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Milzbrand

Anthrax-Ausbruch in Afrika: Bereits 20 Menschen an gefährlichem Erreger gestorben

  • Aktualisiert: 15.12.2023
  • 08:28 Uhr
  • Michael Reimers
Rinder in Kenia: eines der Länder, in denen Anthrax aktuell verstärkt auf Menschen übergreift.
Rinder in Kenia: eines der Länder, in denen Anthrax aktuell verstärkt auf Menschen übergreift.© AP / Brian Inganga

Die auch als Milzbrand bekannte Infektionskrankheit Anthrax breitet sich aktuell in Afrika stark aus. Besonders betroffen sind Länder im Osten und Süden des Kontinents. Dort starben 2023 bereits 20 Menschen an Anthrax.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Afrika kommt es nach Mitteilung der Weltgesundheitsorganisation WHO derzeit vermehrt zu Ausbrüchen von Anthrax bei Menschen.

  • Die fünf betroffenen Länder sind Kenia, Malawi, Uganda, Sambia und Simbabwe.

  • Anthrax befällt vor allem Tiere; Menschen können sich mit dem tödlichen Erreger aber ebenfalls leicht infizieren.

Fünf Länder im östlichen und südlichen Afrika melden verstärkt Ausbrüche von Anthrax. Wie die Weltgesundheitsorganisation WHO am Montag (11. Dezember) mitteilte, wurden 2023 bereits mehr als 1.100 Verdachtsfälle und 20 Todesfälle bekannt. Die auch Milzbrand bezeichnete Krankheit befällt in der Regel Nutztiere wie Rinder, Schafe und Ziegen und wildlebende Pflanzenfresser. Menschen können sich jedoch leicht anstecken, wenn sie mit den Tieren oder kontaminierten Tierprodukten in Kontakt kommen.

Der WHO wurden 2023 aus Kenia, Malawi, Uganda, Sambia und Simbabwe bisher bereits insgesamt 1.166 Verdachtsfälle gemeldet. 37 Fälle seien durch Labortests bestätigt worden. In diesen fünf afrikanischen Ländern kommt es der WHO zufolge jedes Jahr zu saisonalen Ausbrüchen, aber Sambia erlebe den schlimmsten Ausbruch seit 2011. Malawi hatte den ersten menschlichen Fall in diesem Jahr gemeldet, allein in Uganda gab es 13 Todesfälle.

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Daher kommt der Name Milzbrand

Der Name Milzbrand leitet sich daraus ab, dass sich bei infizierten Tieren die Milz dunkel verfärbt. Anthrax wiederum ist der historische Name für Kohle, der sich auf das Aussehen des Schorfs bezieht, der sich bei Milzbrand auf der Haut des Menschen bildet. Anthrax gilt als Zoonose: eine Krankheit, die wechselseitig zwischen Tieren und Menschen übertragen werden kann.

Sie wird durch das Bakterium Bacillus anthracis hervorgerufen. In Deutschland ist Anthrax dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge eine anzeigepflichtige Krankheit, die vor allem Berufsgruppen betrifft, die mit Tieren zu tun haben, etwa Tierärzt:innen, Landwirt:innen oder Beschäftigte, die Tierprodukte wie Fleisch oder Felle verarbeiten.

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Anthrax-Impfung für gefährdete Berufsgruppen

Besonders häufig erkranken an Anthrax Huftiere, vor allem Rinder und Schafe, seltener Pferd und Ziegen. Überdurchschnittlich betroffen sind Länder mit intensiver Weidehaltung und die wärmeren Gebiete der Welt. Neben Afrika, Asien und Südamerika tritt Milzbrand vereinzelt auch in Europa auf, dort insbesondere im mediterranen Raum und in Osteuropa.

Menschen können sich dem RKI zufolge auf vier verschiedene Arten mit Anthrax infizieren. Am häufigsten ist der Hautmilzbrand, bei dem der Erreger über Verletzungen der Haut eindringt.

Lungenmilzbrand kann sich nach dem Einatmen der sehr langlebigen Anthrax-Sporen entwickeln. Erkrankungsfälle von Magen-Darm-Milzbrand wurden vor allem nach dem Verzehr kontaminierter Fleischprodukte von erkrankten Tieren beobachtet. Injektionsmilzbrand kann durch verunreinigte Spritzen ausgelöst werden. Alle vier Formen können zudem eine Milzbrand-Meningitis verursachen.

Gefährdete Berufsgruppen können sich in Deutschland gegen Anthrax impfen lassen. Eine Infektion kann nur mit Antibiotikum behandelt werden.

  • Verwendete Quellen:
  • Robert-Koch-Institut: "RKI-Ratgeber Anthrax"
  • Nachrichtenagentur AP
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