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Fast die Hälfte illegal in den USA

Lebensmittel könnten knapp werden: US-Farmer fordern von Trump, Landarbeiter nicht abzuschieben

  • Aktualisiert: 26.11.2024
  • 14:58 Uhr
  • Michael Reimers
Ein mexikanischer Wanderarbeiter pflückt Blaubeeren während der Ernte auf einer Farm in Lake Wales, Florida, USA.
Ein mexikanischer Wanderarbeiter pflückt Blaubeeren während der Ernte auf einer Farm in Lake Wales, Florida, USA.© Reuters / Marco Bello

Die US-Agrarbranche warnt, dass Trumps Abschiebepläne die Lebensmittelversorgung der USA gefährden könnten. Fast die Hälfte der Landarbeiter:innen in den Vereinigten Staaten habe keinen legalen Status.

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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Landwirtschaftsverbände fordern von Donald Trump, ihre Arbeiter:innen vor der Abschiebung zu bewahren.

  • Die Agrarindustrie befürchtet, dass die Abschiebepläne des designierten US-Präsidenten die Lebensmittelversorgung gefährden könnten.

  • Fast die Hälfte der US-Landarbeiter:innen hat keinen legalen Status.

US-Landwirtschaftsverbände haben nach Informationen von Reuters an Donald Trump appelliert, ihre Branche vor den Massenabschiebungen zu verschonen, die der designierte US-Präsident angekündigt hat. Wie es in dem Bericht vom 25. November heißt, könnten die Pläne die stark von illegal in den USA lebenden Einwanderer:innen abhängige Lebensmittelversorgungskette gefährden.

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Nach Gesprächen zwischen Landwirtschafts- und Arbeitnehmerverbänden und Trumps neuem "Grenzschutzbeauftragten" Tom Homan habe die künftige Regierung bisher keine Ausnahmen signalisiert. Dem Arbeits- und dem Landwirtschaftsministerium zufolge verfügt fast die Hälfte der rund zwei Millionen Landarbeiter:innen in den USA nicht über einen legalen Status, ebenso wie viele Arbeiter:innen in der Milch- und Fleischverarbeitung.

Im Video: "Fordere Todesstrafe" - Donald Trump verspricht Ende der "Migranteninvasion"

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Schaden Trumps Abschiebepläne der US-Wirtschaft?

Der Republikaner Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, Millionen von illegal in den USA lebenden Einwanderer:innen abzuschieben. Kritiker:innen halten dies nicht nur für ein logistisch schwieriges Unterfangen, sondern es könne auch der US-Wirtschaft schaden.

Homan zufolge werde sich die Durchsetzung der Einwanderungsgesetze auf Kriminelle und Personen mit rechtskräftigen Abschiebungsbescheiden konzentrieren. Er sagte jedoch auch: Kein Einwanderer, der sich illegal in den USA aufhalte, werde davon ausgenommen sein. Im Gespräch mit "Fox News" erklärte Homan am 11. November, dass die Durchsetzung gegen Unternehmen "geschehen muss", aber sagte nicht, ob der landwirtschaftliche Sektor ins Visier genommen werden würde. "Wir haben eine Menge zu tun", so Homan in dem Telefoninterview.

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Ohne Einwanderer könnten Lebensmittel-Preise steigen

Nach Einschätzung von David Ortega, Professor für Lebensmittelwirtschaft und -politik an der Michigan State University, würde eine Massenentlassung von Landarbeiter:innen die Lebensmittelversorgungskette der USA erschüttern und die Verbraucherpreise für Lebensmittel in die Höhe treiben. "Sie übernehmen wichtige Aufgaben, die viele in den USA geborene Arbeitnehmer entweder nicht erfüllen können oder wollen", so Ortega.

Landwirtschaftsverbände und republikanische Verbündete hingegen geben sich ermutigt nach dem erklärten Fokus der neuen Regierung auf Kriminelle. Dave Puglia, Präsident und CEO von Western Growers, einer der größten landwirtschaftlichen Handelsverbände des Landes, sagte, seine Branche unterstütze diesen Ansatz, sei jedoch besorgt über die Auswirkungen auf den Landwirtschaftssektor, falls die Abschiebepläne auch auf die Landarbeiter:innen abzielen würde.

Das amerikanische Volk hat Präsident Trump mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt und ihm das Mandat erteilt, die Versprechen umzusetzen, die er im Wahlkampf gemacht hat, wie die Abschiebung krimineller Migranten ... Er wird liefern.

Karoline Leavitt, Pressesprecherin der künftigen Trump-Regierung

Leavitt: "Trump wird liefern"

Die Sprecherin von Trumps Übergangsregierung, Karoline Leavitt, ging auf Anfrage von Reuters nicht direkt auf die Bedenken der Landwirte ein. "Das amerikanische Volk hat Präsident Trump mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt und ihm das Mandat erteilt, die Versprechen umzusetzen, die er im Wahlkampf gemacht hat, wie die Abschiebung krimineller Migranten und die Wiederherstellung unserer wirtschaftlichen Größe", sagte Leavitt. "Er wird liefern." Trump hatte am Samstag angekündigt, dass er Brooke Rollins, die während seiner ersten Amtszeit den Vorsitz im Rat für Innenpolitik des Weißen Hauses innehatte, zur Landwirtschaftsministerin ernennen werde.

Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums trugen die Landwirtschaft und die mit ihr verbundenen Wirtschaftszweige im Jahr 2023 mit 1,5 Billionen Dollar 5,6 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt der USA bei. In seiner ersten Amtszeit hat Trump dem Agrarsektor versprochen, dass sich seine Abschiebungsbemühungen nicht gegen Beschäftigte des Lebensmittelsektors richten würden, obwohl die Regierung Razzien in einigen landwirtschaftlichen Betrieben durchführen ließ, darunter in Geflügelverarbeitungsbetrieben in Mississippi und in Verarbeitungsbetrieben für Obst und Gemüse in Nebraska.

Im Video: Trump kündigt Massenabschiebungen von Haitianern an

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Duarte: US-Landwirtschaft von Illegalen abhängig

Dem US-Abgeordneten John Duarte zufolge, einem Republikaner und Landwirt in vierter Generation im kalifornischen Central Valley, sind die landwirtschaftlichen Betriebe in der Region von illegal in den USA lebenden Einwanderer:innen abhängig. Kleine Städte würden zusammenbrechen, sollten diese Arbeiter:innen abgeschoben werden. Duarte forderte, die Trump-Regierung solle zusagen, dass Arbeitsmigrant:innen, die seit fünf Jahren oder länger im Land sind und keine Vorstrafen haben, nicht ins Visier genommen werden.

Zugleich sollten Möglichkeiten für einen dauerhaften Rechtsstatus geprüft werden. "Ich würde gerne deutlicher hören, dass diese Familien nicht ins Visier genommen werden", so Duarte, dessen Sitz im Kongress eines der wenigen knappen Rennen ist, bei denen der oder die Sieger:in noch nicht feststeht.

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Landwirte kämpfen um legale Wege für Arbeitskräfte

Mit dem H-2A-Visaprogramm existiert für Landwirte in den USA eine legale Möglichkeit, Arbeitskräfte einzustellen. Dieses Programm erlaubt es Arbeitgeber:innen, eine unbegrenzte Anzahl von Saisonarbeiter:innen zu beschäftigen, sofern sie nachweisen können, dass nicht genügend willige, qualifizierte und verfügbare US-Arbeitskräfte vorhanden sind, um die Arbeit zu erledigen.

Nach Angaben des Arbeitsministeriums wurden im Jahr 2023 bereits 378.000 und damit dreimal mehr H-2A-Stellen als im Jahr 2014 zertifiziert. Des entspricht dem Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten (USDA) zufolge jedoch nur einem Anteil von etwa 20 Prozent der landesweit beschäftigten Landarbeiter:innen. Viele Landwirte äußern die Ansicht, sie könnten sich die Lohn- und Wohnanforderungen des Visums nicht leisten. Andere benötigen das ganze Jahr über Arbeitskräfte, sodass die saisonalen Visa nicht infrage kommen.

Sowohl Landwirte als auch Arbeitnehmer:innen würden von erweiterten legalen Wegen für landwirtschaftliche Arbeitskräfte profitieren, sagte John Walt Boatright, Direktor für Regierungsangelegenheiten bei der American Farm Bureau Federation, einer Lobbygruppe für Landwirte. "Wir brauchen die Sicherheit, Verlässlichkeit und Erschwinglichkeit eines Arbeitskräfteprogramms und von Programmen, die es uns ermöglichen, weiterhin Lebensmittel vom Bauernhof auf den Tisch zu bringen", sagte John Hollay, Direktor für Regierungsbeziehungen bei der International Fresh Produce Association, die Landwirte vertritt. Seit Jahrzehnten versuchen Landwirtschafts- und Arbeitnehmergruppen, eine Einwanderungsreform zu verabschieden, die es mehr Landarbeiter:innen ermöglichen würde, in den USA zu bleiben. Bisher ist eine entsprechende Gesetzesänderung jedoch gescheitert.

  • Verwendete Quellen:
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:newstime vom 26. November 2024 |  08:25
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:newstime vom 26. November 2024 | 08:25

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