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Armut in Deutschland

Zahl der Wohnungslosen in Deutschland deutlich gestiegen

  • Aktualisiert: 08.11.2023
  • 10:54 Uhr
  • Rebecca Rudolph
In Deutschland gibt es immer mehr Menschen ohne ein Zuhause.
In Deutschland gibt es immer mehr Menschen ohne ein Zuhause. © Marijan Murat/dpa

In Deutschland finden immer mehr Menschen keine eigene Wohnung. Die Gründe dafür sind vielfältig.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Menschen in Deutschland sind laut einer aktuellen Hochrechnung ohne Obdach.

  • Gründe bei den Deutschen sind die Inflation, gestiegene Kosten oder Schulden.

  • Vor allem Geflüchtete tun sich bei der Suche schwer.

Neuen Berechnungen zufolge ist die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Zum Stichtag am 30. Juni 2022 seien 447.000 Menschen wohnungslos gewesen, wie eine am Dienstag (7. November) veröffentlichte Hochrechnung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe ("BAG W") in Berlin laut der Deutschen Presse-Agentur zeigt.

Zum Stichtag im Jahr 2021 seien es noch 268.000 wohnungslose Menschen gewesen. Diesen Anstieg erklärte die Arbeitsgemeinschaft unter anderem mit mehr Geflüchteten – insbesondere aus der Ukraine –, die keine Wohnung hätten. Bei den deutschen Wohnungslosen ergebe sich ein Anstieg von fünf Prozent, bei den nicht-deutschen um 118 Prozent.

Gründe sind oft Kündigung der Wohnung

Die Gründe für Wohnungslosigkeit sind vielfältig: Nicht-deutsche Wohnungslose hatten den Berechnungen nach mehrheitlich in Deutschland noch nie eine Wohnung. Hauptauslöser war ihre Flucht. Aufgrund einer Kündigung (57 Prozent) verlieren hingegen die meisten Wohnungslosen mit deutscher Staatsbürgerschaft ihre Wohnung. Mit 21 Prozent seien weitere wichtige Auslöser Miet- und Energieschulden, mit 20 Prozent Konflikte im Wohnumfeld sowie mit 16 Prozent Trennung oder Scheidung.

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Haushalte werden durch Inflation und steigende Mieten belastet

Werena Rosenke, die Geschäftsführerin der "BAG W", mahnte an, dass Inflation, gestiegene Kosten und steigende Mieten einkommensschwache Haushalte belasten würden. "Dies führt zu (Energie-)Armut, Mietschulden und Wohnungsverlust", sagte sie. "Besonders gefährdete Gruppen sind einkommensarme Ein-Personen-Haushalte, Alleinerziehende und kinderreiche Paare."

In ihre Berechnungen bezieht die "BAG W" nicht nur wohnungslose Menschen ein, die institutionell, wie in Notunterkünften, untergebracht sind, sondern auch diejenigen, die vorübergehend bei Freunden und Verwandten unterkommen, und diejenigen, die ganz ohne Unterkunft – also obdachlos – auf der Straße leben.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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