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Besorgniserregende Entwicklung

Anzahl der Quallen im arktischen Meer nimmt zu - auch Auswirkungen auf die Ostsee

  • Aktualisiert: 09.07.2024
  • 17:07 Uhr
  • Daniela Z.

Ein Forschungsteam hat festgestellt, dass sich bestimmte Quallenarten zunehmend im arktischen Meer ausbreiten. Diese Entwicklung könnte das arktische Meeresökosystem verändern und Heringsbestände bedrohen. Auch die Ostsee ist wahrscheinlich davon betroffen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bestimmte Quallenarten sollen sich laut Forscher:innen im arktischen Meer ausbreiten.

  • Diese Verschiebung könnte das arktische Meeresökosystem beeinflussen und bedroht möglicherweise die Heringsbestände.

  • In der Ostsee zeigen sich bereits Veränderungen, da erwachsene Quallen (Medusen) früher auftreten und länger bleiben, was auf mögliche ökologische Verschiebungen hinweist.

Im Gegensatz zu Fischen oder Walen gehören Quallen zu den Gewinnern des Klimawandels. Wegen der steigenden Wassertemperaturen der Weltmeere könnten sie künftig immer weiter in den Arktischen Ozean vordringen. Das fand ein Forschungsteam aus Wissenschaftler:innen der University of Southern Denmark und des Helmholtz-Zentrums für Polar- und Meeresforschung heraus.

Ausbreitung von Quallen: Das sind die Folgen

Die Forscher:innen hatten mittels biogeografischer Daten untersucht, wie sich der Klimawandel auf die Verbreitung von acht Quallenarten im Arktischen Ozean auswirkt. Das Ergebnis: Die Lebensräume von sieben Arten werden sich bis zum Jahr 2099 hauptsächlich nach Norden verschieben. Dazu gehören unter anderem Feuerquallen, die bereits jetzt in norwegischen Fjorden zu sehen sind und sich möglicherweise weiter ausbreiten werden.

Das könnte weitreichende Auswirkungen auf das örtliche Ökosystem haben. Insbesondere Arten wie Rippenquallen, die sich vornehmlich von Fischeiern ernähren, könnten eine Bedrohung für bereits gefährdete Heringsbestände darstellen. 

Diese Veränderungen könnten ökologische Kettenreaktionen auslösen und das Gleichgewicht im arktischen Nahrungsnetz stören, was langfristig negative Auswirkungen auf die gesamte Meeresumwelt haben könnte.

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Weitere Studie bestätigt "Verquallung" der Ozeane

Dass das ein Problem darstellt, zeigt auch eine Studie des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts (AWI). "Viele Quallen ernähren sich von Fischlarven und Eiern und verzögern oder verhindern so eine Erholung von unter Druck geratenen Fischpopulationen, die zudem meist auch noch durch den Menschen stark bewirtschaftet werden", sagte Erstautor Dmitrii Pantiukhin.

Die Wissenschaft spreche bereits von einer drohenden globalen "Verquallung" der Ozeane. Übe der Klimawandel Stress auf Meeresbewohner aus, könnten sich Nesseltiere, zu denen Quallen zählen, oft gegen Nahrungskonkurrenten wie Fische durchsetzen, so Pantiukhin weiter.

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Mehr Quallen: Diese Auswirkungen gibt es an der Ostsee

Nicht nur in der Arktis oder den Fjorden sind bereits Veränderungen zu sehen. Auch die Ostsee ist von der "Verquallung" betroffen. So beobachtete die Meeresbiologin Jamileh Javidpour mit ihrem Team laut "Tagesschau", dass erwachsene Quallen inzwischen früher auftreten. Waren es vor Jahren noch Februar und März, sind es nun Dezember und Januar. Gleichzeitig "bleiben sie auch länger", sagte Javidpour laut "Tagesschau".

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