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Tipps vom Fachmann

Diebstahlschutz beim Camping: So sicherst du Wohnmobil, Camper und Co.

  • Veröffentlicht: 17.05.2023
  • 06:00 Uhr
  • Alena Brandt

Das Wichtigste in Kürze

  • Wichtiges Sicherheitszubehör gegen Diebstahl, Einbruch und ausströmende Gase kannst du für dein Camping-Mobil einfach nachrüsten. Es muss auch nicht teuer sein.

  • Wegfahrkrallen sichern Wohnmobil, Wohnwagen und Co. vor Diebstahl im Winterquartier. Guten Schutz gibt es oft schon ab 50 Euro.

  • Camping-Busse parken oft unbeaufsichtigt an Straßen. Oft werden die Türen der Fahrzeuge aufgebrochen. Für die Schiebetür etwa gibt es extra Edelstahlbleche, die die Tür sichern.

  • Sicher schlafen beim Camping: Manche Campende werden im Fahrzeug mit Gas betäubt und im Schlaf ausgeraubt. Das können Gasmelder verhindern.

  • Wo du deine Wertsachen beim Camping sicher lagerst, das erfährst du weiter unten.

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Urlaub mit dem Wohnmobil, Camper, Dachzelt auf dem Auto oder dem ausgebauten Bus: Einfach das Zelt oder den Camper aufstellen und schon beginnt der Urlaub - das ultimative Gefühl von Freiheit! Kein Wunder, dass Camping boomt und zwar nicht erst seit Corona. Mehr Fahrzeuge auf den Straßen, das heißt aber auch - mehr Diebstahl und Einbruch. Mit welchen einfachen Sicherungsmaßnahmen du dein Reisemobil schützen kannst, welche Tools nützlich sind und was wichtig ist, wenn du in einem Fahrzeug schläfst - das erklärt Camper-Fachmann Daniel Schmidt von LMC Caravan.

Diebstahl von Wohnmobilen: Fallzahlen steigen

Das geliebte Reisemobil - einfach weg. Das ist der Albtraum eines jeden Camping-Fans, der leider immer häufiger wahr wird. Mit dem anhaltenden Trend zum Camping steigen auch Diebstähle der Fahrzeuge. Zwischen 2017 und 2020 erhöhten sich die Diebstähle von Camping-Fahrzeugen um 18 Prozent, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft berichtet.

Im Jahr 2022 wurden 350 Wohnmobile geklaut. Im Sommer zur Hauptreisezeit steigt das Risiko im Vergleich zur Winterzeit. Diese Zahlen ermittelte Moving Intelligence, ein Anbieter für elektronische GPS-Sicherheitssysteme. Diebstahl Hot-Spots für Wohnmobile sind demnach:

  1. Nordrhein-Westfalen (99 gestohlene Wohnmobile in zwölf Monaten)
  2. Niedersachsen (48 gestohlene Wohnmobile in zwölf Monaten)
  3. Baden-Württemberg (30 gestohlene Wohnmobile in zwölf Monaten)
  4. Brandenburg (25 gestohlene Wohnmobile in zwölf Monaten)
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Sinnvolles Zubehör für sicheres Camping

Camper-Fachmann Daniel Schmidt von LMC Caravan erklärt im Folgenden, welches Sicherheitszubehör für Camping-Mobile du leicht nachrüsten kannst und wofür das Zubehör sinnvoll ist:

Wegfahrkralle/ Parkkralle: Diesen Diebstahlschutz gibt es oft schon für 50 bis 100 Euro in verschiedenen Qualitäten. Parkkrallen erschweren es, Wohnwagen, Camping-Busse und Wohnmobile einfach wegzurollen. "Meistens sind sie in leuchtend gelber oder roter Farbe am Rad angebracht und man sieht sie schon von Weitem. Das schreckt Diebesbanden ab", weiß der Experte. Wegfahrkrallen sind besonders dann empfehlenswert, wenn die Busse, Camper oder Wohnwägen längere Zeit unbeaufsichtigt stehen, oder nicht bei Privatleuten zum Camping auf abgeschlossenen Grundstücken stehen.

Wohnmobile besitzen oft schon von Werk aus einen Wegfahrschutz. Eine Kralle am Rad schreckt Langfinger zusätzlich ab.

Daniel Schmidt, LMC Caravan

Wohnmobile besitzen oft schon von Werk aus einen Wegfahrschutz. Eine Kralle am Rad schreckt Langfinger zusätzlich ab.

Schlösser: Du kannst die Türen von Fahrerhaus und Co. mit zusätzlichen Schlössern sichern. Daniel Schmidt empfiehlt beim Wohnwagen ein Schloss für den Deichselkopf. Das gibt es schon ab 10 Euro. Die sind gut investiert, denn so können Diebesbanden den Wohnwagen nicht einfach anhängen und damit wegfahren.

Lenkradkralle: Diese massiven Metallstäbe krallen sich das Lenkrad, damit sich andere Menschen nicht einfach dein Fahrzeug krallen können. Denn mit einer Lenkradkralle lässt sich das Lenkrad nicht mehr drehen. Bei den Krallen empfehlen sich grelle Farben, die von außen sichtbar sind. So ist gleich klar: Dieses Fahrzeug lässt sich nicht schnell stehlen. Kriminelle brauchen also mehr Zeit, um das Fahrzeug zu knacken. Das erhöht die Gefahr, erwischt zu werden. Und das wiederum schreckt ab.

Versteckter Stromunterbrecher: Dieser Diebstahlschutz entkoppelt die Starkbatterie vom Wagen. Dreht jemand den Schlüssel, startet der Wagen trotzdem nicht. Der Stromunterbrecher ist unter der Motorhaube eingebaut und von außen nicht sichtbar. "Dieses Gadget eignet sich vor allem dann, wenn das Fahrzeug länger steht - etwa im Winterquartier. Man muss die Einstellungen wie etwa die Uhrzeit neu vornehmen, nachdem das Fahrzeug von der Batterie getrennt war. Das ist etwas aufwendig", sagt Daniel Schmidt.

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Per GPS: So ortest du gestohlene Camper oder Wohnwagen

Du willst jederzeit wissen, wo sich dein Campingmobil befindet? Das geht mit einem GPS-Sender, der sich im Fahrzeug befindet. Damit kannst du die Position tracken und auf deinem Smartphone per App abrufen. Bei manchen GPS-Trackern ertönt auch ein Alarmzeichen, wenn dein Fahrzeug sich bewegt. Das ist praktisch, wenn dein Fahrzeug gestohlen wurde. Du siehst dann in Echtzeit, wo es sich befindet. Wichtig: Verfolge Kriminelle nicht auf eigene Faust. Das ist gefährlich. Informiere die Polizei.

Praktisch ist ein GPS-Sender auch im Urlaub, wenn du oft den Standort wechselst oder vergessen hast, in welcher Straße du in einer Stadt geparkt hast.

Tipp: Abschreckend wirkt oft auch schon ein Aufkleber auf dem Fahrzeug: GPS-Gesichert.

Weitere nützliche Camping-Apps findest du hier.

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Türen extra sichern: So geht's!

"Camping-Busse haben mehr Türen als Wohnmobile. Diese kann man extra sichern", sagt Fachmann Daniel Schmidt. Er kennt viele Fälle, wo Kriminelle mit Schraubenzieher und Hammer das Blech unter Türen einschlagen und so das Fahrzeug knacken. Im Folgenden stellt er einige Möglichkeiten vor, wie du Fahrertür, Hecktür und Schiebetür extra sichern kannst:

  • Montiere Edelstahlbleche ins Innere der Tür. Das verhindert, dass Türen einfach eingestochen werden können.
  • Die Schiebetür kannst du mit einem Diskusschloss sichern, das du von außen an die Führungsschiene anbringst.
  • Mit Ketten und Spanngurten kannst du Türen von innen extra sichern.
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Darf ich die Scheiben tönen?

Es gibt Sicherheitsfolien für die Fenster des Fahrzeugs. Sie können das Camping-Mobil davor schützen, dass die Scheibe mit Steinen eingeworfen wird. Abgetönte Folien verhindern den Blick ins Fahrzeug und auf mögliche Wertsachen. Allerdings: Wer in Deutschland seine Fahrzeugscheiben nachträglich tönen möchte, muss bestimmte Regeln beachten. Sonst droht ein Bußgeld. Denn die Tönung darf nicht die Sicht beim Fahren einschränken. Lass dich dabei von Fachpersonal beraten.

Überfall auf dem Campingplatz: So schützt du dich

Tief und fest im Camping-Bus geschlafen, am nächsten Morgen mit dröhnendem Kopf aufgewacht - und alle Wertsachen sind weg. Dieses Szenario ist kein Einzelfall. Manche Diebesbanden leiten Gas in die Fahrzeuge, das die Insassen narkotisiert. Während diese ahnungslos schlummern, rauben die Kriminellen dann das Campingmobil aus.

Verschiedene Gaswarner können dich vor unsichtbaren Gasen schützen. Sie schlagen Alarm, wenn sie bestimmte Gase wie Propan, Narkosegase und Kohlenmonoxid im Fahrzeug messen. Sie bieten also Sicherheit vor Angriffen mit Gas und bei Unachtsamkeit beim Umgang mit den Betriebsgasen im Camping-Mobil.

Sicherheitszubehör und Diebstahlschutz sollten auf jeden Fall für die Camping-Packliste berücksichtigt werden.

Tipps für Tresore

Zunächst gilt: Nimm nur die Wertsachen mit zum Camping, die du unbedingt dabei haben möchtest. Laptop, Smartphone und Geld solltest du möglichst nicht im Camper liegen lassen. Und schon gar nicht so, dass sie von außen sichtbar sind.

Es gibt keinen garantierten Schutz: Aber in einem Tresor oder Safe lagern Wertsachen vergleichsweise sicher. Wer sich ein Wohnmobil kaufen möchte, kann schon bei der Anschaffung ein Schließfach oder einen Tresor einbauen lassen. Der Tresor sollte fest mit dem Fahrzeug verbunden sein, damit Kriminelle ihn nicht einfach aus Wohnmobil und Co. heraustragen können und später dann in aller Ruhe aufbrechen. "Im Bereich des Bodens sind Tresore meistens sicher verstaut", sagt Daniel Schmidt von LMC Caravan. Manche Safes sind übrigens mittlerweile auch getarnt und nicht direkt als Safe erkennbar: Sie sehen etwa aus wie Konservendosen.

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