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"Zutiefst besorgt"

Angriffe auf Ukraine: Mehrere NATO-Staaten wollen russische Drohnen abschießen

  • Veröffentlicht: 19.09.2024
  • 11:44 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Bei Angriffen auf die Ukraine dringen Russland-Drohnen immer wieder in den Luftraum von NATO-Ländern ein. Östliche Mitgliedsstaaten wollen sich nun wehren.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Russische Drohnen verletzten bei Angriffen auf die Ukraine regelmäßig den Luftraum von NATO-Staaten.

  • Mehrere Mitgliedsstaaten der NATO-Ostflanke fordern jetzt eine kollektive Antwort auf die Provokationen Russlands.

  • Notfalls sollen Putins Flugobjekte auch abgeschossen werden dürfen. 

Mehrere östliche NATO-Staaten wollen entschiedener gegen Luftraumverletzungen durch Drohnen und Raketen aus Russland bei dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine vorgehen. Die Verteidigungsminister:innen von neun Mitgliedsländern an der Ostflanke forderten bei einem Treffen in Bukarest eine kollektive Reaktion des Verteidigungsbündnisses. Man sei "zutiefst besorgt über das wiederholte Eindringen" russischer Geschosse in ihren Luftraum, hieß es. 

Die Minister:innen verlangten außerdem, die Fähigkeiten zum Aufspüren, Identifizieren und notfalls auch zum Abschuss von Drohnen zu erhöhen, wie die "Frankfurter Rundschau" am Donnerstag (19. September) berichtete. Nach dem Treffen mit seinen Kolleg:innen aus Bulgarien, Tschechien, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen und der Slowakei sagte der rumänische Verteidigungsminister Angel Tilvar, es sei eine "robuste und koordinierte Antwort" der NATO auf die Luftraumverletzungen notwendig. 

Russen-Drohnen im NATO-Luftraum

Seit dem Beginn des Überfalls der Truppen von Kremlherrscher Wladimir Putin auf die Ukraine im Februar 2022 wird das russische Nachbarland beinahe täglich von Drohnen und Raketen beschossen. Dabei werden auch Ziele an der ukrainischen Westgrenze zu NATO- und EU-Ländern ins Visier genommen, was immer wieder zum Eindringen russischer Geschosse in diese Staaten führt. Dem Bericht zufolge meldeten in diesem Monat bereits wieder Rumänien und Lettland die Durchquerung ihres Luftraums durch Raketen und Drohnen aus Russland. 

Seit Beginn des Angriffskriegs sind in Rumänien nahe der Grenze zur Ukraine mehrmals Trümmer russischer Drohnen abgestürzt. Rumänien bereitet besondere Sorge, dass kürzlich eine russische Drohne etwa 45 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt über dem rumänischen Donaudelta in der Luft gesichtet wurde. Rumänische F-16-Kampfjets stiegen auf und eskortierten das Objekt, bis es ukrainischen Luftraum erreichte.

Im Video: 1,5 Millionen Soldaten - Putin stockt Russlands Truppen massiv auf

Auch die Ukraine selbst fordert, dass die NATO gegen die russischen Raketen und Drohnen vorgeht. Man bitte Rumänien, russische Drohnen abzuschießen, die sich dem rumänischen Luftraum nähern. Das sagte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha nach einem Treffen mit seiner rumänischen Kollegin Luminita Odobescu in Bukarest.

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:newstime
5. September 2024: Russlands Präsident Wladimir Putin
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Im NATO-Land Rumänien streiten Politiker:innen und Militärs nach den jüngsten Vorfällen darüber, ob Gesetzesänderungen notwendig sind, um feindliche Drohnen im eigenen Luftraum abzuschießen. Die Rechtslage dazu wirkt widersprüchlich: Ein Paragraf besagt, dass die Armee ihre Waffen nur zu Übungszwecken gebrauchen darf, es sei denn, es wird ein Kriegs- oder Ausnahmezustand erklärt. Ein anderer Paragraf sagt, man dürfe feindliche Flugzeuge nach Vorwarnung abschießen - und sogar ohne Vorwarnung, wenn die Zeit dafür nicht reicht.

NATO von Putins Drohung unbeeindruckt

Erst in der vergangenen Woche hatte Kremlherrscher Putin in der Debatte um die Freigabe weitreichender Waffen an die Ukraine der NATO gedroht. So sagte der Kremlchef, dass der Einsatz weitreichender westlicher Präzisionswaffen gegen Ziele tief auf russischem Territorium als Kriegsbeteiligung des westlichen Verteidigungsbündnisses zu werten sei. "Das wird bedeuten, dass die Länder der NATO, die USA, die europäischen Länder mit Russland kämpfen", betonte Putin.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erwiderte auf die Drohung, dass der Einsatz von Raketen mit längerer Reichweite das Bündnis nicht in den Konflikt mit Russland hineinziehen würde. "Es ist falsch zu sagen, dass die NATO-Verbündeten in den Konflikt hineingezogen würden, wenn sie den Einsatz der Waffen gegen legitime Ziele auf russischem Gebiet zulassen", so der Norweger. "Nordkorea und der Iran leisten erhebliche militärische Unterstützung und stellen Russland Raketen und Drohnen zur Verfügung, ohne dass sie direkt in den Konflikt verwickelt werden", stellte Stoltenberg im Interview mit der britischen "Times" klar.

  • Verwendete Quellen:
  • "Frankfurter Rundschau": "Kollektive Antwort": Nato-Staaten wollen Russland-Drohnen abschießen"
  • Nachrichtenagentur dpa
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