereinigten Staaten bereits vergangene aus Sorge vor Angriffen auf die mit palästinensischen Flüchtlingen überfüllte Stadt im Süden des Gazastreifens eine Lieferung von Bomben ausgesetzt.

Dem Regierungsvertreter zufolge soll es sich um 1.800 Exemplare 907-Kilogramm-Bomben und 1.700 Exemplare 226-Kilogramm-Bomben gehandelt haben, deren Lieferung gestoppt wurde.

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Die USA als wichtigster Verbündeter Israels haben Benjamin Netanjahus Regierung immer wieder vor einem Großangriff auf Rafah gewarnt. Nach dem Vorrücken israelischer Truppen in der Nacht zum Dienstag in Teile der Stadt Rafah, bei dem das Militär nach eigenen Angaben die palästinensische Seite des dortigen Grenzübergangs nach Ägypten unter seine Kontrolle gebracht hatte, handelte es sich nach Auffassung des Weißen Hauses nicht um eine großangelegte Bodenoffensive.

Das Weiße Haus sei der Ansicht, dass Israels Einsatz zur Einnahme des Grenzübergangs Rafah nicht die "rote Linie" von US-Präsident Joe Biden überschreite, sagten zwei US-Beamte dem Nachrichtenportal "Axios".

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Israelische Vertreter hätten versichert, dass es sich um eine "Operation von begrenztem Umfang, Ausmaß und Dauer" handele, die darauf abziele, "die Fähigkeit der Hamas, Waffen über die Grenze von Rafah zu transportieren, zu unterbinden", sagte der Kommunikationsdirektor des nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby. Zugleich betonte er, man beobachte das weitere Vorgehen. Sowohl der Grenzverkehr als auch die Einfuhr humanitärer Hilfsgüter über diesen Grenzübergang sind seitdem eingestellt.

Washington sieht nur "begrenzte Operation"

Die Entscheidung Washingtons über das Aussetzen der Bomben-Lieferung ist dem US-Regierungssprecher zufolge gefallen, berichteten US-Medien weiter, nachdem Israel nicht vollständig auf "Bedenken" der USA hinsichtlich der israelischen Pläne für eine Offensive in Rafah eingegangen sei. Vertreter Israels und der USA hätten Alternativen diskutiert, diese Gespräche dauerten jedoch noch an und hätten die "Bedenken" der Vereinigten Staaten nicht vollständig berücksichtigt. Noch sei keine endgültige Entscheidung darüber getroffen worden, wie mit dieser Lieferung verfahren werde.

Die US-Regierung wies zugleich Berichte zurück, wonach die islamistische Hamas kurz vor dem Vorrücken israelischer Truppen in Rafah einem Verhandlungsvorschlag über eine Feuerpause zugestimmt haben will. "Die Hamas hat reagiert und in ihrer Antwort mehrere Gegenvorschläge gemacht", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller,  in Washington. "Das ist aber nicht dasselbe, wie einen Vorschlag zu akzeptieren."

Miller erläuterte, es handele sich bei dem zur Debatte stehenden Entwurf um ein Angebot von Ende April. "Das war der Vorschlag, der auf dem Tisch lag", so der Sprecher. Die Hamas habe anscheinend öffentlich kommuniziert, dieses Angebot akzeptiert zu haben. Das stimme so aber nicht. "Sie haben mit Änderungen geantwortet - man kann es einen Gegenvorschlag nennen - und mit diesen Details befassen wir uns momentan."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • Nachrichtenagentur dpa
  • ntv.de: "Washington soll 'Bedenken' haben: USA setzen Bombenlieferung an Israel aus"
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